Die Bezeichnung leitet sich vom tschechischen palačinka aus dem ungarischen palacsinta (Pfannkuchen) über die rumänische plăcintă (gefülltes Gebäck; Pastete, Kuchen) und aus der lateinischen placenta (Kuchen) ab und wurde zur Palatschinke eingedeutscht. Palatschinken haben demnach nichts mit Schinken zu tun. Und wehe dem, der sie als Pfannkuchen, Crêpes oder Pancakes bezeichnet!
Der klassische Palatschinken-Teig besteht aus glattem Mehl, Milch, Eiern und einer Prise Salz. Über die "richtige" Zusammensetzung des Teiges herrscht Uneinigkeit. Ich nehme 300 g glattes Weizenmehl oder Universalmehl Type 480 und gebe langsam unter ständigem Rühren mit dem Handmixer ca 600 g Milch dazu, dann noch 2 Eier und eine Prise Salz. Ich lasse den Teig dann mindestens 1/2 Stunde rasten (quellen). Danach lasse ich die Pfanne sehr heiß werden und gebe Butter hinein. Dann gebe ich einen kleinen Schöpflöffel Teig in die Mitte der Pfanne und verteile rasch durch Schwenken bis an die Ränder. Wenn nach etwa 1/2 Minute die Oberfläche des Teiges gestockt ist, wird gewendet und die 2. Seite gebacken.
Es heißt: Die erste Palatschinke gehört für den Hund, die 2. für mich und erst die 3. für den Gast. Nach meiner jahrzehntelangen Backpraxis traue ich mich allerdings zu behaupten, dass bei mir von der ersten bis zur letzten Palatschinke alle gleich perfekt sind. Wichtig ist vor allem die sehr heiße Pfanne, sonst bleibt der Teig kleben. Am besten nimmt man eine gusseiserne oder eine antihaftbeschichtete, und ausreichend Butter oder Butterschmalz. Mit Mehl mache ich in diesem Leben keine Experimente mehr. Mit Vollkornmehl wird das wirklich nix. Auch die Zugabe von Mineralwasser oder Sekt zum Teig, angeblich, damit er lockerer wird, oder Buttermilch oder Schlagobers zum "Verfeinern", bringt nichts.
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Danke!
Eine Palatschinke hat 2 Seiten: die erste Seite marmoriert, die zweite mit Punkten.
tantejo
Entsteht hingegen eine durchgehend braune Fläche, hat man zu wenig Butter genommen. Die Palatschinke schmeckt dann knusprig und das sollte nicht sein. Palatschinken sollen dünn und flaumig sein, buttrig schmecken, aber nicht zu buttrig.
Nun wird die heiße Palatschinke mit Füllung bestrichen, aber nur dünn, denn man sollte nicht nur die Füllung schmecken.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, womit man Palatschinken füllen kann. Der österreichische Klassiker ist natürlich Marillenmarmelade. Aber auch Himbeer-, Preiselbeer-, Ribisel-, Brombeermarmelade sowie jede andere Marmelade oder Powidl, Apfelmus, Topfencreme, Nutella, Sauerrahm/Mohn, Schokolade/Nuss kommen in Frage. Oder saure Füllungen mit Schafkäse, gedünstetem Gemüse, Spinat, ....
Dann wird eingerollt oder eingeschlagen und sofort warm gegessen.
tantejo
Palatschinken mache ich immer frisch, nicht auf Vorrat! In der Mikrowelle aufwärmen ist meiner Meinung nach Pfusch. Falls allerdings Palatschinken übrig bleiben sollten, wird daraus eine Suppeneinlage, die Frittaten, gemacht: Eine Palatschinke in 4 Streifen schneiden, diese übereinander legen und 3 mm breite Frittaten schneiden.
tantejo
Von Palatschinken gibt es weltweit viele Varianten:
In den USA macht man Pancakes mit 10 cm Durchmesser, dicker und durch Zusatz von Backpulver luftiger. Es gibt zahlreiche Varianten, auch mit Buchweizenmehl und Buttermilch sowie verschiedene Topings. Osteuropäische Blinys sind ebenfalls klein und mit Germ gelockert, eventuell nimmt man auch Buchweizen- oder Hirsemehl. Ebenso klein sind die niederländischen Poffertjes, deren Teig Backpulver oder Hefe hinzugefügt wird. Gebacken werden sie in einer Poffertjespfanne mit runden Mulden. Baghrir der nordafrikanischen Berber sind aus Hartweizengrieß und wegen ihrer löchrigen Oberfläche auch als Crêpes aux mille trous (Crêpes der tausend Löcher) bekannt. Sie werden meist süß gegessen. Auch äthiopisches und eritreisches Injera enthält viele sichtbare Luftporen und eignet sich dadurch gut zum Aufnehmen von Saucen. Es wird aus gesäuertem Teff, einer Hirsemehlart, hergestellt. Ähnlich ist Laxoox oder Lahoh in Somalia, Dschibuti und dem Jemen. Man verwendet Sauerteig aus dem Mehl von Sorghumhirsen. In Israel wurde es durch eingewanderte jemenitischen Juden bekannt und ist sehr beliebt.
Die wohl berühmteste Variante der Palatschinke ist Crêpe und kommt aus der Bretagne. Zu „La chandeleur“ (Maria Lichtmess am 2. Februar) werden Crêpes in ganz Frankreich in vielen Familien als Sonnensymbol stapelweise gebacken:

https://www.lejournaldemanosque.fr Chandeleur 2023 en Provence , date et origine de la fête des crêpes