Jeder von uns hat Ideen und Vorstellungen aber nicht jeder hat die Ideen selbst geboren.

Mehr oder weniger könnte etwa auf die Idee kommen, dass eine Gesellschaft gut wäre in der jeder nimmst, was er braucht, und gibt, was er kann, aber weil Marx diese Idee in genau dieser Eleganz formuliert hat, müssen wir sie nicht neu haben, wir können sie übernehmen, sofern sie unserer Natur entspricht. Genauso kann man diese Idee prüfen, kritisieren, vergöttern, oder verlachen. Der Idee ist das egal, die Idee hat keine Gefühle, ihre Anhänger aber schon.

Das Problem an Ideen ist, dass nicht alles gut funktioniert, das gut klingt. Genau wie das oben zitierte Credo des Sozialismus ist auch die Idee dass eine Gesellschaft, in der wir mit Leichtigkeit mit Überlichtgeschwindigkeit reisen könnten, eine Gesellschaft ohne Mangel, weil uns in so einer Gesellschaft die Ressourcen des Universums zur Verfügung stehen würden, aber beide Ideen scheitern an der Umsetzbarkeit. Beides können wir nicht umsetzen, weil fundamentale Probleme bestehen, die wir, egal wie sehr jemand sie ändern möchte, nicht ändern können.

Ideen sind also nicht notwendigerweise praktisch oder nützlich und die meisten die sie umsetzen wollen, sind selber nicht auf die Idee gekommen, werfen aber ihr Gewicht hinter sie. Aber wo kommt die Idee her?

Die Idee kommt immer aus einer sehr einfachen Überlegung, die da lautet:

„Es muss einen besseren Weg geben das zu tun“.

Wenn man sich diese Frage stellt, hat man den Samen der Idee gepflanzt und die Lösung, egal wie praktikabel, blüht dann als Idee und die meisten dieser frischen Ideen sind nicht umsetzbar, typischerweise weil das Problem komplexer ist als man sich gedacht hat.

1927 etwa erdachte Herman Sörgel das Atlantropa-Projekt mit dem Ziel Lebensbaum zu schaffen indem man durch Staudämme das Mittelmeer trockenlegen sollte. Keine neue Idee: Civiale & Deschanel hatten schon ähnliche Pläne 40 Jahre vorher.

Die Einflüsse auf das europäische Klima wären fatal gewesen und das Wasser hätte irgendwo hin müssen, sprich dieses Projekt hätte alle anderen Meere um 10 Meter gehoben. Adieu Amsterdam, Hamburg, Riga, Istanbul, Mumbai, Shanghai, New York und so weiter.

Alle Ideen entstammen dem edlen Wunsch etwas zu verbessern und fast keine Idee zieht die Komplexität des Problems vollständig in Betracht. Wir formulieren elegante Lösungen und knobeln an ihrer Umsetzung und scheitern dann an den Nebenwirkungen.

Aber das ist Entwicklung. Idee für Idee, Problem für Problem, Nebenwirkung für Nebenwirkung.

Die Geburt der Idee ist immer eine feierliche Sache, denn trotz unseres Scheiterns haben uns unsere Ideen von Säbelzahntigerfutter zur einzigen Spezies gemacht, die das Leben von der Erde ins Weltall getragen hat, was uns zur besten, nützlichsten und wichtigsten Spezies macht die jemals auf diesem Planeten existiert hat, auch wenn wir das selten so sehen. Und auch das ist kein Wunder: denn all die Nebenwirkungen unserer großartigen Ideen wirken mitunter so als wäre es den Aufwand nicht wert, aber aus Sicht der Natur, aus Sicht des grünen Belages der unseren Planeten überzieht, einen Planeten der im letzten Viertel der Lebenszeit seiner Sonne existiert, sind wir und unsere Ideen, unser tun und unser Scheitern die Sache mehr als Wert, denn nur wir können das Leben ins Universum tragen und eventuell war das die Idee die der grüne Belag hatte als er uns erlaubte ein Hirn zu entwickeln das solche Ideen formulieren kann.

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