Seit Wochen und Monaten kursieren ständig Nachrichten in den verschiedensten Medien, über die Migrationswellen. Ich persönlich frage mich, warum plötzlich so eine "Medienhysterie" entbrannte, da seit Jahrzehnten Millionen von Menschen auf der Flucht waren und noch immer sind. Wem nützt eigentlich dieser Bevölkerungsaustausch? Gelingt den Migranten tatsächlich eine Wohlstandsverbesserung und wenn ja, auf Kosten der einheimischen Bevölkerung? Sind die Einwanderer nicht weitere "Billig-Lohn-Sklaven", auf dessen Rücken sich die arbeitslose Masse betrinkt? Oder liegt vielleicht hinter dieser Migrationspolitik, ein geostrategisches Kalkül?

Auf der einen Seite stehen die "Kosmopolit-Internationalisten", welche mit offenen Armen, ähnlich wie in der Hippi-Ära, alles und jeden umarmen möchten. Daneben stehen die "gemäßigten", welche aus Mitleidsgründen helfen wollen. Und auf der anderen Seite, bilden die "konservativen" jenen Block, welcher sich stark dafür einsetzt, den derzeitigen Status Quo in Europa beizubehalten. Diese Gruppe von Menschen will keine Flüchtlinge in ihren Land willkommen heißen, weil sie ihren Wohlstand dadurch in Gefahr sieht - so weitergedacht, könnte Europa bald zu einem "goldenen Käfig", oder einer "eisernen Festung der Seligen" werden. Wie egoistisch und voller Doppelmoral diese Denklogik ist, zeige ich anhand der Wirtschaftsgeschichte weiter unten. Die rechtsradikale Gruppierung, welche Hass gegen die Einwanderer hegt, ähnelt stark einem Hund, welcher voller Zorn und Hass in die Zeitung beißt, welche in schlägt und dabei in voller Hysterie nicht erkennt, dass die Schläge eigentlich von einer Person ausgehen, welche die Zeitung hält! Das ist Symptombekämpfung vom feinsten. Ähnlich wie ein Schattenboxer, verliert man Energie ohne einen einzigen gezielten Treffer zu landen.

Was aber die meisten, aus all den soeben beschriebenen Gruppen, nicht verstehen ist, dass diese Migrationswellen nur ein Symptom darstellen und nicht die eigentliche Krankheit, die es zu bekämpfen gilt. Anders ausgedrückt: Die Flüchtlinge sind Leidtragende (denn wer verlässt schon freiwillig seine Familie, sein Zuhause, seine Freunde und seine Heimat?) und nicht Schuldige! Man muss einen Blick auf das wirtschaftliche und politische System werfen, um herauszufinden, wo der Fehler / die Krankheit liegen.

Wirtschaftstechnisch betrachtet ist in Deutschland die Produktivität um 35% gestiegen und so könnten eigentlich die Arbeitnehmer weniger arbeiten, bei gleichem Wohlstand. Was passiert jedoch? Anstatt den Fortschritt der Produktivität positiv zu nutzen, produzieren wir viele "angeblich nützliche Dinge und wertlose Menschen" (Erich Fromm) - das ist ein Markenzeichen unserer kapitalistischen Überfluss-Gesellschaft, welcher von der neoliberalen Doktrin des unendlichen Wirtschaftswachstum nicht loskommen will. Mit den Worten des Deutschen Dozenten Rico Albrecht: "Mit der genannten Produktionssteigerung wird auch das Argument ad absurdum geführt, daß wir Millionen junger Einwanderer bräuchten um unser Sozialsystem zahlungsfähig zu halten". Da das Kapital exponentiell wächst, will es auch ständig investiert werden und somit kommt der "Wachstums-Wahn" in die Grundpfeiler des Wirtschaftssystems. Dies schafft Konkurrenz statt Kooperation. Dies verlangt nach Expansion statt Zusammenarbeit.

Kulturkritisch betrachtet, schafft dieses neoliberale System eine globalisierte Leitkultur des materialistischen und oberflächlichen Konsums, statt eine kulturelle Vielfalt. Der Traum vom Multi-Kulti wurde nie realisiert, dank der McDonaldisierung. Die Gefahr der kulturellen Einseitigkeit, geht nicht von den "Kopftüchern" aus, sondern von der Traumfabrik Hollywood. Unterschwellig sind wir Europäer amerikanisiert worden und keiner erhob auch nur ein leises Wort. Wollen die Europäer etwa die Moslems auch amerikanisieren, oder von welcher Integration reden wir eigentlich? Im Islam steht die Familie ganz oben, bei uns im Westen hingegen das freie Single-Leben und der Genuss. Moral und Werte, sind in unserer westlichen Gesellschaft nur noch anhand der Bilanz-Werte am Bankkonto abzulesen. Von wem lauert also die größere Gefahr - vom Kapitalismus und der Globalisierung oder vom Islam?

Wirtschaftsgeschichtlich betrachtet hat der Europäer, mit den Entdeckungsfahrten des Christoph Kolumbus schon im 15. Jhdt. seinen weltweiten Kolonialismus begonnen. Die Konsequenzen davon, kann man in jedem Geschichtsbuch nachlesen: Ausbeutung, Sklavenhandel, Diebstahl, Ressourcenkriege, Hochimperialismus usw. Eine erschreckende Statistik über den systemischen Gewinnmaximierungs-Trieb der Wirtschaft: Vom 16. - 19. Jhdt. wurden ca. 5 Mio. Afrikaner nach Brasilien verschleppt, um als Sklaven auf Kaffee- und Kakaoplantagen zu arbeiten (Wirtschaftshistoriker Peter Jay). Meist waren es Männer im vitalsten Alter von 16-25, welche der afrikanischen Wirtschaft und Gesellschaft entnommen wurden - welche verheerenden wirtschaftspolitischen Konsequenzen dies hatte, kann sich ja jeder denken. Aber dies ist nicht nur Geschichte, sondern ein aktuelles Thema in unserer "Geiz-ist-Geil Kultur": Sklavenhändler verschleppen Kinder in Westafrika und verkaufen sie zum Stückpreis von 30 bis 300 Dollar an die Kakaoplantagen der Elfenbeinküste (3sat Reportage: www.3sat.de/page/?source=/scobel/156669/index.html).

Um unseren Konsumrausch mit Billigwaren zu befriedigen, sind die transnationalen Konzerne in die Dritte Welt gezogen, um dort das Trinkwasser zu privatisieren (von lat. privare - stehlen) wie das Bsp. Nestle (Dokumentarfilm: https://www.youtube.com/watch?v=zgMLqF8frJw) zeigt, oder um Umweltauflagen und Gesetze zu umgehen, oder um billige Arbeitskräfte auszubeuten. Fazit: Wir haben das Proletariat in die Dritte Welt verlagert und glaubten, nur weil es vom Sichtfeld verschwand, dass das Problem nicht mehr existiert - doch Lampedusa belehrt uns eines Besseren. Laut der UN sind rund 45 Mio. Menschen auf der Flucht und jährlich sterben davon einige Hunderttausend, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Allein in Lampedusa starben mehr als zehntausend Menschen (http://www.fr-online.de/lampedusa/lampedusa-fluechtlinge-und-ganz-europa-schaut-zu,24939044,24531550.html). Vergessen wir nicht die Erdölkatastrophen die unsere Energie-durstige Wirtschaft angerichtet hat: http://www.zeit.de/wissen/2010-07/auslandsjournal-oelpest-nigeria. Unendlich viele Beispiele könnte man hier noch auflisten, aber ich glaube den Punkt getroffen zu haben, nämlich dass das anglosächsische Abendland die Grundsteine für diese Migration schon vor Jahrhunderten selbst gelegt hat.

Systemanalytisch betrachtet, bringt die Migrationswelle ein "geordnetes Chaos" in Europa. Es destabilisiert den "alten Kontinent", indem er soziale Spannung schürt und den Wohlfahrtstaat in Gefahr bringt. Wirtschaftskrisen, soziale Aufstände und durch die Migrationswellen entfaltete emotionale Hassreaktion vieler Menschen, sind Anzeichen einer kommenden Katastrophe. Sei es weil die "europäische/ abendländische Kultur" verschwindet (Soziologe Ivo Hristov), oder sei es weil diese systematische Islamhetze uns auf einen kommenden Weltkrieg vorbereiten will.

Die neuen Berichte von WikiLeaks deuten darauf hin, wer profitiert und somit wer die Fäden zieht: Enthüllungen zeigen, dass die "strategische Entvölkerung" Syriens ein Plan der US-Außenpolitik war, mit dem Ziel die Assad-Regierung zu stürtzten (https://deutsch.rt.com/international/35254-assange-wikileaks-vorliegende-depeschen-zeigen/). Gerade in Zeiten der europäischen Friedens- und Partnerschaftsbewegung in Richtung Russland (siehe Frankreich und Marine Le Pen, oder vereinzelte investigative Journalisten in Deutschland wie Ken Jebsen und Christoph Hörstl), kommt der Big Brother USA und hämmert einen blutigen Keil dazwischen! Laut dem bulgarischen Prof. und Politologen Vladimir Chukov sind einige der Migranten "Schläferzellen", welche in einem gegebenen Zeitpunkt, sich in tickende Zeitbombem verwandeln könnten. Und wer diesen weltweiten Terror mitfinanziert und fördert ist auch klar: US-freundliche Diktaturen wie Saudi-Arabien und der NATO/US-Partner Türkei (http://www.focus.de/politik/ausland/training-in-tuerkei-und-jordanien-cia-bildet-syriens-rebellen-fuer-waffenkampf-aus_aid_1023346.html).

Lösungen: Wir müssen unser Wirtschaftssystem grundlegend verändern, damit endlich Frieden herrscht. Das Zinseszins-System mit dem implizierten unendlichen Wirtschaftswachstum muss gestoppt werden, damit auch die Ausbeutung und Sklaverei ein Ende nimmt; Die Entmilitarisierung muss beginnen: Der militärisch-industrielle Komplex muss gesprengt werden, damit endlich Frieden herrscht; die privaten Zentral- und Geschäftsbanken, welche Staaten in Wirtschaftskrisen schaukeln müssen ersetzt werden; Terrorstaaten wie die USA und Israel (Noam Chomsky), offene Diktaturen wie Saudi-Arabien und Terror-Organisationen wie die CIA und NATO müssen endlich vor einem internationalen Kriegsgericht wegen Völkerrechtsbrüche und Menschenrechtsverletzungen angeklagt und bestraft werden. Sobald wirtschaftlicher Wohlstand, sich auf allen Flecken dieser Erde verbreitet, sobald die Großmächte endlich Abrüsten, werden auch Symptome wie die Migrationswelle ein schnelles Ende nehmen!

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