Wenn das der Plan A ist, brauchen wir einen Plan B!

Da waren viele A´s in dieser (sehr) langen Rede.

Aber das Wort Armut und deren Bekämpfung ist darin nicht vorgekommen.

Oder die beschämende Niedrigkeit (weil von Höhe kann man Angesichts des Betrages nicht sprechen) der Ausgleichszulage für Mindestpensionisten.

Die ungeklärte Frage der Mindestsicherung natürlich auch nicht.

Apropos M – vom Mindestlohn war schon die Rede.

€ 1.500,-/mtl für Vollzeitbeschäftigte.

Klingt gut, werden vielleicht einige sagen – aber den knapp 30 % der Beschäftigten (über eine Million Menschen) hilft das gar nicht.

Auch den anderen nicht wirklich.

Ergibt sich doch aus dem Monats-Mindestlohn ein Stundenlohn von € 9,- - BRUTTO!

Da bleiben Netto gerade einmal € 7,- (Sieben!) in der Stunde.

Der Bundeskanzler hätte sich besser nicht nur in der Art seiner Präsentation des Plan A an Amerikanismen ein Beispiel nehmen sollen, sondern zb beim Mindestlohn Kaliforniens.

Dieser wird auf $ 15,-/Stunde erhöht.

Da ist viel Amerika im Plan A vorhanden.

Da war die Rede von Moonshot, von JFK und von Start Ups.

Und vom „unternehmerischen Staat“ – auf amerikanisch: „The Entrepreneurial State“.

Wie überhaupt viel von Wirtschaft die Rede war.

Aber wenig von den Menschen.

Und wenn, dann nur im Zusammenhang von Jobs, Jobs, Jobs.

Eine Rede, die eher nach dem Bundesparteiobmann der ÖVP oder der NEOS geklungen hat.

Alles nach dem Credo von Leitl:

„Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut!“

Viele Fragen sind offen – etwa, woher bei zunehmender Digitalisierung (Industrie 4.0) die versprochenen zusätzlichen Arbeitsplätze kommen sollen.

Eine Arbeitszeitverkürzung (im Gegenteil war von einer Ausweitung der Tagesarbeitszeit und Arbeitszeitflexiblisierung die Rede) oder gar die Vision eines bedingungslosen Grundeinkommens sind offensichtlich nicht im Plan A vorgesehen.

Schmerzlich vermisst werden auch Aussagen über die Europapolitik und auch die K´s.

Kunst und Kultur waren nicht einmal einen Nebensatz wert.

Dafür soll das Wahlrecht im Sinne eines ABBA-Songs verändert werden:

„The Winner Takes It All“

Alles in Allem bleibt als Fazit:

A little less conversation – a little bit more action, please!

Nach dieser Rede liegt aber die Vermutung nahe, dass diese „action“ also vorzeitige Neuwahl daher kommt.

4
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Jake Ehrhardt

Jake Ehrhardt bewertete diesen Eintrag 13.01.2017 08:09:05

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 13.01.2017 00:21:09

zeit im blick

zeit im blick bewertete diesen Eintrag 12.01.2017 19:39:11

hagerhard

hagerhard bewertete diesen Eintrag 12.01.2017 17:43:00

12 Kommentare

Mehr von Wien Andas