Die Einigkeit zwischen Linken und Rechten im neuen Kalten Krieg

Diejenigen, die sich heute Antifaschisten nennen wollen, haben die deutsche Geschichte nicht einmal so hinreichend verstanden, um die Ähnlichkeit der anti-russischen Hysterie zwischen 1939 und heute zu erkennen.

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Es werden sich historischer Vergleiche bedient, die willkürlich, je nach Interessenlage, interpretiert werden. Da wird vor einer Annäherung zwischen USA und Nordkorea, bzw. USA und Russland, als gefährliche Verständigung zwischen Autokraten gewarnt und das Hitler-Stalin Abkommen als Analogie gewählt. Man möchte die jungen Ideologen bitten, ihre historischen Kenntnisse ein wenig aufzufrischen, um sie daran zu erinnern, dass nicht das Hitler-Stalin Abkommen die Katastrophe war, sondern das einseitige Aufkündigen dessen durch die Deutschen und der Überfall auf die Sowjetunion 1941.

Die Tragik daran bis heute sind nicht nur die 27 Millionen russischen Opfer (die meisten Opfer des 2. Weltkrieges), sondern die Tatsache, dass dieser Sündenfall nie entsprechend in der deutschen Erinnerungskultur gelebt wurde und wird und die Großzügigkeit nicht anerkannt, mit der die Russen den Deutschen, ohne Forderungen irgendwelcher Wiedergutmachungen, verziehen haben. Die Sowjetunion, nicht Churchill, war es, die sich von Beginn an am entschiedensten gegen den Nazismus gestellt hat. Es wird nicht durchschaut, dass die Ideologie des Westens der "Freiheit und Demokratie" genauso wegen Menschen- und Völkerrechtsverbrechen schuldig zu sprechen ist, wie die Diktaturen, denen sie Barbarei vorwirft.

Die Angelsachsen verlangen von uns Deutschen immer dann, wir sollten doch endlich den 2. Weltkrieg vergessen, wenn es wieder darum gehen soll, gemeinsam gegen Russland vorzugehen. Als Alternative werden von solchen "Demokraten" geschichtliche Ereignisse verdreht und falsch interpretiert. Es ist uns Deutschen ja piepegal, Herr Boris Johnson, welches Verhältnis zu Russland Sie pflegen wollen, solange es nicht wieder wir sind, die den Blutzoll dafür zahlen.

Angesichts der Empörung über das Trump-Putin Treffen, von dem sich sogar Angela Merkel eine nukleare Abrüstung erhofft (die absolut in deutschem Interesse liegt, denn Deutschland hat der nuklearen Teilhabe zugestimmt), muss man den Eindruck haben, die seit Jahren so auf Krieg eingestimmte Masse fürchte sich vor einer neuen Entspannung. "Krieg ist Frieden" im neuen Orwellschen Jahrhundert.

Noch lächerlicher wird es, wenn jene, die zu solchen absurden, unlogischen Vergleichen fähig sind, aus dem linken Flügel kommen und sich gar „Kommunisten“ oder „Sozialisten“ nennen. Es ist heute möglich, sich kommunistischer Bewegungen anzuschließen, ohne die Wurzeln der Ideologie zu würdigen, welche es nötig machen, sich mit Russland (und der Sowjetunion) auseinanderzusetzen und dessen Geschichte, Blickwinkel und Interessen zu verstehen. Wissen diese Social Justice Warriors heute, wo die Oktoberrevolution, die Geburt des Arbeitergeistes, stattfand? Verstehen sie die internationale historische Bedeutung und deren Konsequenz der letzten hundert Jahre?

Hitler und die Nazis sind dem Westen und seiner anti-russischen, anti-kommunistischen Hysterie genauso auf den Leim gegangen, wie es das heutige Deutschland, sogar bis weit in den linken Flügel hinein, tut. Diejenigen, die „Nie wieder“ predigen, merken überhaupt nicht, dass sie dieselbe Propaganda zu glauben bereit sind, um sich in eine neue Konfrontation hetzen zu lassen. Eine Konfrontation, die ganz und garkein, wie von Gauland behauptet, „Vogelschiss“ war. Nein, es ist das größte Trauma im kollektiven Bewusstsein der Deutschen, das womöglich nicht einmal der dreißigjährige Krieg übertrifft.

Russland hat nie aufgehört, unser Feind zu sein. Es ist zu reich an Schätzen, zu groß und mächtig, um es zu beherrschen und es beugt sich nicht. Der Kalte Krieg schien unter Jelzin nur deshalb zu Ende, weil er bereit war, Russland an den Westen zu verscherbeln und das Schicksal seines Landes den Siegern zu überlassen. Putin ist nicht etwa aufgrund Völkerrechts- und Menschenrechtsverbrechen Feind des Westens, sondern weil er russische Interessen verfolgt. Hat man das der USA, die ihre Interessen nicht nur wahrnimmt, sondern über alle anderen stellt, nach 1945 jemals vorgeworfen?

Anstatt sich mit den Hintergründen zu befassen (NATO-Osterweiterung, Raketenschilder in Tschechien und Polen, entsendete Truppen an die russische Grenze, endlose Vorwürfe und mediale Hetze ohne jegliche Beweisgrundlage von „Wahleinmischung“ bis „Skripal“) und sie in den korrekten Kontext zu bringen (nämlich eine wiederauferstandene westliche Aggression), wird die Person Putin aufgeblasen. Die heutigen „Demokraten“ könnten der Nazi-Ideologie nicht ähnlicher sein. Man muss dankbar sein, dass es Deutsche gibt, die unter Diffamierungen des „Putin-Verstehens“ noch in der Lage sind, sich der medialen Desinformation zu wiedersetzen.

Wer sich das „Nie wieder!“ auch nur ein bisschen zu Herzen nimmt, der wird sich in diesen Tagen weigern, sich von der allgegenwärtigen Hetze vereinnahmen zu lassen. Russland nach 1945 beizustehen, ist für jeden Deutschen Pflicht!

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Waldelfe25

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philip.blake

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