Es gibt Zeiten, in denen selbst die kühnsten Prophezeiungen der Geschichte in den Schatten gestellt werden durch das Ausmaß eines vollständigen und grandiosen Scheiterns. Die Strategie Wladimir Putins in Bezug auf seinen jüngsten Angriffskrieg ist ein schillerndes Beispiel dafür.
Von Anfang an wurde dieser Krieg von einer Kakophonie russischer Propaganda begleitet. Eine Flut an Lügen, die darauf abzielten, den wahren Charakter dieses aggressiven und imperialistischen Unterfangens zu verbergen. Doch was waren Putins tatsächlichen Kriegsziele? Und wie hat er in deren Umsetzung versagt?
Putin wollte seinen Einfluss in der Region ausbauen und die NATO schwächen. Stattdessen hat er den westlichen Bündnissen neue Mitglieder zugeführt und diese gestärkt. Finnland und Schweden haben sich, angesichts des russischen Aggressionsaktes, der NATO angeschlossen – ein Akt, der ohne diesen Krieg wohl noch Jahrzehnte auf sich warten gelassen hätte.
Das Ziel, die Ukraine zu unterwerfen und zu einem willfährigen Satellitenstaat zu degradieren, ist kläglich gescheitert. Anstatt sich Russland zu unterwerfen, hat die Ukraine sich als Bastion des Widerstandes erwiesen, unterstützt von einer internationalen Gemeinschaft, die Putins Machenschaften nicht länger stillschweigend hinnehmen wollte.
Statt sich als mächtiger Führer auf der Weltbühne zu etablieren, hat Putin Russland international isoliert. Mit Wirtschaftssanktionen belegt, von der Mehrheit der Weltgemeinschaft verurteilt und von ehemaligen Verbündeten gemieden, hat er Russlands Stellung in der Welt nachhaltig beschädigt.
Besonders zynisch und heuchlerisch sind Putins wiederholten Behauptungen, dass der Angriffskrieg dem "Schutz der Menschen in Donbass" diene. Wenn man sich jedoch die Aussagen der Führung der Volksrepubliken Donezk und Lugansk anschaut, offenbart sich ein düsteres Bild: Alle Männer im Alter von 18 bis 55 Jahren wurden zwangsweise eingezogen, und ein Großteil von ihnen ist bereits verwundet oder hat sein Leben verloren. Wie kann man von Schutz sprechen, wenn man diejenigen, die man angeblich schützen möchte, in den sicheren Tod schickt? Dieses Vorgehen offenbart nicht nur Putins wahre Absichten, sondern auch das Ausmaß seiner Geringschätzung für menschliches Leben. Es ist ein bitterer Verrat an den Menschen von Donbass, die er vorgibt zu verteidigen.
Und, vielleicht am vernichtendsten: Statt das russische Volk hinter sich zu vereinen, hat er tiefe Gräben der Unzufriedenheit und des Misstrauens aufgerissen. Mit jedem unschuldigen russischen Soldaten, der für Putins imperialistische Phantasien stirbt, wächst der Unmut in der Heimat.
In Summe hat Putin nicht nur seine Kriegsziele verfehlt, er hat das genaue Gegenteil dessen erreicht, was er beabsichtigte. Sein Name wird nicht als der eines großen Strategen in die Geschichte eingehen, sondern als der eines Mannes, der durch sein unüberlegtes Handeln und seine unersättliche Gier nach Macht, seinem Land unermesslichen Schaden zugefügt hat. Das wahre Ausmaß dieses Versagens wird vielleicht erst in den kommenden Jahren wirklich sichtbar werden. Doch eines ist jetzt schon klar: Dieser Krieg war nicht nur von Lügen durchzogen, er war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.