Einblick in(s) (m)Ich

Ich wünschte mir wieder mal abschalten zu können. Ich verstehe nicht, warum mir das Leben im Hier und Jetzt so schwer fällt. Ich weiß nicht, ob vielleicht noch wer ähnlich denkt wie ich aber......

Ich fühle mich oft gefangen im Jetzt. Das jetzt beruhigt mich zwar, da sie die einzige Gewissheit ist, die ich im Leben habe. Mit all den Emotionen, Gefühlen und Gedanken leben wir von Atemzug zu Atemzug. Hinsichtlich der total offenen und unbekannten Zukunft ist mir das jetzt aber manchmal nicht genug. Es fühlt sich an als säße ich ein einem Stahlkäfig, der mir die Sicht zur Außenwelt nur verzerrt zulässt. Während ich heute mit meinem kleinen Neffen Fußballspielen war bin ich ausgerutscht und habe meinen Hinternabdruck in die Erde gestanzt.

Ich hatte zunächst Kopfschmerzen und ein wenig Schwindel habs aber nicht als störend empfunden. Kann es sein, dass Menschen vergessen was es heißt zu leben, wenn sie keine schmerzen verspüren?

Einige Seknunden nach dem Fall öffnete ich meine Augen und sah in den Himmel hoch. Eigentlich ein schöner Anblick.  Obwohl ich alles so klar sehe und fühle, wieso erscheint all das, was mich umgibt surreal? Ich fühle mich manchmal als gefangenen der Zeit, der seine Strafe absitzen muss. Höchststrafe!!! Ein Leben lang. Ich bin ein sehr lebensfroher Mensch, aber die letzten Monate waren ein wenig schwer und ich kann ihre Nachbeben immer noch spüren.

Ich bin kein Mensch der sich in der Vergangenheit festbeißt. Ich lasse den Rucksack mit den schlechten Erinnerungen Zuhause in einer Ecke und trage die schönen Momente und Bilder stets im Herzen bei mir. Ich erkenne mich aber nicht in der Gegenwart.  Vielleicht liegt es daran, dass wir Menschen uns stets in der Geschichte erfahren. Vielleicht ist unsere Geschichtlichkeit der Grund, dass wir mit der Vergangenheit so gut umgehen können. ( der Eine mehr, der Andere weniger)

ich habe keine Probleme damit meinen Platz in der Vergangenheit zu finden, warscheinlich, weil ich auch der Autor meiner eigenen Geschichte bin. Natürlich gibt es Bücher, die so geschrieben sind, dass wir und als Leser in ganz einfach in die Jetzt-Situation des Akteurs versetzen können, aber nach dem Lesen sind auch diese Worte längst verfallen.

Ich fasse mich kurz, es wird Zeit zum Schlafen.

Ich erkenne mich nur in meiner Vergangenheit, die Gegenwart erlebe ich bloß als ein  Zuschauer eines Impro-Theaters,  welches auf einer kleinen Bühne einer heruntergekommen Kulturplattform statfindet und beim Gedanken an die Zukunft stellen sich alle Haare auf und mir wird kalt.

Wieso fällt es mir so schwer, in der Gegenwart zu leben,

Ist vielleicht die Gegenwart, aufgrund ihres nahezu unvorhersehbaren Charakters  die erlebte Zukunft ?

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liberty

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fischundfleisch

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