"Was, wenn ich dir erzähle, dass du vielleicht nicht der bist, für den du dich hältst?"

Danna Pycher

Was, wenn ich dir erzähle, dass deine Wahrnehmung, oder Idee über das, was du bist, sich mit der Zeit mit deinem Geist verflochten hat? Was, wenn du nicht mit dem übereinstimmst, was dein Geist dir zu erzählen hat?

Ich hatte immer einen Forschergeist. Ich habe immer alles hinterfragt. Ich brauchte das Gefühl, dass alles einen Nennwert bekommt. Diese immer neugierige Persönlichkeit rettete mir eines Tages das Leben.

Lasst mich erzählen, wer ich bin. Hi! Ich bin Danna. Ich bin ein Hypnotherapeut, spezialisiert auf Trauma und chronische Krankheit. Ich bin auch Sprecherin über den Holocaust, weil ich bin Nachfahre der 3. Generation. Ich spreche über Trauma, und worüber ich am liebsten spreche, ist das Unterbewusstsein, und wie es arbeitet. Weil - Holy Moly! Es ist faszinierend!

Ich möchte euch heute auf eine kleine Reise mitnehmen, die euch die Verbindung aufzeigt zwischen eurem Geist, dem, was ihr glaubt, dass ihr seid und dem potenziellen Beginn einer Krankheit.

"Leute, wir sind Muster"

Wir alle wurden als Schwämme geboren. Wir haben durch unsere Erfahrungen ein Programm im Kopf, das abläuft, und uns zu dem macht, was wir glauben, zu sein oder was wir im Leben erreichen können, und welche Art von Person wir sein sollten. Von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr leben wir unser Leben in einer hypnotischen Trance. Das ist, warum wir in dieser Zeit Sprachen so schnell lernen. Wir sind Schwämme, die mit Freude alles aufsaugen, das um uns herum passiert. In diesem Alter bauen wir den Rest unseres Lebens auf. Was wir von 0 – 6 Jahren lernen, ist ein Muster eines Programms, das sich mit dem Jugendlichen zu entwickeln beginnt, und sich immer und immer wieder wiederholt – von der Jugend bis in die Zeit des Erwachsenseins.

Ich möchte euch etwas erzählen, dass euch vielleicht verstört. Leute, wir sind Muster. Ich möchte euch noch etwas mitteilen. Manchmal sind uns diese Muster nicht zu unseren Diensten. Diese Muster heißen Krankheit, Depression, Adipositas, und die Liste geht leider weiter und weiter.

"Wirklich? Worüber sollte ich deprimiert sein?“

Gut. Spulen wir für eine Minute zurück. Ich möchte euch von einem Muster erzählen, das ich hatte. In der Vergangenheit. Ich hatte etwas, das man Chronisches Fatique Syndrom nennt, das später zu einer Fibromyalgie wurde. Beides sind chronische Krankheiten. Ich war 18 Jahre alt, und war plötzlich nicht mehr in der Lage, zu funktionieren. Ich was so todmüde. Auch, wenn ich so jung war, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Ich ging zu vielen Ärzten, die mir alle sagten, ich sei gestresst oder depressiv. Und ich sah sie an, und sagte: „Ich bin eine junge College-Studentin. Wirklich? Worüber sollte ich deprimiert sein?“

Also verbrachte ich Jahr um Jahr damit, herauszufinden, warum ich mich so fühlte. Ich habe angefangen, mit Diäten zu experimentieren. Mit meinem Lifestyle. Nur, um meine Symptome in den Griff zu bekommen. Ich schaffte es, mein Leben ziemlich gut in den Griff zu bekommen. Aber als ich ein großes Problem mit meiner Gesundheit bekam, knockte mich das aus.

Und wenn ich sage ausknocken, dann meine ich: Ich war fast tot nach diesem Unfall. Die Knochen waren gebrochen, ich hing nach links unten in meinem Auto. Die Feuerwehrmänner kamen, um mich herauszuschneiden. Sie waren sich nicht sicher, ob ich paralysiert war, oder tot. Ohne in Details gehen zu wollen: Ich wusste, dass ich einen langen Weg vor mir hatte.

"Ich war nicht mehr dieselbe Danna, die ich vorher war."

Ich war handicapped für sechs Monate und bekam in dieser Zeit etwas, dass man PTBS oder Posttraumatische Belastungsstörung nennt. Und an der Spitze dieser PTBS fing ich an, mich wieder krank zu fühlen. In 30 Sekunden: Ich war nicht mehr dieselbe Danna, die ich vorher war. Ich entwickelte PTBS, weil ich wusste, ich war einmal eine Person, die ich jetzt nicht mehr bin.

Mir war klar: Ich musste etwas dagegen unternehmen. Also suchte ich mir diese Therapeutin. Sie zeigte mir Sachen, wie richtiges Atmen. Ich dachte bei mir: „Ist es das viele Geld wirklich wert?“

Sechs Monate später traf ich eine Frau, die den Krebs besiegt hatte. Und sie sagte, sie hätte den Krebs nicht überlebt, wenn sie nicht diesen Traumatherapeuten gefunden hätte. So sagte ich: „Das ist meine Frau.“ Ich ging also zu ihr, und das erste Zusammentreffen mit ihr war, als sie mir erklärte: „Ich bin ein bisschen alternativ. Ich hoffe, das ist OK.“

Und ich sagte: „Ich bin einverstanden mit allem. Egal, was Sie mit mir vorhaben.“

Sie sagte: „Ich arbeite mit Hypnose.“

Ich sagte: „Niemals werden Sie mit sowas in mein Hirn eindringen.“

Ich war superskeptisch. Ich hatte keine Ahnung, was Hypnose war. Das einzige, das ich kannte, war Showhypnose. Und Hypnotherapie ist nicht Show-Hypnose.

Nach 6 – 7 Settings kam ich zu dem Schluss, dass ich sie mochte. Sie war smart, mitfühlend, also dachte ich: „Was soll schon passieren?“ Also ging ich in die Session, und fühlte mich beim Hineingehen anders, als beim Hinausgehen. Ich war mir nicht ganz sicher, was sie da tat. Ich fühlte mich einfach besser.

Nach 6 Wochen war meine PTBS weg. In der nächsten Woche meine Depression. In der nächsten Woche meine Angst. Diese Frau rette mein Leben.

"Als ich mein Trauma aufarbeitete, begann auch der Schmerz zu verschwinden"

OK. Das ist interessant. Aber ich möchte dir etwas noch viel Interessanteres erzählen. Über meine chronische Fatique, die zur Fibromyalgie wurde. Fatique ist Muskelschmerz. Interessant war, dass ich diesen Schmerz erst NACH meinem Unfall entwickelte. Und jetzt kommt der interessante Teil: Als ich mein Trauma aufarbeitete, begann auch der Schmerz zu verschwinden. Schritt für Schritt ging der Schmerz weg. Ich dachte mir selbst: Wow! Was passiert hier?

Das bringt uns dorthin, wo ich heute hinwill: Ich möchte mit dir durch den mechanischen Ablauf des hypnotischen Prozesses gehen. Wie es wirkt. Und wie es deinen Geist, deinen Körper, Krankheit und Gedanken beeinflusst. Und wie es alles verbindet.

"Überwältigende Erlebnisse wiederholen sich, wenn Stress passiert."

Zuerst springen wir in die Wissenschaft, die uns zeigt, wie der Geist und der Körper miteinander interagieren. Wie sind Trauma und Krankheit verbunden? Ich möchte mitschicken, dass das Trauma nicht von einem Autounfall oder vom Krieg ausgelöst werden muss. Es geht nur um deinen Geist und die Art, wie DU Trauma erlebst. Wie DU die Welt einmal gesehen hast, und dann, als dir etwas passiert ist, du die Welt auf eine andere Weise gesehen hast. Schon das können traumatische Umstände sein. Es ist für dich ein überwältigendes Erlebnis.

Hast du jemals die Phrase gehört: „Stress kills?“ Ich habe diese Phrase gehört, und ich habe darüber gespottet. Erst jetzt sehe ich, welche Gültigkeit diese Phrase hat. Physischer und psychischer Stress löst im Körper Entzündungen aus. Entzündung ist das Schlüsselwort für viele Krankheiten. Die Entzündung zu reduzieren ist der Schlüssel zur Heilung.

Überwältigende Erlebnisse wiederholen sich, wenn Stress passiert. Sie wiederholen sich, genau in der Art, wie sie waren. Es kommt dadurch zu einem bestimmten Level von Schock in der Psyche. Der Schock ist da, um die Stress-Signale aus dem Nervensystem zu bekommen, was wiederum das endokrine System anregt, mehr Cortisol zu produzieren, um das erregte System wieder auf ein niedrigeres Level zu bekommen. Der Fakt, dass wir Stressreaktionen haben, ist nichts Schlechtes. Aber der Fakt, dass unser Gehirn all diese Situationen verknüpft, ohne sie jemals wieder zu vergessen, schon.

Jede Situation baut auf eine andere auf. Der wirkliche Grund, warum wir Stress empfinden ist, weil es für unser Wohl und unsere Sicherheit da ist. Wenn du an ein Tier denkst beispielsweise. Eine Maus. Eine Maus sieht eine Katze, bekommt Angst, bekommt Stress und läuft weg. Findet die Maus Schutz, ist die Angst weg. Die Maus analysiert nicht, was sich die Katze gedacht hat, oder wie sie sich jetzt fühlt, oder was sie nun dagegen tun soll. Nein. Das ist etwas, das nur Menschen machen. Menschen stoßen auf Situationen, die Stress auslösen, wir fügen dem instantan eine Bedeutung bei, und dann wird es gespeichert für immer. Der Stress ist nicht schlecht, sondern die darauffolgenden Anhängsel sind schlecht. Wenn wir also Stress erleben, ist da etwas in unserem Gehirn, das diese Situation aufzeichnet. Und wenn wir über die Zeit genug gespeichert haben, führt das zu einem überforderten Nervensystem, was wiederum dazu führt, dass der Körper Stresshormone überproduziert und unsere normale Funktion unterdrückt.

"Wie können wir das alles rückgängig machen?"

Nun die Frage: Wie können wir das alles rückgängig machen?

Es gibt eine neue wissenschaftliche Ausrichtung, die sich Psychoneuroimmunologie nennt. Das ist ein neuer Zweig der Medizin, der sich mit den Einflüssen emotionaler Zustände im Zusammenhang mit dem Nervensystem und der Immunfunktion unter Berücksichtigung des Ausbruchs und des Fortschreitens einer Krankheit beschäftigt. In Wahrheit ist der beste Weg, den ich gefunden habe, um das vom Papier ins reale Leben zu bringen, also als Maßnahme gegen das Einschreiten von Stress auf das Immunsystem zu finden, die Hypnotherapie. Wie? Werde ich euch erzählen.

Ich mache diese fantastische Therapie. Sie heißt Regressionstherapie. Meine Klienten erinnern sich an das erste Mal, als ein Stress auslösendes Event, oder mehrere Events, passiert sind, die die Krankheit auslösten.

Zum Beispiel: Sagen wir, wir arbeiten mit Depression. Ich bekam einen Klienten durch Visualisation in sein Unterbewusstes. Und während der Visualisation sagte ich folgendes: „Geh zum ersten Mal, zum allerersten Mal, als du Gefühle der Depression hattest.“ Was im Unterbewusstsein passierte, war, dass es sich mit den spezifischen Erinnerungen verbinden konnte, die in Beziehung mit dieser spezifischen Krankheit stehen. Das passierte ungefähr so. Er sagte, da war was passiert, als er zwei Jahre alt war. „Ich war zwei. Meine Eltern stritten sich. Ich fühlte mich sehr verärgert, verwirrt, für meine Eltern verantwortlich, ...“ und so weiter.“ Dann frage ich Dinge, wie folgende: „In diesem Moment, wie hättest du dich fühlen sollen als Zweijähriger?“ Und sie antworteten Dinge wie: „Ich hätte mich fühlen sollen wie ein Baby, wie ein Zweijähriger, und so weiter.“ Dann sage ich ihnen, dass sie sich jetzt noch einmal in die Situation begeben sollen, und sich mit den Ressourcen, die sie heute haben, noch einmal so fühlen sollen, wie sie sich als Zweijährige hätten fühlen sollen.

In diesem Moment passiert Heilung. Du kannst nicht verändern, was dir in der Vergangenheit passiert ist. Stattdessen veränderst du die Wahrnehmung der schwerwiegenden Gefühle, welche die vergangene Erinnerung festhalten. Wenn wir diese Erinnerung wahrgenommen haben, machen wir mit anderen Erinnerungen weiter, auf eine ähnliche Weise.

"Wir tragen unser Leben nicht nur in unserem Geist, sondern auf unserem gesamten Körper."

Was genau macht das mit uns?

Es erlaubt dem Unterbewusstsein, mit Dingen klarzukommen, mit denen man niemals klargekommen ist in der Vergangenheit. Das reduziert den gespeicherten Stress, der immer um uns war, unser gesamtes Leben lang. Wenn das Unterbewusste heilt, erlaubt das dem Nervensystem, zu entspannen. Wenn das Nervensystem entspannt, sind da weniger Signale. Wenn das Nervensystem weniger Signale sendet, muss das endokrine Nervensystem nicht in einem chronischen Status von „Kämpfen oder Fliehen“ verharren. Das führt zur geringeren Produktion von Entzündungshormonen wie Cortisol oder Insulin.

Ich möchte abschließend über eine Erfahrung mit einem Klienten erzählen. Sie kam, um abzunehmen. Und ich fragte, was das Problem sei. Ob sie nicht ins Fitness-Studio ging, oder zu viel essen würde. Sie sagte, sie ginge ins Fitness-Studio, aber jedes Mal, wenn sie ginge, hätte sie Schmerzen. Sie sagte, sie hätte chronische Fibromyalgie. Also kam ich auf die Idee, mit ihr nicht an der Motivation zu arbeiten, sondern an dem, das die chronischen Schmerzen verursachte. Ich fragte, wo es gerade weh täte. Sie sagte, im Genick. Die Geschichte, die dann durch die Regressionstherapie ans Licht kam, war, dass sie mit 12 mit ihrem Bruder gerauft hatte, und er sie die Stufen hinuntergestoßen hatte. Sie hatte für einige Wochen ein steifes Genick. Zehn Jahre später kam es zurück. Sie erzählte mir, sie könne seit 20 Jahre ihr Genick nicht mehr bewegen. Wir lösten das Trauma auf, und auch einige andere, und nach der Hypnose stand sie auf, und konnte ihren Nacken wieder bewegen. Das erste Mal in 20 Jahren bewegte sie ihren Nacken! Mein Mund stand offen, und ihrer auch.

Wir tragen unser Leben nicht nur in unserem Geist, sondern auf unserem gesamten Körper. Unser Körper und unser Geist sind ineinander verknüpft. Der Körper und der Geist sind widerstandsfähig und haben die Fähigkeit, sich selbst zu heilen. Das einzige, das du brauchst, ist ein bisschen Anleitung. Es gibt Möglichkeiten, um dir zu helfen, und um dich wie dein bestes Ich zu fühlen.

Mir haben alle gesagt, ich sei krank, und könnte niemals geheilt werden. Das sagten mir so viele Ärzte. So viele, dass ich natürlich auf einem hohen Level der Depression ankommen musste. Es gäbe keine Hoffnung für mich. Das wäre der Weg meines Lebens. Aber ich war mit jeder Faser meines Körpers sicher, dass ich zurückbekommen musste, um wieder die zu werden, die ich war. Das Mädchen, das irgendwo in mir schlummerte. Und nun spreche ich über PTBS in der Vergangenheitsform. Es gehört nicht mehr in mein Leben. Es ist vorbei.

Wenn es jemanden gibt, der sich nicht gut fühlt, bitte sag ihm, dass es Hoffnung gibt. Wenn du deinen Geist heilen kannst, kannst du dein Leben heilen. Gib niemals auf, für deine Vitalität zu kämpfen.

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