NRW2017: Spitzenkandidaten, Flüchtlinge und andere Bildungsdefizite

Mir war nicht klar, wie viele Menschen in Österreich in den nächsten 5 Jahren ein größeres Erbe (ab Euro-Wert von 1 Million) erwarten - muss wohl an der Überalterung der Gesellschaft liegen. Dabei soll man doch nicht taktisch wählen. Das Wahlergebnis überrascht dennoch nicht – nach Platzierungen, nach Prozenten ein wenig.

Und vermutlich liegt es an meiner Wohnhaft im heruntergekommenen, islamisierten, kriminellen Multikulti-Wien, dass ich nicht erkennen konnte, dass der Großteil der Landbevölkerung bereits zu den Spitzenverdienenden gehört. Jetzt kann man dort nur hoffen, dass es zu einer neuen „Flüchtlingskrise“ kommt. Sonst haben die alle gar nichts von der zukünftigen FPÖVP-Koalition, diesem haarbehelmten Bollwerk gegen alles Befremdende: Steuern und Sozialstaat.

Themenflucht ins Flüchtlings-Thema

Das Flüchtlings/Migrationsthema soll angeblich bestimmend gewesen sein, sagen die Experten. Kann trotzdem stimmen. Der einzige „Grüne“, der über den „politischen Islam“ schimpfte, schaffte es auch ins Parlament. Habe allerdings den Verdacht, es lag auch daran, dass der Spaltpilz, neben der grünen Partei, auch auf die grünen Plakate verzichtete.

Denn die Welt dort draußen ist – abgesehen von Urlaub-Clubs in sonnigen Diktaturen wie Ägypten, Dubai oder Thailand - ein finsterer, böser Ort. Und dieses Böse darf - symbolisiert durch jene Menschen, die darunter leiden – nicht unser schönes Land erreichen – außer es hat viel Geld (geklaut).

Darum, liebe Grüne, möchte man keine heiteren Wortwitze mit lachenden Menschen auf den Plakaten sehen. Man will, dass die seriöse Herren Politiker die eigene Paranoia gefälligst bestätigen. Ich gehe schließlich auch nicht zum Wunderheiler, damit mir der sagt, ich sei gesund.

Immer noch viel zu wenig Schiss

Da stellt sich natürlich die Frage, warum ausgerechnet in Wien und dem niederösterreichischen Bezirk Baden(mit Traiskirchen), genau jene Gegenden in Österreich mehrheitlich SPÖ wählten, in denen die meisten „Flüchtlinge“ (nicht wahlberechtigt) leben. Offenbar fürchtet man sich dort noch immer zu wenig. Oder ist schon völlig... äh, islamisiert? Ja, vielleicht bemerke ich, der typische links-chaotische Grün-Wähler, die schleichende Einflussnahme einfach nicht?! Als Vegetarier isst man schließlich auch kein Schweinefleisch. Und Alkohol vertrage ich auch immer weniger.

Oder haben wir, in der Nachbarschaft von Asylant_innen und Immigrant_innen, einfach andere Probleme? Was ist mit Wohnungspolitik, Korruptionsbekämpfung, Stadtbegrünung, Klimaschutz, Feminismus, Investitionen in Zukunfts-Technologien, Kinderbetreuung und Bildung: Themen, die von einem einzigen Silberstein aus dem Wahlkampf gefegt wurden? Vielleicht bin auch nur weltfremd. Ich gebe zu, ich lese Wahlprogramme.

Bildungsdefizite sind Gewinn im Marketing

Apropos Bildung: Hauptgrund für die Wahlentscheidungen sollen die jeweiligen Spitzenkandidaten gewesen sein – zumindest bei ÖVP und SPÖ. Sprich: Die Partei ist zwar nicht neu, aber der Anzug. Zauberei! Der selbe Schmarn ist jetzt neu, mit verbesserter Rezeptur! Was in der Pudding-Werbung funktioniert, funktioniert auch im Wahlkampf. Sogar für einen Ex-Kanzler gerade noch, der seinen härtesten Wahlkampf gegen die eigenen Köche kämpfen musste.

Der Drittplatzierte muss es wissen. Er verkörpert den Personenwahlkampf seit einer Ewigkeit und 10 Jahren. Der kann auch sagen: „Tür zu, Problem gelöst!“ und schon darf er sich „Vordenker“ nennen.

Dazu passen auch die FPÖ-Videos, in denen das Haus zweier Menschen (Herr und Frau Österreich) von dutzenden Fremden (Flüchtlinge/Immigranten) besetzt wird und der Mann (Herr im Haus) tut nichts. Man müsste nur auf Pflichtschul-Niveau rechnen können, um zu wissen, dass dieses Gleichnis nicht stimmen kann. Aber die meisten FPÖ-Wählenden haben zumindest Pflichtschulabschluss. Ich muss mich also irren.

Rechtsruck im Trump-Zeitalter

Was im Trump-Zeitalter so als „Denken“ gilt, ist letztlich die Essenz jeder rechten Politik. Insofern würden die beiden Studienabbrecher gut in eine Koalition passen. Der gemeinsame Nenner: „Menschen mit Problemen, machen Probleme. Problem-Menschen weg, Problem gelöst.“

„Weg“ soll freilich nicht ganz-weg bedeuten (wir sind ja nicht in Libyen, wo der neue Kronprinz seine Flüchtlingslager errichten will). Man könnte auch „ignoriert“ sagen. Oder: „Nur die Starken kommen durch“. Was eine steuerfreie Erbschaft natürlich noch interessanter macht – wenn Altersvorsorge und Pflege erst einmal verkurzt, also neoliberalisiert sind. "Strz!" - "Gesundheit!"

Wikicommons Herzi Pinki

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Peter1960

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hagerhard

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