Heute Morgen wurde mir etwas mit erschreckender Klarheit bewusst. Es ist eine Klarheit, die man nicht allein durch rationales Denken erzielen kann, sondern man muss sie auch empfinden. In einem Satz:

Wir leben hier wie unter Besatzung.

Bitte beachtet die Worte. Damit will ich nicht einer Verschwörungstheorie folgen. Ich sehe keine Besatzer im Sinne einer fremden Macht. Ich behaupte lediglich: Unser Leben unterscheidet sich kaum noch von einem Leben unter Besatzung.

Ich hatte einen schlechten Traum. Und in der Endphase lebte ich ein einem streng kontrollierten Land, in dem auf den Straßen überall Patrouillen von schwarz uniformierten Soldaten herumliefen, in dem man stets mit gesenktem Haupt ging und sich zwanghaft bemühte, in Worten und Taten unauffällig zu sein. Ein Klima der Angst, der Unfreiheit und des Misstrauens.

Ich bin dann aufgewacht, konnte aber noch die bedrückende Stimmung des Traumes nachempfinden, und als das Denken einsetzte, begann ich zu grübeln.

Ich glaube, wie erleben gerade, wie zwei Komplexe zusammenkommen, die die „Besatzung“ komplett machen:

1. Die zunehmende Beschränkung der Freiheit, die immer mehr ins Private zielt. Die ausufernde Kontrolle der immer gläsernen Bürger, die Unterdrückung der Meinungsfreiheit, das Diktat der offiziellen Ideologien, die Spaltung der Bevölkerung, in der die „Besatzer“ „Kollaborateure und Blockwarte“ rekrutieren. Die Erkenntnis, dass nicht mehr erlaubt ist, was nicht verboten ist, sondern, dass eigentlich alles verboten ist, was nicht explizit erlaubt ist. Die Erosion der einklagbaren Rechte, Rechtsunsicherheit, Zweiklassenrecht bei dem Rechtsbrüche der „Besatzer“ meist folgenlos sind. Schließlich: die Ausplünderung der Bevölkerung mit der zweithöchsten Abgabenquote, das Erschweren von Besitz und Eigentum der Einheimischen (geringstes Haushaltsnettovermögen / Immobilienquote in der EU), unangemessene Bezahlung gemessen an der Produktivität (in EURO Weichwährung). Die Allmacht der Bürokraten, mit denen man sich gut stellen muss. Eintreibung von Zwangsabgaben für die offizielle Propaganda. Einschränkung der Elternrechte.

Man kennt das alles schon. Viele haben sich daran gewöhnt. Rechtfertigt das schon einen Vergleich mit einer „Besatzung“? Es fehlen noch die Patrouillen der „schwarz uniformierten Soldaten“. Aber es müssen ja keine Besatzer auf den Straßen sein. Es reicht doch das, was wir hier zunehmend erleben, nämlich:

2. Die Einschränkung der Freiheit im öffentlichen Raum. Das Gefühl von Unsicherheit und Bedrohung. Angst vor willkürlicher Gewalt. Furcht vor der Dunkelheit, Aufenthalt bevorzugt da, wo viele Menschen sind. Permanente Aufmerksamkeit, gesenkter Blick, Straßenseite wechseln. Ein Klima der Angst, befeuert durch die täglichen Meldungen. Besser zuhause bleiben.

Überwachung der Bewegung im öffentlichen Raum und deren Einschränkung. Kameras und Gesichtserkennung. Fahrverbote und Maut. Verteuerung von Mobilität. (So können sich nur noch die Mobilität leisten, die das System unterstützen und entsprechend verdienen). Entzug der Fahrerlaubnis für Unzuverlässige und Nichtangepasste.

Mir wurde heute Morgen klar, dass, wenn diese beiden Komplexe zusammen kommen, - und das ist mittlerweile zweifelsohne der Fall – das Leben in einem Staat sich nicht mehr von dem Leben in einem besetzten Land unterscheidet.

Als Bürger wirst du immer mehr zum Beherrschten, zum Mensch zweiter Klasse, der in Angst und Unfreiheit gehalten wird, und dessen ganzen Streben daraufhin abzielt, durch Anpassung und vorauseilenden Gehorsam bloß nicht aufzufallen. Sanktionen und weitere Einschränkung der individuellen Freiheit folgen sonst auf dem Fuß.

Sieht das keiner? Macht keiner das Bild komplett? Oder haben sich die Menschen mit dem vom „Besatzungapparat“ zur Verfügung gestellten Brot-und-Spiele-Angebot eingerichtet? Da braucht man schließlich keine Ausgehverbote, wenn alle freiwillig zuhause bleiben. Die Glotze bietet das Zuckerbrot und draußen wartet die Peitsche. Die Wahl fällt leicht.

(Neuerdings hat der Apparat einen echten Straßenfeger ins Programm aufgenommen. Arbeitstitel: „Eine(r) steht auf“. Der Hit. Die Unterdrückten kreischen, jubeln oder empören sich. (sorry: den Zynismus konnte ich mir nicht verkneifen! )

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