Russland führt Krieg, aber die Pläne für ein Nach-Putin-Russland werden jetzt gemacht. Demnächst ist die Münchner Sicherheitskonferenz. Hier werden die Weichen gestellt.
Das hier ist die Tatsache: Putin ist unfähig, diesen Krieg zu gewinnen: Warum? Ganz einfach, weil Russland unter seiner Führung unterhalb von 10 % Anteil an der europäischen Wirtschaft gefallen ist.
Also einige Gedanken vor der Münchner Sicherheitskonferenz:
1. Putin wird Kriege führen, solange er an der Macht ist. Wir haben vielleicht gelegentlich Waffenstillstände – aber keinen strategischen Frieden.
Einer der Gründe dafür ist, dass Putins neue Basis die sogenannten „Nationalpatrioten“ sind. Krieg ist ihr Leben: Sie wollen ihn, weil sie davon profitieren.
2. Die Welt hingegen will wissen, ob die russische Gesellschaft bereit ist, Putin zu überwinden. Und wie das geschehen soll?
Es gibt zwei Hauptansichten dazu:
a) Das wahrscheinlchste Szenario ist, dass Russland aufhört zu existieren, wie wir es kennen. Es zerfällt in viele kleinere Staaten, was die Sicherheit in Europa und Asien gefährden würde. Das gilt es zu verhindern.
b) Russland könnte seine derzeitigen Grenzen behalten, müsste aber eine De-facto-Föderation werden. Dies erfordert viel Selbstbewusstsein und Anstrengung seitens der Regionen. Der Aufbau neuer Strukturen müsste sehr schnell geschehen, was schwierig ist angesichts der Zerschlagung zivilgesellschaftlicher Strukturen.
Russland sollte in eine Föderation umzuwandeln, das würde bedeuten, das Land neu zu gründen, ein Land in dem das Parlament alle wichtigen Fragen entscheiden würde.
Nur Russen können ihre erfolgreiche Zukunft aufbauen – und das bedeutet auch, in Frieden mit Nachbarn zu leben.
In einem repräsentativen Parlament müssen die Regionen des Landes nach vernünftigen Lösungen suchen und die regionale Unterschiede und Interessen ausgleichen.
Kein einzelner Führer kann Russland in eine friedliche Zukunft führen. Die Zukunft ist kein Ort – wir würden diesen Ort nicht mögen – es ist ein Entscheidungsprozess mit Checks and Balances.
Hoffen wir, dass mehr Menschen davon überzeugt werden, dass dies die beste Option nicht nur für Russland, sondern für ganz Europa und die Welt ist.
