Finden wir Glück nur abseits der ausgetretenen Pfade?

„Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden.“ (Nicolas Chamfort)

Die Menschheit (zumindest die Individuen der christlich-jüdisch geprägten, vorwiegend weißhäutigen Gesellschaft der nördlichen Hemisphäre, deren kultureller Einfluss uns prägt – ob wir wollen, oder nicht) scheint besessen von der Suche nach GLÜCK!

Besonders beliebt ist der Versuch andere und neue Wege einzuschlagen, als es alle anderen tun.

Man könnte auch sagen: Der Suche nach Glück abseits des "ausgetretenen Weges" scheint eine hohe Wirksamkeit zugeschrieben zun werden.

Viele trachten nach einem höchstmöglichen Maß an Exklusivität und Individualität. Sei es bei der Urlaubsplanung, im Job, der Auswahl der Wohnungseinrichtung...

Doch wie kommt es eigentlich dazu?

Eine Vermutung ist, dass, schaut man sich um und fragt man nach, niemand so recht „glücklich“ zu sein scheint!

Also kann es wohl der Weg, den all die anderen einschlagen, nicht sein.

Glück wird also dort vermutet, wo andere es nicht suchen. Halten wir diesen Gedanken kurz fest und kommen wieder darauf zurück.

Denn mir erscheint neben dem WO und WIE auch wichtig zu beleuchten WAS denn Glück eigentlich sein soll.

Ich möchte anregen darüber nachzudenken, ob das Scheitern der Suche nach Glück am Weg an sich liegt, auf dem, oder an dessen Ende man das Glück zu finden hofft.

Wer kann schon mit Sicherheit sagen, welcher Weg zum Glück führen wird?

Und „Glück“ was ist das überhaupt?

Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass auch ich noch keine rechte Definition für Glück gefunden habe.

Erasmus von Rotterdam meint dazu, dass „die höchste Form des Glücks das Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit ist.“

Diese Definitionsversuch hat etwas, muss ich gestehen.

Aber wirklich identifizieren kann ich mich mit ihm nicht. Und genau das ist eine wichtige Erkenntnis!

Wir suchen Glück oft außerhalb. Am „Weg“, in der Welt, in Beziehungen, im Job... dort eben wo andere es auch suchen und dort wo es uns auch von der Gesellschaft versprochen wird.

Was wäre, wenn das Glück aber nur in uns selbst zu finden wäre, so wie es auch Nicolas Chamfort beschreibt?

Was wäre, wenn nur wir selbst die für uns passende Definition von Glück schreiben können? Eine Definition, die wir uns von niemandem abschauen und nirgendwo erlernen können, weil sie eben individuell und einzigartig ist!

Was wäre, wenn es nicht davon abhängt ob ich mich gerade am unerforschten, verwachsenen Dschungelpfad oder auf der vierspurig ausgebauten Autobahn befinde, weil ich nicht außen, sondern in mir selbst suchen muss?

In intensiver Auseinandersetzung mit der Materie, bin ich zu dem Gedanken gelangt, dass es mir persönlich hilft (und mir auch sinnvoller erscheint) statt „Glück“ das Wort „Zufriedenheit“ zu verwenden.

Welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit ich zufrieden auf mich, meine Situation, meine Leistungen, meine Arbeit und mein Leben insgesamt blicken kann? Was muss passieren, damit ich Frieden finde, damit ich nicht noch mehr will, sondern mich zurücklehnen kann, mein Leben betrachte und sage „so, wie es jetzt ist, ist es gut!“?

Nun ja, die Antwort auf solche Fragen, kann sich nur jeder von Ihnen für sich selbst finden :)

Markus Engelberger

Coach/Supervisor/Teamentwickler

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