Bei den im Westen Geborenen vollzieht sich in den letzten Jahren, in der jetzigen Zeit und in der nächsten Zukunft in ihren Biografien ein ganz persönlicher Zusammenbruch, der den Zusammenbruch im Außen widerspiegelt.
So schmerzlich dieser ist, markiert er einen entscheidenden, notwendigen Wendepunkt für die Gesellschaft. Es könnte ein sehr schwieriger Geburtsprozess werden, der deutlich macht, aus was für einem braunen Sumpf man auferstanden ist, womit keine Kollektivschuld gemeint ist. Gemeint ist vielmehr, wie sehr man um den eigenen Fortschritt, die eigene Emanzipation betrogen worden ist. Es sind unsichtbare Fesseln der Vergangenheit, die uns im Würgegriff halten wie ein Korsett.
Diese Zeit ist für die herrschende Klasse so überaus gefährlich. Es muss ein Wandel vollzogen werden, den der Einzelne eigentlich garnicht so sehr merken soll. Angesichts der vielen Verlierer, die er aber hervorbringen wird, ist das ein unmögliches Unterfangen, gegen das im Sinne der Aufrechterhaltung der Hierarchie nur mit noch mehr Disziplinierung begegnet werden kann. Dieser Druck wird so lange ausgehalten, bis es existenzgefährdend wird. Dann wird das Korsett gesprengt.
Die Rettung der scheinbaren Verlierer, die eigentlich Gewinner sind, wenn sie sich von ihren Fesseln befreien, ist die Zuwendung zu den wenigen, aber beständigen und verlässlichen, verschütteten Juwelen, die dieses Land trotz oder wegen aller Umstände ebenfalls hervorgebracht hat. Das Wissen, der Fortschritt, die Errungenschaften der Arbeiterbewegung.
Manche mögen diese Werte noch nicht erkennen und über die "angestaubten Theorien" die Nase rümpfen. Aber, wenn alles andere sich als Schall und Rauch erwiesen hat, werden sie sich noch dankbar den Klassikern zuwenden und erkennen wie sehr und willentlich sie als Mensch vom "Zeitgeist" verfälscht worden sind.