Finis Europae: Boycott, Divestment and Sanctions

Viele Juden außerhalb Israels und insbesondere in Deutschland glauben, dass der Antisemitismus in Deutschland und Europa in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 für immer verschwunden ist. Heute wollen diese Juden nicht erkennen, dass sie einer selbstproduzierten Lebenslüge aufgesessen sind. Nach dem Zweiten Weltkrieg, der in Europa große Schäden angerichtet hat, und dem Holocaust, dessen Schäden überschaubar gewesen sind, haben die europäischen und deutschen Antisemiten sich mit eindeutigen Äußerungen zurückgehalten, jedoch vorgesorgt, dass der Judenhass nach Jahren wieder sprießen würde. Auch ohne Juden ist Antisemitismus möglich, jedoch weniger lustig. Die wenigen Juden Deutschlands sind den Judenhassern bis zum Fall der BerlinerMauer kaum aufgefallen. Die Juden sind so wenige gewesen (max. 20.000, jetzt immerhin 100.000), dass auch sie den verbliebenen Antisemitismus kaum mitbekommen haben.

Die aktuelle Flüchtlingskrise muslimischer Migranten, die zu einem unbekannten Teil neben Frauenunterdrückung und  Schwulenhass zusätzlich den Hass auf den Judenstaat kultivieren, lässt die Juden in Deutschland erwachen. Viele israelische Juden haben den Judenstaat verlassen, um in Deutschland und anderswo ungefährdet leben zu können. Viele Juden in Deutschland haben die Rückkehr ins gelobte Land nicht angetreten, da es ihnen in Deutschland wirtschaftlich besser geht und sie Angst vor arabischen Anschlägen vorgeben, bzw. haben. Nun bemerkt der letzte deutsche Jude und Vorsitzender der Juden, dessen Familie seit Jahrhunderten in Unterfranken ausharrt, dass der arabische Terror ihn in Deutschland eingeholt hat. Selbst Messerstechereien, die Schweden nicht als Terrorakt ansieht, wenn/da sie sich gegen Juden richten, finden in Europa Anklang.

Juden sind nun nirgendwo sicher: nicht in den USA, nicht in Deutschland und nicht in Israel. Synagogen in Deutschland ähneln mittelalterlichen Festungen. Sie werden strenger bewacht als jedes Kaufhaus in Israel. Doch im Gegensatz zu den USA und zu Deutschland haben Juden in Israel die Möglichkeit, sich erfolgreich zu wehren und zu überleben, ohne die antisemitische Umgebung vorher um Erlaubnis zu fragen.

Der integrationsunfähige Flüchtlings-Antisemitismus ist nicht einmal die größte Gefahr für Juden in Deutschland. Es ist der autochthone Antisemitismus, der nicht allein von Rechts, sondern vermehrt von Links die Mitte der Gesellschaft zerfrisst. Die antisemitischen Strömungen beider Seiten vereinen sich. Dieser neueste Antisemitismus richtet sich nicht primär gegen das verbliebene Häufchen von Juden in Deutschland: Der Kampf gegen Juden ist Zeitverschwendung. Der neueste Antisemitismus richtet sich gegen Israel in der Absicht, dass die Zerstörung des Judenstaates das Ende des Judentums bedeutet.

Da Israel militärisch allzu stark ist, soll der Judenstaat wirtschaftlich in die Knie gezwungen werden. Boycott, Divestment and Sanctions (BDS)ist eine kleine, jedoch höchst umtriebige Organisation mit Hitlerischem Sendungsbewusstsein. Ihre Mitglieder gehören gewöhnlich zur linksextremen Szene, durchsetzt mit Salafisten, die zuweilen vom überlastetem Verfassungsschutz beobachtet werden. Nicht die Vorgehensweise, sondern die Absichten und Ziele der BDS werden von der Mehrheit der deutschen Bevölkerung geteilt. Auch die Politik positioniert sich BDS-mäßig. Wohl gibt es noch genügend deutsche Politiker, doch keine Ernst zu nehmende Parteien in Deutschland, die die Ziele der BDS aus moralischen Gründen ablehnen. Für rational denkende Politiker ist Israel ein Klotz am Bein, welches zum ethischen Handeln zwingt. Israel ist das schlechte Gewissen, das niemand haben will.

Die deutsche BDS-Bewegung rühmt sich, dass selbst die Bundesbahn ihre Anregungen befolgt, was tatsächlich zutrifft. Die DB hat sich geweigert, an der neuen Eisenbahnlinie zwischen Jerusalem und Tel Aviv mitzuwirken, da die Gleise eine kurze Strecke außerhalb der Waffenstillstandslinien von 1949 verlaufen. Die Bundesbahn verneint jedoch, den antisemitischen Ressentiments der BDS-Gruppen zu folgen, da sie über eigene Ressentiments verfügt und nicht auf die der BDS-Gruppen angewiesen ist.

Die politischen Verwerfungen, die die EU zur Zeit durchläuft, werden nach Frankreich, Griechenland, Polen, Schweden, Ungarn et al. zu einem Erstarken rechter und rechtsextremer Parteien in den meisten EU-Staaten führen. In Deutschland steht die Demokratie mitsamt ihrer Werte bereits heute auf der Kippe. Ein einziger erfolgreicher terroristischer Anschlag, der von Medien und Politik nicht verschwiegen und nicht umgedeutet werden kann, genügt, um hart erworbene demokratische Rechte, die Verbrechen der Nationalsozialisten und die Freiheitsbeschränkungen der Kommunisten vergessen zu lassen. Im Gegensatz zu den rechten Parteien in Frankreich, Griechenland, Polen, Schweden, Ungarn et al. werden sich die in Berlin regierenden Parteien offen zu ihrem Israelhass bekennen. Glücklicherweise sind die Nationalstaaten der zerfallenden EU zur Zusammenarbeit unfähig, sodass Israelhasser ihre reaktionären Kräfte gegen den Judenstaat nicht bündeln können.

Die europäischen und amerikanischen Militärs werden unverrichteter Dinge Hals über Kopf den gesamten Nahen Osten verlassen und der IS und weitere islamische Terroristen werden militärisch weltweit an Bedeutung gewinnen. Die verbliebene Konstellation Russland mit Atommacht Iran gegen NATO-Türkei und unfähigem Saudi-Arabien verheißt nichts Gutes. Die Weltgemeinschaft wird erwarten, dass die Juden Israels die heißen Kohlen aus dem brennenden Ofen holen und dabei zum Wohle aller zu Grunde geht. Doch auch das wird nicht das Ende des Judenhasses sein. Zuvor tritt Finis Europae ein.

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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