In einem Tchibo-Stehcafé, in einem Lande lang vor unserer Zeit meinte ein mir bekannter Germanistikstudent, Dichter würden die Wirklichkeit doch sehr genau observieren. Er sagte "observieren", möglicherweise, weil er kurz zuvor noch ein Jahr lang in den Staaten gewesen war und, zumindest teilweise, noch auf Englisch dachte. Da ein Mann, ein jüngerer Mann noch, im altmodischen Ledermantel mit am Tisch stand, fiel mir bei "Observieren" natürlich spontan der Verfassungsschutz ein.

Dichter beobachten die Wirklichkeit, Kritiker observieren die Literatur. Und wenn's sein muß, denunzieren sie auch. Mei.

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