Die jüngsten Ausschreitungen rund um das Finale der Champions League haben Europa in seinen Grundfesten erschüttert. Was als sportlicher Höhepunkt gedacht war, ist in Gewalt, Chaos und Tod umgeschlagen. In Frankreich mussten zwei Menschen ihr Leben lassen – zwei Familien wurden durch ein Fußballspiel für immer zerstört. Diese Toten sind keine Kollateralschäden, sie sind das erschütternde Resultat eines Systems, das den Profit über das Leben stellt. Es ist unerträglich und nicht hinnehmbar, dass ein Sportereignis, das eigentlich Menschen verbinden soll, zu einer Bühne für Hass, Zerstörung und Trauer wird.

Gewalt darf niemals toleriert werden – und schon gar nicht, wenn sie im Namen eines Spiels geschieht. Es ist eine Schande, dass die Champions League, einst Symbol für sportlichen Wettbewerb und internationale Freundschaft, heute zum Auslöser für Unruhen und Leid geworden ist. Die Jagd nach Trophäen, Fernsehgeldern und Prestige hat längst die Kontrolle übernommen. Die Verantwortlichen in den Vereinen und Verbänden verschließen die Augen vor den Folgen ihres Handelns. Doch wir dürfen nicht länger schweigen, wenn Menschenleben aufs Spiel gesetzt werden, nur weil zwei Vereine um das große Geld kämpfen.

Wir müssen uns als Gesellschaft fragen, was uns wichtiger ist: der Glanz eines Pokals oder das Leben unserer Mitmenschen. Kein Titel, kein Preisgeld, kein Ruhm der Welt ist es wert, dass Menschen verletzt oder gar getötet werden. Die Champions League hat ihre Unschuld verloren. Sie ist zu einem Symbol für Gier und Rücksichtslosigkeit geworden. Es ist Zeit, dieses System zu beenden – im Namen der Menschlichkeit, des Friedens und der Vernunft. Schluss mit der Champions League, bevor noch mehr Menschen für den Profit anderer ihr Leben verlieren. Gewalt darf niemals akzeptiert werden – und Tote schon gar nicht.