... allerdings ein für die Schweiz weniger erfreulicher.

Auf dem Brenner fand am 2. Juni 1941 ein geheimes Treffen zwischen Hitler und Mussolini statt (»Hitler & Mussolini: The Secret Meetings« von Santi Corvaja).

Auch Stephen P. Halbrook erwähnt diese Zusammenkunft in »Target Switzerland, The Swiss Armed Neutrality in World War II«, ein Buch, von dem eine deutsche Übersetzung von Isabelle Erni und Livia Meister existiert: ("Die Schweiz im Visier – Die bewaffnete Neutralität der Schweiz während des Zweiten Weltkrieges".)

Deutsche Übersetzung von Enrico Bergmann des nachstehenden Zitats, aus Halbrooks englischer Originalfassung: »Die beiden Diktatoren brachten abwechslungsweise ihren Hass für die Schweiz zum Ausdruck. Zuerst Hitler. Er bezeichnete sie als das widerwärtigste und erbärmlichste Staatengebilde. Die Schweizer seien die Todfeinde des neuen Deutschlands. ... Sie stellten sich offen gegen das Reich und hoffen, es würde ihnen besser gehen, wenn sie gegenüber dem deutschen Volk den Alleingang vollzögen. Halbrook zitiert hier aus: Andreas Hillgruber, "Staatsmänner und Diplomaten bei Hitler".

Halbrook gründlich recherchiertes und dokumentiertes Buch über die Schweiz im Zweiten Weltkrieg hat den Vorteil, von einem Ausländer geschrieben worden zu sein. Dieser hat keine Veranlassung, dem Trend anwaltschaftlicher Geschichtsschreibung "moderner" Junghistoriker nachzugeben, die an der Schweiz und ihren damaligen politischen und militärischen Oberhäuptern keinen guten Faden mehr lassen. Wer bei Halbrook liest, wie stark die Schweiz im letzten Weltkrieg gefährdet war, kommt allmählich zur Ansicht, dass jene die heute in die Suppe spucken möglicherweise gar nie geboren wären, hätten ihre Altvorderen nicht jene Standfestigkeit und die Fähigkeit gezeigt, so viele Kröten zu schlucken.

Liest man dann noch von der geplanten "völkischen Neuordnung" und betrachtet man unsere vor Angst um die Bilateralen erstarrten Euroturbos am Werk, kommt man so auf seine Gedanken ...! Es ist halt ein Unterschied, ob man sich vor 70 oder vor 700 Jahren von autoritären Regierungsformen verabschiedet hat.

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Margaretha G

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fischundfleisch

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