Ein höchst überraschendes Ergebnis der Wahlen auf den Malediven liefert den endgültigen Beweis, dass Wahlen ihre eigene Logik haben - und dass man westlichen Umfragen vor Wahlen keine große Bedeutung beimessen sollte. Es wird nichts so heiß gegessen wie gekocht.

Der autokratische Noch-Präsident Abdulla Yameen hat alles Denkbare versucht, seinen oppositionellen Gegner, einen Demokraten, fertigzumachen. Es gab kaum Wahlwerbung, Wahlmodalitäten wurden geändert, bestimmte Personen zur Wahl nicht zugelassen,  politischer Gegner verhaftet - die üblichen Zustände, wenn sture Autokraten an der Macht sind.

Es hat Yameen alles nichts genutzt. Sein Gegner, Ibrahim Mohamed Solih, ein Demokrat, bekam fast 20% mehr Stimmen. Der vorwiegend muslimische Inselstaat hat sich für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte entschieden - und das ganz ohne "westliche Nachhilfe", Belehrungen, Zwangsbeglückungen und all das andere manipulative Zeug, das man bestens kennt.

Die Malediven sind nämlich total uninteressant für die westlichen Imperialisten. Um den Inselstaat liefern sich bereits China und Indien ein Gefecht. Der Autokrat Yameen brach mit der Schutzmacht Indien, war China mehr zugetan und bekam Milliardenkredite für den Inselstaat, der Neue ist hingegen mehr Indien zugeneigt. Das wird noch spannend werden, zumal die Kreditverpflichtung gegenüber China bei Annäherung an Indien für Spannungen sorgen dürfte.

https://www.kleinezeitung.at/politik/aussenpolitik/5501331/Malediven_Oppositionskandidat-siegt-ueberraschend

Der Neue, Solih, sieht jedenfalls wesentlich sympathischer und intelligenter aus als der Noch-Präsident.

Yameen: https://goo.gl/images/rUzvs9

Solih: https://goo.gl/images/4FYVXe

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