Warum offizielle deutsche Juden gegen die AfD sind, während die AfD gerne Juden in ihren Reihen aufnimmt

Nach den Bundesvereinigung "Christen in der AfD" hat sich konsequenterweise eine weitere Interessengemeinschaft „Juden in der AfD“ gebildet. Die Mitgliedschaft in der „Alternative für Deutschland“ ist für Christen und Juden keine Selbstverständlichkeit. Zwar betont die AfD ihre Wurzeln, die sie im Christentum und Judentum sieht, doch die Bürger, die nicht die AfD wählen, erkennen in dieser Partei das Böse schlechthin, in die sich keine Christen oder Juden verirren dürfen. Viele Christen und Juden werden wohlweislich ihren Mitchristen und Mitjuden verschweigen, wenn sie die AfD wählen oder gar Mitglieder dieser Partei sind.

Die „ChrAfD“ gründen sich 2013, ohne dass es zu gewaltigen Reaktionen in den großen christlichen Kirchen und der deutschen Bevölkerung kommt. Die Christen in der AfD werden von den offiziellen Kirchen als Fundamentalisten betrachtet. Auffällig ist die Liebe der ChrAfD zum „Heiligen Land“ Israel und zu Juden.

Die Mitglieder der JAfD hingegen sind keine fundamentalistische Juden. Sie neigen einer liberalen Strömung des Judentums zu und werden deshalb von den orthodoxen Juden nicht als vollwertige Juden angesehen. Laut der Statuten kann jeder Jude, der gleichzeitig Mitglied der AfD ist, der JAfD beitreten. Jude ist jeder, der Jude ist oder sich als ein solcher versteht. Das genügt der Spitze der AfD, denn sie ist nicht das Rabbinat, dessen Aufgabe es ist, die Angaben neuer Juden zu überprüfen. Dabei ist die Überprüfung, vor allem bei Männern, äußerst einfach.

Bei der Gründung der JAfD gibt es im Gegensatz zur Gründung der ChrAfD ein überaus großes mediales Interesse. Aus allen bedeutenden Ländern der Welt, selbst aus Deutschland, kommen Hunderte Journalisten und Fernsehtechniker nach Wiesbaden, um das Ereignis weltweit zu verbreiten. Insbesondere Jüdische Organisationen und die Kirchen in Deutschland verurteilen scharf die Gründung der JAfD – weniger die politischen Parteien - und dass es Juden gibt, die offen zur AfDler bekennen, auch wenn ihre Zahl zu Anfang nicht die die 20 übersteigt. Als „Wiedergutmachung“, dass das Christentum aus dem Judentum entstanden ist, helfen die ChrAfD ihren jüdischen Parteifreunden, die Satzung der jüdischen Interessensgruppe zu formulieren.

Nun soll geklärt werden, warum sich jüdische Organisation gegen die Gründung der JAfD derart vehement wehren. Interessanter ist die Frage, warum die AfD als Mutterpartei die Bildung einer jüdischen Interessengemeinschaft in der AfD fördert, statt sie zu hemmen.

Die AfD ist eine Gefahr für die bisherigen herrschenden bürgerlichen Parteien, wozu man auch die Linken und die Grünen zählen muss. Nicht nur jüdische Organisationen werden von den Geldern Steuern zahlender Bürger alimentiert, Juden sind jedoch besonders auf solche Zuwendungen angewiesen. Im Gegensatz zu den Kirchen haben die Synagogen ihre Rücklagen – so überhaupt vorhanden – im Dritten Reich verloren. Zum anderen hat sich die Zahl der Mitglieder jüdischer Gemeinden nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in kurzer Zeit verfünffacht. Die neuen Mitglieder sind zum größten Teil alte und verarmte Menschen, die von der Sozialhilfe leben und von der jüdischen Gemeinschaft gestützt werden. Deshalb sind die Synagogen auf Zuwendungen des deutschen Staates angewiesen. Das ein gewisser Teil der Zuwendungen in falsche Kanäle umgeleitet wird, darf niemanden verwundern. Dafür sind Kinderschändungen im Judentum unbekannt. Mit Geldern aus dem Ausland oder gar aus Israel können jüdische Organisationen nicht rechnen, weil es weltweit noch viel ärmere Juden als in Deutschland gibt.

Doch die staatlichen Gelder alleine erklären nicht die Antipathie der ursprünglichen deutschen Juden gegenüber der AfD. Die AfD wird mit der NSDAP vor der Machtergreifung 1933 verglichen. Der Holocaust steckt nicht nur den Deutschen, sondern vor allem den Juden in den Knochen. Dabei gibt es heute einen gewaltigen Unterschied, nämlich den Judenstaat Israel, der alle Juden aufnehmen kann und wird. Somit könnten die Juden, wenn sie sich unsicher fühlen, jederzeit Deutschland oder Frankreich verlassen und nach Israel übersiedeln. Doch die meisten Juden in Deutschland und in Frankreich ziehen es vor, in Europa zu bleiben und sich vor der Zukunft zu fürchten. Jede deutsche patriotische oder nationalistische Partei rechts der Mitte strömt für Juden eine Gefahr aus.

Es gibt weitere Gründe. Ein bedeutender Grund sind die russischen und osteuropäischen Juden, die die jüdischen Gemeinden zahlenmäßig dominieren, jedoch sich bei der Machtverteilung nicht ausreichend berücksichtigt fühlen oder nicht ausreichend berücksichtigt werden. Des Weiteren unterscheiden sich die meisten Juden aus Russland und Osteuropa von den alten deutschen Juden. Bis zu sieben Jahrzehnte Sozialismus gehen an niemanden spurlos vorbei, auch nicht an Juden. Die wenigsten neuen Juden sind nach der Halacha (entspricht in etwa im Islam der Scharia) vollwertige Juden. So kommt es bis zum heutigen Tag vor, dass Nichtjuden im Vorstand der Synagogengemeinde sitzen und zum Lesen der Thora aufgerufen werden, was nur den echten Juden vorbehalten ist. Nach drei Jahrzehnten wagt sich niemand an die Aufgabe, diese „Juden“ zu einem echten Übertritt zum Judentum zu bewegen.

Bei den Juden aus Russland ist es in sehr vielen Fällen bis heute nicht gesichert, ob sie gemäß der Halacha Juden sind. Von den 300.000 jüdischen Kontingentflüchtlingen, die vor drei Jahrzehnten nach Deutschland gekommen sind, sind heute maximal ein Drittel Juden. Derzeit gibt es in Deutschland weniger als 100.000 Juden, die in eine Synagoge registriert sind und Kirchensteuer zahlen. Somit handelt die AfD klug, wenn sie von AfD-Mitgliedern, die der JAfD beitreten wollen, keine Beweise für ihr Judentum verlangt.

Die Offiziellen der jüdischen Gemeinden machen den Fehler, dass sie den persönlichen Judenhass, der sie treffen kann, wichtiger nehmen als den Hass auf Israel, das Land, welches sie in der Not retten wird. Seit einigen Jahren leben die meisten Juden weltweit in Israel und nicht mehr in New York, geschweige denn in der EU. Ein verbaler, wirtschaftlicher, militärischer oder politischer Angriff auf Israel gefährdet das Leben (und den Wohlstand) der Juden in Deutschland mehr als eine lokale antisemitische Partei es je erreichen könnte. Doch noch ist die Zahl der deutschen Juden zu große, den den (jüdischen und nicht-jüdischen) Hass aus den Judenstaat als einen lässlichen Antizionismus betrachtet. Es lässt sich beweisen, dass die AfD keine antizionistische Partei ist im Gegensatz zu allen im Bundestag vertretenen bürgerlichen Parteien, die die Unverfrorenheit haben, Jerusalem nicht als Hauptstadt Israels zu betrachten. Die Sicherheit Israels verkommt zu einem Lippenbekenntnis, wenn man bedenkt, dass der Iran derart gehätschelt wird, damit er Atombomben entwickeln kann, die Israel und die Mehrheit der Juden vernichten sollen. Hier sind die Grundsätze der AfD eindeutig. Außenpoltisch ist die AfD als einzige Bundestagspartei nicht vom Judenhass infiziert.

Die offene und gewollte Aufnahme von Juden in die AfD stärkt den Judenstaat Israel und schwächt somit den Judenhass weltweit. Diesem Paradigmenwechsel widersetzen sich die politischen Juden Deutschlands und der EU. Die Reaktion der großen jüdischen Organisationen Deutschlands auf die Gründung der JAfD mit 20 Mitgliedern ist ein Armutszeugnis, ein letztes Aufbäumen.

Die letzte Frage, warum die AfD um jüdische Mitglieder wirbt, bleibt momentan unbeantwortet. Dass vor allem russische Juden sich der AfD anschließen beruht auf ähnliche oder gleichen Gründe, weshalb viele nicht-jüdische Russlanddeutsche sich der AfD verbunden fühlen.

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Beate K.

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