Die Gruber-Demo in Erding (bei München) “gegen die Heizungsideologie” wurde meiner Meinung nach durch die Einladung des Ministerpräsidenten Söders zur Veranstaltung für die CDU/CSU, um die “liberal konservative Mitte der Gesellschaft”, wie Gruber die Teilnehmer der Demo bezeichnet hat, zu besänftigen, und sie eventuell abzuhalten, die AfD zu wählen.
Während Söder eingeladen war, sowie Aiwanger (Freie Wähler), durfte die AfD, die sich angemeldet hatte, nicht erscheinen. Söder wurde ausgebuht und ließ verlautbaren, dass sie, die Veranstalter, sich von der AfD abgrenzen und sie als Antidemokraten nicht dulden würden, während sie selbst die Demokraten seien. Gruber beklatschte dies und forderte die Menge auf, den bayerischen Ministerpräsidenten zu respektieren und ihn ausreden zu lassen. Ein wenig wirkte sie dabei wie eine Pressesprecherin der CDU.
Sie sagte außerdem eingangs, dass sie nicht gegen die Klimapolitik seien, aber gegen die Politik der Grünen in diesem Zusammenhang. Also, Fazit: Nein, zu den Grünen, nein zur AfD, aber Ja zum Ministerpräsidenten Söder.
Die eingeladenen Sprecher waren Handwerker und Mittelstand. Hätte man sich auf diese allein beschränkt, dann hätte das eine starke Demo werden können, als Zeichen des bayerischen Mittelstands gegen die Regierungspolitik. Aber sie wurde vollkommen zweckentfremdet. Überdeutlich wurde, wie der Mittelstand immer noch auf eine Änderung der Politik hofft, indem man eine Kuschelveranstaltung mit der CSU macht. Möglich, dass sie es als Erfolg werten werden, wenn diese Regierung durch eine “vernünftigere” Klimapolitik der Schwarzen abgelöst wird und denken, das sei eine Änderung, die sie durch ihren Protest erwirkt haben. Dabei stehen längst alle Zeichen darauf, dass die Ampelregierung durch eine Regierung der Schwarzen abgelöst werden wird, ungeachtet von der Demo in Erding. Der extremen Buhrufe nach zu urteilen, stellt sich nur die Frage, wie gut diese Besänftigungspolitik gelingen wird.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob Gruber zu naiv ist, um zu merken, was sie da gemacht hat oder ob sie sich tatsächlich an diese Hoffnung hinhängt.
Das einzig Gute ist, dass Söder dermaßen öffentlich vorgeführt wurde.