Österreichs früherer Finanzminister Gernot Blümel kündigte Anfang 2021 eine tiefgreifende Veränderung des rechtlichen Rahmens an, in welchem sich das Glücksspiel in Österreich bewegt. Zentrale Ziele sind beispielsweise verbesserte Kontrollen des Spielerschutzes, höhere Transparenz durch strengere Richtlinien und insgesamt eine bessere Umgebung für Verbraucher durch die Bildung einer neuen Aufsichtsbehörde.

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Wer schon einmal in einem Casino mit deutscher Lizenz gespielt hat, kennt die Einschränkungen, die es dort beim Gameplay gibt. Beispielsweise dürfen nur Einsätze bis zu einem Euro verwendet werden und jeder Spin muss mindestens fünf Sekunden dauern. Casino Spiele auf Casumo und Online Casinos, die in anderen Ländern lizenziert sind, sind von diesen Einschränkungen nicht betroffen. Aber sind solche Regeln auch in Österreich denkbar?

Aktuelle Lage

Derzeit ist das Finanzministerium für die Durchsetzung der geltenden Glücksspielvorschriften zuständig. Um diese Aufgaben aber noch gewissenhafter wahrnehmen zu können, setzt Österreich in Zukunft auf eine eigene Behörde.

Laut dem früheren Finanzminister Blümel lege man hauptsächlich Wert auf einen verbesserten Spielerschutz und werde mehrere Kontrollen für legales und illegales Glücksspiel einführen. Als Begründung führt er an, dass Glücksspiel für Spieler und ihre Familien, aber auch für die Gesellschaft, große Risiken mit sich bringe und dass deshalb stärkere Kontrollen vonnöten seien.

Wahrscheinliche Änderungen

Wie genau die Maßnahmen der neuen Behörde aussehen werden und wie umfassend diese ausfallen werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig abgeschätzt werden. Klar ist allerdings schon, dass es ein System zum Spielerschutz geben soll, ähnlich wie das bereits in Deutschland der Fall ist. Dieses System soll sowohl in Online Casinos, als auch bei landbasierten Glücksspielstätten greifen.

Außerdem geht man davon aus, dass Anbieter ohne Glücksspiellizenz in Zukunft deutlich einfacher und schneller gesperrt werden können und dass diese Sperrungen konsequenter durchgesetzt werden. Eine Liste mit blockierten Domains ist ein Resultat dieser Neuerungen.

Auch sogenannte Lootboxen wolle man neu ins Auge fassen und regulieren. Diese finden in vielen klassischen Videospielen Anwendung, beinhalten aber Elemente aus dem Glücksspiel und gefährden vor allem die jüngeren Mitglieder unserer Gesellschaft. Durch den frühen Kontakt mit diesen Systemen sieht man wohl die Gefahr, dass der Weg in klassischere Formen des Glücksspiels geebnet werden könnte.

Das deutsche Modell dient als Vorbild für die neue österreichische Behörde. Es werden also wahrscheinlich monatliche Einzahlungslimits, Einsatzlimits und Spielzeitbegrenzungen eingeführt werden. Die Grenzwerte für diese Beschränkungen stehen allerdings noch nicht fest und werden in Abstimmung mit experten entwickelt. Sie können also auch von den deutschen Vorgaben abweichen.

Damit sichergestellt wird, dass die Betreiber der Casinos auch ihren Teil zum Spielerschutz beitragen, wird man voraussichtlich auch die Steuer auf Glücksspiel erhöhen. Werbemaßnahmen der Betreiber werden wahrscheinlich eingeschränkt und ähnlichen Kontrollen unterliegen, wie sie Tabakunternehmen schon heute erleben.

Zur Vermeidung neuer Skandale wie der Casino-Affäre 2014, in den neben dem Glücksspiel-Konzern Novomatic auch Ex-Finanzminister Blümel verwickelt gewesen sein soll, will man die Maßnahmen gegen Korruption verschärfen. Konkret stehen Verbote im Raum, die Werbung und Sachgeschenke an Parteien und Politiker unterbinden würden, die von Waffenherstellern, Glücksspielanbietern oder der Tabakindustrie kommen.

Die Bundeslizenz für Video Lottery Terminals (VLTs) wird abgeschafft und Anbieter müssen sich nun bei den einzelnen Bundesländern um Lizenzen kümmern.