Die Waffe in der Hand des Zivilisten

33 000 Menschen sterben in den USA durch Schusswaffen. Das ist tragisch. Besonders tragisch sind die 21 000 Fälle in denen Täter und Opfer die gleiche Person sind. In fast zwei Drittel aller Fälle handelt es sich also um Selbstmord. Amerika hat damit kein Problem mit Waffengewalt sondern ein massives Suizid Problem.

Und dieses Problem ist von Schusswaffen unabhängig.

Es bleiben aber noch 12 000 Tote die keine Selbstmorde sind. Fast 2 000 sind Unfälle die man durch Aufklärung und Ausbildung hätte verhindern können. Ein sicherer Umgang mit einer Waffe in jeder Schule würde diesen Wert deutlich reduzieren. Aber das macht es natürlich schwieriger dem Volk Angst vor der Waffe zu machen, also nimmt man in Kauf dass sich Jugendliche beim Putzen der Waffe erschießen.

Etwa 8000 Tote sind tatsächliche Mordopfer und diese konzentrieren sich auf Gangs in den Innenstädten. In Kentucky, wo jedes Eichhörnchen bewaffnet ist, passiert nicht viel. In Washington und Chicago sieht es da anders aus, obgleich dort praktisch überall Waffenverbote bestehen. Blöderweise halten sich Kriminelle nicht an Gesetze.

Trotzdem. 8000 Menschenleben sind ja jetzt keine kleine Sache. Aber gibt es zu diesem Soll auch ein Haben? Werden Menschenleben durch Waffen gerettet?

Natürlich.

Beendet ein bewaffneter Zivilist eine Schießerei durch das Erschießen des Täters endet die Schießerei zwei bis drei mal schneller. Der Grund davon ist geometrisch: Ein betroffener Bürger ist meistens näher dran als die Polizei.

Zudem wusste schon Sunzi dass der erstrebenswerteste Sieg jener mit dem Schwert in der Scheide ist, er pochte aber darauf dass es für diese Taktik essentiell sei ein Schwert in einer Scheide zu besitzen.

In unsere Welt übertragen bedeutet es, dass ein Täter es sich üblicherweise zweimal überlegt jemanden zu bedrohen der sich wehren kann. Verbrecher bevorzugen wehrlose Opfer.

In den USA führt das Centers for Disease Control and Prevention die meisten Waffenstatistiken, nicht etwa das FBI. Laut dem CDC verhindert der Einsatz von Waffen jedes Jahr zwischen 300 000 und 3 Millionen Gewalttaten. Die meisten dieser Fälle werden aber nicht gemeldet, daher die gewaltige Unsicherheit in der Aussage.

Für jeden Toten werden also potentiell 25 bis 250 Menschenleben gerettet oder geschont. Für mich klingt das nach einem guten Deal.

Die zwei Waffengegner die es bis hier her geschafft haben zu lesen werden nun vorbringen wollen, dass es diese Fälle gar nicht gäbe wenn es keine Waffen mehr in der Gesellschaft gäbe. Herr Pilz hat so etwas vor kurzem in den Raum geworfen. Diesen Personen sei gesagt dass ein vollständiges Verbot von Waffen zwei Gruppen mit hoher Wahrscheinlichkeit bewaffnet sein lässt: die Kriminellen und die Regierung. Schon jetzt kommen in Österreich auf jede legale Waffe zwischen 3 und 10 illegale Waffen. Jede Aktion gegen diese illegalen Waffen wird von den Medien als Skandal bewertet, etwa wenn man in Asylunterkünften genau hinsieht. Dazu kommen offene Grenzen die das Erwerben von illegalen Schusswaffen massiv vereinfacht.

Aber selbt wenn man die Kriminellen vollständig entwaffnen könnte, verbleiben Waffen in den Händen der Regierung und Regierungen haben, das sollten wir in Europa verstanden haben, die unangenehme Eigenheit diese Waffen auch zu benutzen und das nicht nur zur Verteidigung und auch gerne einmal gegen das eigene Volk.

Die Waffenlose Welt ist eine Utopie.

Es verbleibt die Frage wer für unsere Sicherheit verantwortlich ist? Hat nur die Regierung ein Recht Waffen zu besitzen und jene die sich das Recht einfach nehmen, obwohl es verboten ist, oder hat die unbescholtene Bevölkerung auch ein Recht darauf sich selbst zu schützen?

Müssen Frauen wieder von Helden in Uniformen gerettet werden oder hatte Marion Hammer recht als sie sagte dass der Gipfel der Emanzipation der Frau, jene Frau sei die ihren Peiniger erschießen darf?

Sind wir als Gesellschaft so weit den Bürgern mehr zu vertrauen als den Männern in Uniform?

Wenn nein: warum nicht?

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Frank und frei

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