Die Regensburger machen ein großes Geschiß um Johannes Kepler. So groß ist das Geschiß, daß man denken könnte - und viele tun das tatsächlich - es habe Kepler viele Jahre seines Lebens in Regensburg gewirkt. In Wirklichkeit reiste Kepler nach Regensburg, um dort beim Immerwährenden Reichstag ausstehende Gehaltsforderungen in Höhe von 12.000 Gulden einzufordern, was ihm aber nicht gelang. Nach wenigen Tagen schon erkrankte er schwer und verstarb schließlich.

Der große Mann, der Regensburg immerhin seinen Tod geschenkt hat, nachdem er sein Leben lieber woanders verbrachte, hätte sich seinerzeit wahnsinnig gefreut, wenn er ein Teleskop mit Kamera und PC gehabt hätte. Der Kepler war nämlich fast so kurzsichtig wie ich, was ganz schlecht ist für jemanden, der seinen Lebensunterhalt mit Astronomie verdienen muß, weil er nichts Gescheites gelernt hat. Der Kepler hat sich damals den Sternenhimmel erklären lassen müssen, weil gesehen hat er nicht viel davon, blinder Maulwurf, der er war. Er hat sich die Sternentafeln von Tycho de Brahe aus dem Internet heruntergeladen und sich aus dem Zahlengewirr die nach ihm benannten Planetenbewegungsgesetze ausgedacht.

Er hätte die Keplerschen Gesetze natürlich auch googeln können, aber Wissenschaftler sind manchmal ziemlich weltfremd. Schriftsteller übrigens auch.

"Es ist idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben, wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann." (Mark Twain)

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