Die Stadt kündigte in Form von SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker an, aus dem im Innenministerium angesiedelten Krisenstab auszusteigen. Und er warf dem Innenministerium zugleich vor, mit Falschmeldungen zu operieren.

Quelle: ORF

Trotz explodierender Zahlen in Wien will Hacker den Krisenstab verlassen. Wäre Hacker bei der FPÖ, würde man ihn im ORF als größten Covidioten seit Trump abwatschen.

Wien liegt in absoluten und relativen Zahlen weit über allen anderen Bundesländern. Aus fadenscheinigen Gründen hat sich Wien jedoch geweigert, die Zahlen in den Bezirken bekanntzugeben. So gibt es halt immer noch wo in Österreich einen 10.000-Einwohnerbezirk mit 30 Ansteckungen, der in relativen Zahlen mehr Ansteckungen als Wien (5.000 Ansteckungen bei 1.900.000 Einwohnern) vorweist.

Dank solcher Zahlentricks und Hackers Informationspolitik blieb die Wiener Entwicklung eine Black Box. Lediglich die Kroatien-Touristen bekamen vom roten Hacker den schwarzen Peter zugeschoben. Und vom Innenministerium forderte er komplett unrealistische Gesundheitskontrollen an den Grenzen.

Innenminister Nehammer hatte sich zwar immer wieder über die Wiener Zustände aufgepudelt. Wenn Hacker dann laut zurückgebellt hatte, zog Nehammer jedoch stets den Schwanz ein. Die FPÖ und Strache hatten sich hingegen komplett auf die Skeptiker-Linie festgefahren, sodass sie mit den hohen Wiener Zahlen, die eigentlich die perfekte Munition für Oppostionsparteien hätten sein können, nichts mehr anzufangen wußten.

Von Clustern erfuhr man in den letzten Wochen nur von Niederösterreich oder Oberösterreich, wo es keine Informationssperre wie in Wien gab. Diese Entwicklungen decken sich mit den Erfahrungen aus Deutschland, wo in den letzten Wochen ebenfalls türkische Hochzeiten für die Verbreitung der Krankheit gesorgt hatten. Dies passt wiederum zur Situation in der Türkei, wo herauskam, dass Erdogan seit Ende Juli die Corona-Zahlen getürkt hatte und nur noch Infizierte mit Symptomen eingemeldet wurden.

Ich mache den türkischen Heimaturlaubern, die über das wahre Ausmaß der Pandemie in der Türkei nicht informiert worden waren, keinen Vorwurf. Es wäre Aufgabe der österreichischen Politik gewesen, auf das Phänomen der türkischen Cluster, die trotz Reisewarnung weiter aufpoppten, hinzuweisen. Bei entsprechender Informationslage hätten effizientere Maßnahmen als die selbst kontrollierte Quarantäne erlassen werden können. Damit sind freilich nicht die von Hacker geforderten undurchführbaren Gesundheitskontrollen an den Grenzen gemeint. Die zeitlich begrenzte Streichung von Flügen aus Risikogebieten wäre hingegen eine simple und effiziente Maßnahme gewesen, um weniger Corona-Fälle zu importieren.

Damit hätte Hacker jedoch womöglich die (noch) treuen türkischen SPÖ-Wähler verärgert, die dann vielleicht schon jetzt in Scharen zur Erdogan-Partei SÖZ übergelaufen wären.

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