Wieweit politische Funktionäre, aus welch egoistischen Gründen auch immer im Einzelnen, zu gehen bereit sind, das legt der anhaltende Coronawahn schonungslos offen. Viel schlimmer ist für viele Mitbürger aber sicherlich, was dieser verordnete Wahn über die Menschen offenbart, die man bisher gut zu kennen glaubte und denen man bei allen Meinungsverschiedenheiten doch irgendwie vorbehaltlos zugestanden hatte, über Lebensklugheit, über gesunden Menschenverstand und der Fähigkeit zum kohärenten Denken zu verfügen.

Im persönlichen Umfeld kann man derzeit gänzlich anderes beobachten, und das ist erhellend und schockierend zugleich. All die Schlagworte, die man den Deutschen früherer Generationen so treffend zum Vorwurf machen konnte, sind heute in verschiedensten Ausprägungen wieder aktuell geworden: Kadavergehorsam, Untertanengeist, Mitläufertum und dieser entsetzliche Glaube der Bangebüxen und Angsthasen daran, daß die da oben schlaue Leute sind und genau wissen, was richtig ist für uns.

Es scheinen sich drei Typen herausgebildet zu haben, die neben diesen deutschen Grundeigenschaften über Eigenschaften verfügen, die einer besonderen Erwähnung bedürfen.

Da ist zum einen der Profiteur des Systems und als Teil der Funktionselite ein hervorragender Mitläufer. Und damit sind nicht die Staatsbediensteten allein gemeint, denen man ohnehin unterstellen könnte, traditionell durch Eid eine Treue zu ihrem Brötchengeber zu haben, die an Untergebenheit erinnert. Beamte und kommunalen Angestellten, alle, die in von der Staatskasse finanzierten Anstellungen ein gutes Auskommen haben, sei es beim staatlichen Rundfunk, bei den Landesbanken, bei NGOs, bei Stiftungen und Verbänden, bei sozialen Einrichtungen, in den Kirchen und nicht zuletzt im ausufernden Politikbetrieb, alle diese Personen, die sich um die Erwirtschaftung eines Mehrwertes und den Erhalt ihres Arbeitsplatzes in der freien Wirtschaft keine Sorgen machen müssen, weil ihre Mittel vom Steuerbüttel oder aus der Notenpresse kommen. Die halten still und erdulden oder werden gern auch zu den Kettenhunden des Systems. Wer dann doch Kritik übt, wird mit sofortigem Bann belegt. Beispiele aus den letzten Monaten sind ja zahlreich zu finden. Hier ist auch eine Personengruppe mitgemeint, die sonst als abhängig Beschäftigte durchgegangen wäre. Meist gut ausgebildet und in hohen Positionen oder im Mittelmanagement ansässig, verdankt dieser Typus seine einigermaßen üppige Lebensstellung erst den durch das System geschaffenen Umständen. Wer in den letzten Jahren erfolgreich hochsubventionierte Windkraftanlagen verkauft hat oder wer militärische Großprojekte abarbeitet, die in der Regel durch Steuergeld oder Bürgschaften abgesichert sind, der verzichtet auch gerne mal darauf, genauer hinzusehen und zu schauen, was da politisch eigentlich gerade passiert. Man hört dann eher schon Mal, daß Frau Merkel eine besonders besonnene Wirtschaftspolitik betreibt und man daher in der Lage sei, seine Familie zu ernähren. Das Sterben und Auslagern betrifft ja nur die anderen Branchen und Unternehmen, die der Planwirtschaft noch nicht anheim gefallen sind.

Der zweite Typ ist der linke esoterisch angehauchte Ignorante. Er ist eher den Grünen zugeneigt, weil diese ja „etwas für die Umwelt tun.“ Man kommt nicht umhin, diesen Träumern zu unterstellen, sie wären in der Gründungsphase der Grünen stehengeblieben, einige erinnern sich noch an den Werbespot der Grünen Anfang der 80er: „Opa, warum sind die Heringe im Rhein tot?“ Dieser Menschenschlag findet sich auch des Öfteren als Mitglied bei diversen mehr oder weniger merkwürdigen religiösen, alternativen oder esoterischen Gruppierungen, die durch das ständige Wiederholen ihrer Heile-Welt-Mantras dabei helfen, die Realitäten des Lebens zu vergessen. Renitent werden diese Leute immer genau dann, wenn das, was man anderen nur zu gerne zumutet, plötzlich das eigene Lebensumfeld betrifft. Dann sprießen die Bürgerinitiativen und die Klagen nur so aus dem Boden. Gut kann das beobachtet werden bei der Planung oder dem Ausbau von Bahntrassen oder wenn Windräder zu nahe an die Wohnbebauung zu rücken drohen. Wer sonst aus einer staatlich oder einer vom Elternhaus abgesicherten Position heraus den Individualverkehr seiner Mitmenschen am liebsten einschränken möchte oder seine Mitbürger mit teuerstem Zappelstrom „versorgt“ sehen möchte, der wird zur Furie, wenn es ihn selbst einmal betrifft. Natürlich müssen sich Menschen gegen negative Einflüsse auf ihre geliebte Umwelt wehren dürfen, schlimm ist hier nur die latente Gleichgültigkeit und die fehlende Toleranz der Linksbesoffenen gegenüber anderen Betroffenen. In dieser Gruppe findet man oft die Mitbürger, die entweder über viel Tagesfreizeit verfügen und/oder eine Laberwissenschaft studiert haben.

Der dritte Typ ist der bequeme und alles glaubende Denkverweiger. Wer diesem Menschenschlag versucht, eine andere Sichtweise auf die Dinge zu erläutern, der setzt sich sofort dem Vorwurf aus, ein Aluhutträger, ein Schwurbler oder gar ein Rechter zu sein. Diese Menschen sind nicht mehr bereit dazu, andere Sichtweisen zu überdenken und geben sich dem aktuellen Dogma, welches sie ausschließlich aus Funk und Fernsehen kennen oder im Spiegel, der SZ oder der Zeit gelesen haben, völlig hin. Auf diesem Terrain fühlen sie sich sicher und unangreifbar, weil auf der richtigen Seite. Es kommt einem beinahe so vor, daß verheiratete Männer in dieser Gruppe überrepräsentiert sind.

Von Systemfolgern dieses Schlags kann man die denkwürdigsten Dinge hören. Beide hier nur beispielhaft genannten Äußerungen stammten von berufserfahrenen Ingenieuren, einer aus dem Baugewerbe, einer aus dem Maschinenbau, die ihr Auskommen recht staatsnah gefunden haben. Es ist schon einige Zeit her und damals lief die Förderung von Wind, Sonne und Faulgas gerade so richtig. Das Thema Energiewende kam auf und damit der Einwurf, das könne ohne Speicher gar nicht funktionieren und diese wird es so schnell nicht geben, da wir die natürliche Spannungsreihe der Elemente eher wenig verändern können. Der Mann vom Bau warf ein, man kann dann halt Speicherseen bauen. In dem Moment war nicht klar, was erschreckender war? Die Unkenntnis eines erwachsenen Mannes über die topographische und geologische Nutzbarkeit seines Landes oder das fehlende Wissen, daß diese Art der Energieerzeugung in D schon beinah zur Gänze für große Systeme ausgeschöpft ist. Oder wollte er gar Norwegen unterwerfen, die dortigen Täler und Fjorde auffüllen, um dann damit die Deutschen und ihre Gäste mit Strom aus Wasserkraft zu versorgen? Man weiß nicht, was einen klugen Leistungsträger dazu bewegt, ernsthaft solch ein Argument zu bringen, aber bisher haben die Norweger wohl Glück gehabt. Der Maschinenbauer meinte nach einem kritischen Einwurf, daß eine alternative Energieversorgung technisch unmöglich sei, das würde schon mit der Sektorkopplung alles ins Reine kommen. Hier wurde also ein Schlagwort der Klimasektierer unreflektiert nachgeplappert, ohne überhaupt die Wirksamkeit einer sog. Sektorenkopplung in einer Gesamtbilanz ohne Kohleverstromung, ohne Kernenergie und bisher auch ohne ausreichend Gas aber bei gleichem oder sogar steigendem Gesamtenergieverbrauch zu betrachten. Diese Wirksamkeit dürfte so gut wie nicht vorhanden sein, wenn nix mehr zum Koppeln vorhanden ist und das Ausland uns den Strom zu horrenden Preisen liefern darf.

Natürlich gibt es unter diesen Charakterzeichungen viele Schnittmengen und diese erklären auch nicht den freiwilligen Verzicht vieler Bürger auf eigene Faktenbeschaffung und einer eigenen Meinungsbildung aufgrund von Tatsachen und eigenen Beobachtungen. Es ist doch sonderbar, daß halbwegs gebildete Menschen nicht mehr in der Lage zu seien scheinen, die Googelsuche und frei zugängliche Medien dazu zu benutzen, um z.B. die Aussagen von Alarmisten wie Wiehler, Merkel, Drosten, Lauterbach und Co. den Erkenntnissen und Erfahrungen eines Bhakdis, eines Wodargs, eines Hockerts, eines Ioannidis oder eines Gunter Franks gegenüberzustellen und mit den Zahlen von z.B. Euromomo, Worldometer, DIVI oder dem RKI selbst abzuwägen. Natürlich könnte man nach derart erfolgter Abwägung immer noch zu dem Ergebnis gelangen, daß wir gerade die tödlichste Epidemie aller Zeiten von nationaler Tragweite erleben, die die erfolgten Einschränkungen unserer Grundrechte unter Vermummungszwang rechtfertigen – muß man aber nicht. Aber man würde sich ja der Gefahr des Zweifels aussetzen, wenn man doch alles so schön einfach glauben kann. Dieses Desinteresse nach Faktensuche besteht ja leider in allen relevanten Themenbereichen.

Man müßte wohl zu dem Schluß gelangen, daß es dem leider inzwischen auch kulturell entwurzelten Bundesbürger viel wichtiger ist, seine bisher sicher gewähnten Annehmlichkeiten zu verteidigen und er sich daher bereit findet, sich mit den fortschreitenden und sich manifestierenden Einschränkungen zu arrangieren, als sich um die Funktionalität seiner Verfassungsorgane und die uneingeschränkte Gültigkeit seiner Grundrechte zu bemühen.

Da beides aber untrennbar zusammenhängt, werden wir am Ende vermutlich beides verlieren, wenn wir den mit Erichs Rächerin eingeschlagenen Weg weiter so zielstrebig beschreiten. Dies dürfte bei den Vorboten – und „nur“ diese erleben wir bereits - offensichtlich sein.

Vergessen sollte man dabei nicht, daß diese Land völlig überaltert ist. Wer in der alten etwas verschlafenen aber sonst gut geölten Bundesrepublik Deutschland alt geworden ist und an der Deutschland AG auch wirtschaftlich und sozial anständig partizipierte, mußte sich eher wenig Sorgen machen. Politische Entscheidungsträger die plötzlich mit allzu abstrusen Ideen aufwarteten, wurden regelmäßig abgewählt und von einer echten Opposition mit Identifizierungsmerkmalen vorgeführt. Und wenn dies nicht reichte, hat ein unabhängig handelndes Verfassungsgericht allzu krasse Vorhaben gestoppt oder die Bündnispartner, sprich die USA oder Frau Thatcher, einmal klar gemacht, was man von einem Partner erwarten dürfte. Damals gab es noch Diplomatie, keinen Meiko Haas und keine EU-Gesetzgebung.

Wer unter diesen selig machenden Umständen alt geworden ist, dem fällt es vermutlich eher schwer wahrzunehmen, welch verheerende ordnungspolitischen Umbrüche und Verhaltensänderungen bei Politikern in den letzten Jahren akut wurden. Vielleicht weil einem die Einschränkungen zu abstrakt sind ( z.B. Netz-DG, Razzien bei unabhängigen Richtern oder kritischen Beamten, faktisches Verbot der Berufsausübung, Kindsköpfe wie Greta und Luise, die Politiker und Josef K. „influenzen“) oder einen ganz real (z. B. Reiseterror, Ausgehverbote, Demonstrationsrecht, Schuldenkrise) nicht mehr betreffen. Oder es ist ganz einfach der beruhigende Gedanke, daß es in den paar Jährchen, die einem noch bleiben, schon nicht so schlimm kommen wird. Das klassische „nach mir die Sintflut.“ Noch verkorkster kann eigentlich nur die Generation sein, die in der Periode ihrer politischen Wahrnehmung bisher nur Merkel und den alternativlosen Parteienstaat kennengelernt hat. Diese Generation kann größtenteils als hirngewaschen bezeichnet werden.

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