Gerüchteweise soll es sich um einen Türken handeln. Kann man den überhaupt in seine Wohnung lassen? Zumindest sollte der Inhalt der Stiefel (in einigen Ländern auch Socken) sorgfältig gecheckt werden, bevor man sie wieder anzieht:

6 Dinge über den Nikolaus, die Ihr womöglich nie wissen wolltet:

1. Gab es den wirklich und wo kam er her? Tatsächlich ist er eine in mehrfacher Hinsicht gespaltene Persönlichkeit. Historisch betrachtet gab es mindestens zwei in Frage kommende Nikoläuse. Der eine taucht in Form von Legenden im 4. Jahrhundert auf, als wundertätiger Heiliger von Myra, ist aber in keiner Kirchenchronik erwähnt. Der andere war knapp 200 Jahr später († 554) tatsächlich Bischof in der fraglichen Region (Lykien). Wenn man diesen Zeitsprung ignoriert - im Bereich der Theologie eines der kleineren Wunder - dann ist er also auch schriftlich dokumentiert und tatsächlich im Gebiet der heutigen Türkei tätig gewesen. Richtig schizophren wird er dann aber durch den Reimport als moderner Weihnachtsmann (Santa Claus) aus Amerika.

Ein Coup, den übrigens nur die Deutschen in dieser Konsequenz fertiggebracht haben, und das war ziemlich schlau, denn jetzt gibt es gleich zweimal Geschenke, von ein und derselben Person.

2. Ist der heilige Nikolaus dann nicht islamisch? Damals gab's den Islam noch gar nicht (Gründung durch Mohammed im 7. Jahrhundert, Eroberung der Region durch Turkvölker erst im 2. Jahrtausend), und die Stadt Myra (heute Demre) gehörte zum seinerzeitigen Griechenland, war also christlich und von Bischöfen regiert.

3. Auch der Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet Sieg des Volkes (níko = siegen, laós = Volk),

4. Warum kommt er gerade am 6. Dezember? Das ist schlicht der Namenstag u. a. des „Nikolaus“. Meistens wurde der Todestag diverser Heiliger von den Kirchenfürsten zu einem Namenstag erkoren. Im Falle des heiligen Nikolaus dürften allerdings verlässliche Daten fehlen. Und überhaupt: Eigentlich müsste er ja selber Geschenke bekommen, an seinem Namenstag.

5. Warum steckt er seine Geschenke in Schuhe? Das ist ein großes Mysterium, denn der klassische heilige Nikolaus beschenkte vor allem die Ärmsten der Armen, und die hatten vermutlich gar keine Schuhe. Tatsächlich beruht dieser Brauch auf einer der vielen, lange nach seine Tod entstandenen Legenden um seine Person:

Als Nikolaus erfuhr, dass einem armen Mann das Geld für die Mitgift seiner Töchter fehlte, so dass er diese weder verheiraten noch weiterhin ernähren konnte, warf er des Nachts Gold in deren Kamin. Dieses fanden die Mädchen am nächsten Tag in ihren dort zum Trocknen aufgehängten Socken und Stiefeln.

Als sich das herumsprach, hängten natürlich immer mehr Leute ihre Socken und Stiefel in den Kamin und der heilige Nikolaus (Santa Claus) wurde zur meist beschäftigten Person der Welt.

6. Ist es nicht an der Zeit, den Nikolaus zu genderisieren, zB. in eine Nikola?

Zum einen ist diese weibliche Form durch eine gleichnamige deutsche Fernsehserie stark vorbelastet, zum anderen erscheint eine Genderisierung hier auch unnötig, da der klassische Nikolaus vermutlich schwul, also auch ohne Genderisierung „politisch korrekt“ war. Folgende Indizien sprechen jedenfalls dafür:

- Er trägt ständig rote Kleidung. Welcher Heteromann würde so herumlaufen?

- Er vermag, Geschenke zu verpacken, mit Schmuckpapier und Schleifchen. Welcher Heteromann wäre dazu fähig?

- Er macht gezielt nur "braven Mädchen" Geschenke. Heteros machen doch eher den „Bad Girls“ Geschenke (auch wenn sie es später bereuen).

- Und unfassbar: er hat nur 9 PS (korrekter RS) unter bzw. vor der Haube: Dancer, Dasher, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner, Blitz und vor allem Rudolph. Welcher Heteromann würde sich damit begnügen?

Last but not least:

- er "kommt" nur einmal im Jahr! Okay, das ist jetzt weder homo- noch hetero-, sondern eher asexuell, damit aber politisch sogar „superkorrekt“).