Im August 1957 lernte drüben im fernen Japan ein junger Mann namens Tsugu-no-miya in einem Tennisclub ein gewisses Fräulein Michiko Shōda kennen.

Am 10. April 1959 - so schnell kann's manchmal gehen - heirateten die beiden jungen Leute.

Es ist eine alte Geschichte,

Doch bleibt sie immer neu;

Und wem sie just passieret,

Dem springt das Herz entzwei.

(Heinrich Heine)

So weit, so alltäglich. Tsugu-no-miya aber war damals von Beruf japanischer Kronprinz, die schöne Michiko hingegen eine Bürgerliche, überdies Müllertochter. Jeder Volontär der BILD-Zeitung fängt jetzt an zu hyperventilieren. Wahnsinn! Der Prinz heiratet die schöne Müllerstochter [1], und das in echt! Freilich, der Müller aus dem realen Märchen, Michikos Vater, war ein sehr wohlhabender Geschäftsmann, Besitzer mehrerer Großmühlen.

Tsugu-no-miya wurde Kaiser, nannte sich fortan Akihito. Michiko - Sie ahnten es schon - wurde Kaiserin. Wie auch immer, dieses Jahr sind die beiden alten Leute in Rente gegangen.

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[1] Oder war's doch eher die Müllerstochter und der schöne Prinz? Obwohl... "Was ein Mann schöner is wie ein Aff, is ein Luxus" (Die Tante Jolesch). Frauen sind, du magst es drehen und wenden, wie du willst, im Schnitt deutlich dekorativer als Männer.

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Don Quijote

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