Ich hab mir heute am frühen Abend einen Blog durchgelesen und seine Kommentarleiste darunter. Es ging um den Überfall auf den Bremer AfD-Politiker MAGNITZ, der dabei schwer verletzt wurde. Ich habe keinen Kommentar abgegeben, doch ich habe mich unablässig gefragt, ob es nicht möglich wäre - für Autoren + Kommentierende - auszusteigen aus dem Level an Gehässigkeit, der nach einiger Zeit so deutlich zu spüren ist ?
Denn, wie einige richtig feststellten, sind solche Vorfälle und wahnwitzigen Ereignisse durchaus gefährlich und eine weitere Aufschaukelung der Spirale der Gewalt. Man stellt das fest, man stellt etwas Richtiges fest und handelt dann doch scheinbar wider besseres eigenes Wissen, indem man selbst seine Kommentare gehässig, feindselig, spöttisch, hämisch, zynisch, verächtlich, aggressiv oder wie auch immer mit ähnlich gelagerten Gefühlen einfärbt.
Das will mir nicht mehr in den Kopf hinein, denn es sind durchaus medienerfahrene Menschen und Schreiber am Werk.
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Danke!
KARL KRAUS, der Herausgeber der "FACKEL" verstummte angeblich irgendwann einmal in der Zeit, als Hitler und die Nationalsozialisten die Macht übernommen hatten und er, der zwar sehr scharfzüngig und brillant formulieren konnte und auch durchaus kämpferisch war, spürte wohl immer mehr, dass die Sprache , die ihm in dieser Zeit zunehmend entgegenschlug, immer brachialer wurde.
Ja, nicht nur brachialer und brutaler, sondern durchaus auch bedrohlich gefährlich für das weitere Zusammenleben der Menschen in einer Stadt wie Wien oder sonstwo in Österreich, natürlich auch im angrenzenden "Reich".
Wenn man davon ausgehen würde, dass KARL KRAUS ein sehr intelligenter Mensch und Journalist war, dann muß man sich wohl die Frage stellen, was ihn dazu bewogen hat, zu verstummen und aufhören zu schreiben, obwohl seine Stimme wohl so wichtig gewesen wäre wie noch selten zuvor?
Hat er dieses "Naturgesetz" der unaufhörlich ansteigenden Gehässigkeit gekannt und bemerkt und war das seine Konsequenz daraus?
Gibt es für uns heute, auf dieser oder einer anderen ähnlichen Plattform, Möglichkeiten und Selbstregularien, die uns in die Lage versetzen, gehässige Inputs zurückzufahren, unsere Balance wiederzufinden und uns in der Mitte anzusiedeln? Als Schreibende und Kommentierende in der Öffentlichkeit sollten wir uns diese Fragen doch zumindest stellen, um nicht selbst in den Geruch zu kommen, eine bestimmte Agenda in eine feindseligere Richtung mitzubetreiben.
Wenn man sich damit begnügt, seine schlechten Gewohnheiten auch ungefiltert ins Schreiben und Kommentieren einfliessen zu lassen, dann lässt sich das natürlich nicht stoppen.
Möglichkeiten gibt und gäbe es mehr als genug, sie sollten genützt werden.
Oder wie lange will man immer nur zur Gegenseite schauen und sich mit der Feststellung begnügen, dass ja eh immer die Anderen schuld sind?
Also - ist es NATURGESETZ oder ist es das nicht ?