Der große Bluff – Netanjahus Niederlage, Trumps Show und die Mullahs im Glück

Da haben wir uns ganz schön in die Irre führen lassen. Zunächst können wir einmal froh sein, dass die Waffen schweigen - hoffentlich auf Dauer. Aber der Rest der Story stinkt zum Himmel.

Die jüngsten militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel, den USA und dem Iran offenbaren ein komplexes Zusammenspiel aus Täuschung, politischer Inszenierung und strategischen Interessen. Die Eskalation begann, als Israel den Iran angriff, um das Atomprogramm zu stoppen. Doch die Wirklichkeit ist weitaus komplexer als der oberflächliche Blick vermuten lässt.

Zunächst ist festzuhalten, dass Israel nicht über die technischen Fähigkeiten verfügt, die tief unter der Erde liegenden iranischen Atomanlagen vollständig zu zerstören. Israel musste das Eingreifen der USA in ihre Analysen miteinbezogen haben. Aber selbst die stärksten US-Bomben können nur bis zu etwa 60 Meter in den Boden eindringen, während die iranischen Anlagen – laut Geheimdienstberichten – oft mehr als 110 Meter unter der Erde und zusätzlich durch massive Betondecken geschützt sind.

Ein militärischer Angriff auf diese Anlagen war daher von vornherein zum Scheitern verurteilt. War ein Regimechange das vorranige Ziel Netanjahus?

Interessant ist, dass es bereits vor dem US-Angriff Berichte gab, wonach Trump den Iran gewarnt haben soll. Tage vor dem Angriff wurden lange Lkw-Schlangen vor den Atomanlagen beobachtet, was darauf hindeutet, dass der Iran wichtige Ausrüstung und Materialien in Sicherheit gebracht hat. Tatsächlich blieb nach dem Angriff sowohl die radioaktive Strahlung aus als auch der Verbleib des angereicherten Urans ungeklärt. Die Vermutung liegt nahe, dass das iranische Regime das Wichtigste rechtzeitig entfernt hat.

Im Anschluss an den israelischen Angriff reagierte der Iran mit einem Vergeltungsschlag gegen die USA. Bemerkenswert ist, dass der Iran die USA vorab warnte, sodass es zu keinen größeren Verlusten kam. Auf diese Weise konnte das Mullahregime sein Gesicht wahren, ohne einen großen Krieg zu riskieren. Die Aktion war somit weniger eine militärische Entscheidung als vielmehr eine politische Inszenierung.

Das Ergebnis des gesamten Manövers ist ernüchternd:

1. Das Atomprogramm des Iran ist nicht gestoppt worden. Im Gegenteil: Die iranische Führung hat bereits angekündigt, das Atomprogramm weiterzuführen und sogar auszubauen. Die nächsten Atomanlagen liegen um einiges tiefer in der Erde.

2. Das Mullahregime ist nicht gefallen. Trotz aller Drohungen und Angriffe bleibt die Macht der Mullahs unangetastet.

Danach verkündete Trump überraschend einen Waffenstillstand, von dem weder Netanjahu noch der Iran im Vorfeld wussten. Der Iran packte die Gelegenheit beim Schopf, da er durch die vorangegangenen Angriffe angeschlagen war. Das Mullahregime kann sich an der Macht halten. Netanjahu sah sich gezwungen, ebenfalls zuzustimmen, konnte aber keine entscheidenden Erfolge erzielen. Letztlich blieb ihm nichts anderes übrig, als den Waffenstillstand einzuhalten, will er es nicht mit Trump verscherzen und der Welt nochmal seine Kriegslust zu beweisen – zumindest vorerst schweigen die Waffen. Die Frage bleibt, wie lange dieser Waffenstillstand Bestand haben wird.

Netanjahu wurde von Trump vor vollendete Tatsachen gestellt und quasi über den Tisch gezogen. Die Mullahs hingegen sind froh, dass ihr Regime überlebt hat. Trump wiederum kann sich als großer Friedensstifter inszenieren und hofft weiterhin auf den Friedensnobelpreis, obwohl keines der zugrunde liegenden Probleme gelöst wurde.

Was bleibt?

Das große Täuschungsmanöver hat vor allem eines gezeigt: Keine der beteiligten Parteien konnte einen entscheidenden Sieg erringen. Das iranische Atomprogramm läuft weiter, das Mullahregime bleibt an der Macht, und die politischen Akteure inszenieren sich gegenseitig als Sieger oder Friedensstifter – ohne die eigentlichen Konflikte zu lösen.

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