Vor einigen Tagen habe ich aufFischundFleisch den Text "Ich habe Angst" veröffentlicht und wurde dafür berechtigterweise heftig kritisiert. Leider ist ein verunglückter, unsachlicher Text entstanden, der meinen eigenen journalistischen Qualitätskriterien in keiner Weise entspricht. Ich war von Emotionen getrieben und kann mittlerweile gut verstehen, dass dieser Text über großes Potential verfügt, latent oder manifest vorhandene Ängste im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise weiter zu schüren, und bedauere das außerordentlich, da dies nie in meiner Absicht stand.
Ich denke, es ist in der öffentlichen und medialen Diskussion wichtig, auch die Ängste und deren Ursachen innerhalb der Bevölkerung angesichts der großen weltweiten Flüchtlingsbewegungen Ernst zu nehmen und anzusprechen. Dafür braucht es aber wesentlich mehr, als meinen aus Gesprächen mit Experten entstandenen subjektiven Eindruck. Besonders traurig macht mich, dass ich rechten Strömungen die Möglichkeit gegeben habe, den Text für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
Ich bitte alle, die mich und auch andere heftig kritisieren, aber, und das möchte ich betonen, darin Ernst zu nehmen, dass Ängste zu thematisieren sind, und durch bessere Berichterstattung und Diskussionen hoffentlich auch etwas aufgelöst werden können. Daher treffe ich morgen Klaus Schwertner von der Caritas und freue mich darüber. Ich werde dazu noch bloggen.
PS: Wir werden auf FuF eine Blogpostreihe mit Experten starten. Thema: "Lasst uns über Ängste reden!" Ich hoffe, dass Klaus Schwertner von der Caritas den Anfang macht. Das Team wird gerade zusammengestellt. Auf gute, konstruktive, sachliche Diskussionen!