Josef Liebmann-Holzmann

Herr Josef Liebmann-Holzmann. Wurde 2 mal gefischt. Hat 520 Fische.

Über mich

Ich bin als jüngster Sohn einer kleinbäuerlichen Familie im südoststeirischen Hügelland aufgewachsen. Mein Vater war Nebenerwerbsbauer und Bürgermeister in unserem kleinen Ort. Meine Mutter war Bäuerin und Hausfrau, umsorgte mich, meine vier Geschwister und unsere bettlägerige Großmutter. Trotz der vielen Aufgaben meiner Eltern blicke ich heute auf eine Kindheit voller Liebe und Geborgenheit zurück. Auch die Natur, die Tiere und die Arbeit am Hof waren ein wichtiger Bestandteil meines Heranwachsens. Ich lernte Werte wie Toleranz, Einfühlungsvermögen, Bescheidenheit und Rücksichtnahme kennen; Werte, die seit jeher zu unserem natürlichen Zusammenleben gehören, jedoch Raum und vor allem Zeit brauchen, um sich frei entfalten zu können. Daher war es sehr bitter für mich, als ich den Hof übernommen habe, erkennen zu müssen, dass der Bauernhof mit all seinen schönen Erinnerungen keine wirtschaftliche Zukunft hat. Die Agrarpolitik hatte sich der Industrialisierung und der Globalisierung verschrieben, für extensive Bewirtschaftungsformen im benachteiligten Grünland mit Hanglagen war kein Platz mehr. Zum Glück haben mir meine Eltern in weiser Voraussicht die Tischlerlehre ermöglicht. So konnte ich mir ein zweites berufliches Standbein aufbauen. Als junger Tischlergeselle suchte ich Weiterbildungsmöglichkeiten, die ich in Graz an der HTBLA Ortweinschule fand. In den Jahren darauf absolvierte ich die Meister- und Unternehmerprüfung und machte mich selbständig. Seit der Lehre hatte sich allerdings sehr viel verändert, wo früher fast in jedem Ort noch ein Tischlerbetrieb ansässig war, konnte man nun oft nur mehr leer stehende Gebäude vorfinden. Wie bei den kleinbäuerlichen Strukturen waren auch hier die guten Jahre vorbei, zurückgeblieben waren oft nur die „Alten“, die mit ihrem Schicksal hadernd ihren Söhnen und Töchtern nachweinten. Die „Jungen“ wollten keinen Betrieb übernehmen, der keine sicheren Einkünfte ermöglichte, außerdem gibt es Lebensmittel und Mobiliar in den nächst größeren Orten zum Spottpreis, die Qualität außer Acht lassend. Dinge, die nicht mehr dem derzeitigen Trend entsprechen, werden entsorgt und ersetzt. Die minderwertige Massenproduktion, der von der Politik unterstützten Konzerne macht´s möglich. Dies ist für mich eine sehr negative Entwicklung, die als Ergebnis der Neoliberalismus geschuldeten Politik auf unsere Gesellschaft einwirkt. Einer Politik, die hauptsächlich kapitalistische Ziele verfolgt, kommen der Mensch als Individuum und die Natur in ihrer Schönheit abhanden. Aus diesen Erfahrungen heraus habe ich die Initiative „Ursprungsnomaden“ gegründet. Die Initiative soll Bewusstsein für kleinstrukturierte und regionale Bemühungen schaffen, die in sozialer, ökologischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht ein ausgewogenes Verhältnis zueinander haben. Die Förderung einer gedeihlichen Entwicklung dieser Bemühungen ist das Ziel. Ich bin der Überzeugung, dass derartige synergetische Entwicklungen für die Gesundung einer teilweise bereits entfremdeten Gesellschafft unabdingbar sind. In den nächsten Jahren möchte ich mit den „Ursprungsnomaden“ in Regionen ziehen, in denen Bemühungen in diesem Bereich unternommen werden. Schon bald kann ich Euch von einer tollen Region berichten, die dahingehend schon sehr fortgeschritten ist.

Ich wurde von 2 Bloggenden gefischt

robby Echtjetzt