Während man sich bei der Eurokrise und dem Brexit noch auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen konnte hat Corona nationale Interessen nach oben gespült und damit den wahren Zustand der EU offenbart:

Am 3. März beschlagnahmte Frankreich alle in der Grande Nation hergestellten Schutzmasken.

Am 4. März verbot Deutschland die Ausfuhr von medizinischer Ausrüstung wie Schutzanzüge, Atemschutzmasken, Handschuhe usw..

Am 16. März erklärte der serbische Präsident Vučić: "Europäische Solidarität gibt es nicht" nachdem die EU die Beschränkung für medizinische Ausrüstung nicht aufgehoben hatte. China sprang ein und lieferte.

Am 17. März beschlagnahmte Tschechien 110.000 Gesichtmasken, die China an Italien geschickt hatte. Erst Tage später gaben die Tschechen diese in Italien dringendst benötigten Güter frei.

Bei einer Umfrage, die am 18. März veröffentlicht wurde gaben 88 % der Italiener an, dass sie glauben, dass die EU Italien im Stich lässt.

Von den vielen Grenzkontrollen und Sperren die im Zusammenhang mit Corona verhängt wurden möchte ich gar nicht schreiben.

Das Signal dieser Maßnahmen ist eindeutig: "Wenn es ernst wird kümmert sich jedes Mitgliedsland der EU zunächst um sich selbst", was nicht wirklich verwunderlich ist, weil die EU ein Kunstgebilde ist.

60 Jahre EU und diese Krise zeigt, dass es in der Coronakrise keine europäische Solidarität gibt womit sich die Frage der Existenzberechtigung der EU stellt.

Ein nachdenklicher

Robert Cvrkal