Familienvater wegen Hitlergruss zu 18 Monaten Haft verurteilt

http://www.nachrichten.at/nachrichten/chronik/Hitlergruss-im-Stadion-18-Monate-Haft-fuer-Rapid-Fan;art58,2655648

http://www.t-online.de/sport/fussball/international/id_81944510/rapid-wien-fan-muss-fuer-hitlergruss-18-monate-ins-gefaengnis.html

http://diepresse.com/home/panorama/wien/5272155/18-Monate-Haft-fuer-Hitlergruss-im-RapidStadion

http://www.tt.com/panorama/verbrechen/13346780-91/18-monate-haft-rapid-fan-machte-hitlergru%C3%9F-im-stadion.csp

Ein vielleicht überhartes Urteil für Hitlergruss und 88-Tätowierung, das vielleicht so nur in Österreich gefällt werden kann, wo ein Verbotsgesetz aus der Zeit der Anwesenheit der Roten Armee Stalins existiert.

Und das auch Fragen nach der Doppelmoral aufwirft:

Wenn jemand Stalins Verbrechen bzw. Völkermorde leugnet, dann wird er gern gesehener Gast in Medien, z.B. als sogenannter "Rechtsextremismusexperte".

Bei Hitler sei das ganz anders. Denn für Hitler gelte ja laut linken Erziehungsjournalisten und Erziehungswissenschaftern (im schlechtesten Sinn) die Einzigartigkeits- und Unvergleichlichkeits-These.

Das französische Verbotsgesetz stellt jede Leugnung eines Völkermords unter Strafe und ist so gesehen besser als das österreichische, das der Rechten einen Opfer- und Märtyrerstatus verschafft und das der FPÖ Wahlsiege bescherte, die sie ohne Verbotsgesetz nicht in diesem Ausmaß hätte erreichen können.

Bereits Jörg Haider, der Vorgänger von H.C. Strache als FPÖ-Obmann antwortete in Interviews auf die Frage, was er seinen Gegnern ins Stammbuch schreiben würde: "Gar nix, weil die lernen´s sowieso nie ..... oder doch, bleibt so, wie Ihr seid, Ihr habt uns genutzt. Danke, Euer Jörg" Damit sprach er die Kontraproduktiviät der Möchtegernrechtsextremismusverhinderer an, die in Wirklichkeit oftmals nur nützliche Idioten (frei nach Lenin) des Rechtsextremismus waren bzw. sind.

"UR'88"Grafitti vom 4.8.2017, außerhalb der Absperrung Arenbergpark Wien, nachdem der Fußballplatz mit dem "Ultras88"-Grafitti abgesperrt wurde. Der Arenbergpark liegt im dritten Wiener Bezirk, in dem FPÖ-Parteiobmann H.C. Strache lange Zeit wohnte. Dennoch thematisierte die FPÖ bzw. die FPÖ-Landstrasse, die Straches Karrierebeginn bedeutete (er war Bezirksparteiobmann), dieses Thema nicht.

"Ultras Rapid 1988"-Grafitti, auch außerhalb der Absperrung. "Nazicodeexperten" können sicherlich auftauchen, die behaupten, "1988" stünde nicht für das Gründungsjahr der Rapid-Ultras, sondern dem üblichen Buchstabencode nach für "AIHH", also z.B. "Alle intonieren ´Heil Hitler!´". (A=erster Buchstabe, I=neunterBuchstabe, H=achter Buchstabe)

Diese Code-Verbieterei führt doch nur dazu, dass neue, andere Codes verwendet werden, die genau dasselbe bedeuten. Man kann ein Denken nicht aus der Welt schaffen, indem man die Codes, die auf sie verweisen, verbietet. Und ob hinter der Code-Verwendung tatsächlich harter Nationalsozialismus steckt oder nicht, kann in all der Code-Hysterie, die Gerichte u.A. beschäftigt, dann auch nicht mehr festgestellt werden.

Das ist so ähnlich wie mit den politisch korrekten Begriffen: früher war "Krüppel" abwertend und "Behinderter" positiv in der Nebenbedeutung. Aber je mehr abwertend-Denkende auf den Begriff "Behinderter" umstiegen, umso belasteter wurde der Begriff, sodass heute "Behinderter" als abwertend gilt und "Bewegungseingeschränkt" oder Ähnliches als positiv-wertend eingeführt werden musste. Irgendwie eine Art sinnloses Katz-und-Maus-Spiel.

Andererseits hat die "Codeologie" vielleicht in den Augen mancher einen Beschäftigungseffekt: je mehr angebliche "Rechtsextremismusexperten und -innen" sich mit den hochbedeutenden (Achtung, Satire !) Frage beschäftigen, ob "'88" jetzt eine Abkürzung für das Jahr 1988 sei oder ein Nazicode für "Heil Hitler!", umso mehr Rechtsextremismusexpertenposten und Warnerexpertenposten gibt es an Universitäten und im DÖW, dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands.

Das "Spielgerät" Fussballplatz ist übrigens doch benutzbar und wurde bespielt. Jemand sperrt auf, und hat mit dem abgesperrten Platz praktisch einen Privatfussballplatz. Die Bänke, die als Linienmarkierung verwendet wurden, sind ein Indiz dafür. Leider hatte ich meine Camera nicht dabei, als der Platz tatsächlich trotz angeblicher "Unbenutzbarkeit" benutzt wurde.

Stellt sich ja die Frage, wer den Platz benutzt: Magistratsangehörige oder Angehörige der privaten Überwachungsfirma ?

Hier ein tatsächlich nicht benutzbares Spielgerät (eine ehemalige Schaukel), das aber nicht als "unbenutzbar" gekennzeichnet war.

Siehe auch den Vorgängerblog, der sich mit der Absperrung des Fussballplatzes Arenbergpark beschäftigte:

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/neoliberale-ausgliederung-zur-nazi-vertuschung-im-rot-gruenen-wien-37448

Dieses vielleicht überharte Urteil ist vielleicht eine Reaktion der Justiz auf extrem harter Kritik von Links:

Die Linkswende fordert die "Entnazifizierung von Polizei und Justiz"; der angebliche Wiener BürgermeisterMichael Häupl (SPÖ) übte mit seiner Aussage "Die Identitären gehören verboten" auch extrem scharfe Kritik an der Justiz, die sich bisher immer gewgen ein Verbot der Identitären ausgesprochen hatte, sodass die Justiz wegen des harten Drucks der in Wien allmächtigen SPÖ vielleicht gar keine andere Wahl hat, als extrem harte Urteile zu verhängen, die sie unter normalen Umständen nie verhängen würde. Aber das (linksextreme?) rote Wien ist eben anders, anders als rechtsstaatlich. Und das Verbotsgesetz aus der Zeit der Anwesenheit der Roten Armee Stalins trägt zu diesen totalitären Zuständen bei.

http://wien.orf.at/news/stories/2648231/

http://www.krone.at/wien/haeupl-die-identitaeren-gehoeren-laengst-verboten-nach-demos-in-wien-story-404987

Damit hat Häupl auch den Steinwürfen auf Identitäre, die dabei schwer verletzt wurden, die ideologische Basis bereitet. Deswegen darf Häupl wahrscheinlich "der ideologische Ziehvater des linksextremen Terrors" genannt werden, auch wenn derzeit mWn kein derartiges Urteil existiert.

Copyright aller Fotos:Dieter Knoflach

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Dieter Knoflach

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Matt Elger

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