„Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ (2. Buch Mose, Absatz 3)
Der Skandal um den Hollywoodmogul Harvey Weinstein, der unter Verdacht steht, Frauen jahrelang sexuell belästigt und sogar vergewaltigt zu haben, hat hohe Wellen der Empörung geschlagen und große Solidaritätsbekundungen von Frauen in Form von „Me Too“ – Hashtags ausgelöst, in denen Frauen ihre Missbrauchserfahrungen in den sozialen Medien teilten. Wieder mal ist ein grausiger Schatten über die Glamourwelt gehuscht und entblößt für einen kurzen Moment hinter all dem Glanz die "30 Tage des Sodom".
Schon immer war Hollywood ein Hort des Missbrauchs und trotz immer wiederkehrender Skandale, erhobener Vorwürfe und offizieller Geständnisse bleibt das Mekka für Sextäter unberührt. Nur ein halbes Jahr auf Bewährung bekam beispielsweise ein verurteilter Manager von aufstrebenden Kinderstars, bevor er wieder im Geschäft tätig wurde, wie der Dokumentarfilm „An Open Secret“ schildert, der im Übrigen kaum öffentliche Diskussion fand. Auch eine Tatsache, die Bände spricht. Aussagen von Opfern lassen auf ein ganzes Netzwerk schließen in einer Industrie, in der jeder bereit ist, jeden zu decken. Warum findet Elijah Woods oder Ashton Kutcher so kärgliche Beachtung?
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Das Publikum spielt eifrig mit, den Tätern einen Status zukommen zu lassen, der sie immun vor dem Gesetz macht. Stars werden wie Götter verehrt, deren Glanz nichts trüben darf und so sind auch die Fans bereit, zu relativieren, beschwichtigen und die Täter zu entschuldigen. Machtzentren werden auch durch die legitimiert, die sich bereitwillig unterwerfen. Eine ganze Öffentlichkeit schaut weg, während Woody Allen oder Roman Polanski sich immer noch frei bewegen. Dazu kommt die zunehmende Sexualisierung von Kindern. Ehrgeizige Mütter schleppen ihre Kinder eifrig zu Castings, lassen es zu, wie ihre kleinen Mädchen sich aufreizend kleiden und mit der Aufmerksamkeit kokettieren. Sie fördern den subjektiven Blick des Objektstatus, der sich an die Benutzten haftet. Bei jedem Friseurtermin wird in Boulevardmagazinen geblättert und beim alltäglichen Fernsehabend bescheren uns die Streifen „Brot und Spiele“.
Nun wäre es die Aufgabe des Feminismus dem Patriarchat Widerstand zu leisten und bestehende Herrschaftsverhältnisse zu bekämpfen. Aber der pro-kapitalistische, europäische und amerikanische Feminismus nimmt sich Stars wie Madonna und Rosie o´Donnell zum Vorbild, privilegierte Frauen, die es in diesen Strukturen, teils durch große Opfer, weit gebracht haben. Es sind aber jene Herrschaftsverhältnisse, die Missbrauch hervorbringen und es wäre in allererster Linie der Feminismus, diese in Frage zu stellen. Die Welle von Empörung wird erwartungsgemäß leider nur ein Strohfeuer bleiben, bevor man sich wieder der Huldigung von Stars zuwendet und sich von der Glamourwelt berauschen lässt.
Welch großen Zuspruch beispielsweise fand Meryl Streep nach der US-Wahl, als sie das Verhalten des Präsidenten Trump in aller Öffentlichkeit anprangerte, während sie sich jetzt schützend vor den Täter Weinstein stellt. Wo bleibt der Aufschrei? Es ist diese Widersinnigkeit der Aktionen des Feminismus, der Symptombekämpfung betreibt, der mit dem System in vielfältiger Form zu sehr kollaboriert und es nicht schafft, sich zu emanzipieren. Es gibt Frauenbewegungen in aller Welt, die uns vormachen, wie das besser ginge. Ein Anfang wäre, der Huldigung abzuschwören. Solange Opfer einer kriminellen Industrie, z.B. Marilyn Monroe, von Frauen als Vorbild verehrt werden, sind wir davon weit entfernt.
Der Kult um das goldene Kalb fand ein blutiges Ende:
„Mose zerschlug nach seiner Rückkehr den Götzen und die Gesetzestafeln; anschließend wurden von den Leviten auf Anweisung Moses 3000 Menschen erschlagen.“