Der IS wurde von den Kurden erfolgreich bekämpft, während es Erdogan nie notwendig erachtet hatte, gegen den IS einzuschreiten, als dies dringend notwendig gewesen wäre. Einen Terroranschlag gegen eine kurdische Hochzeit in der Türkei als Anlass für einen Einmarsch in Syrien zu nehmen, ist daher selbst für Erdogans Verhältnisse ziemlich dreist.

Niemand kauft es Erdogan ab, dass es ihm um den IS geht, zumal er oft genug selbst verkündet hat, worum es ihm in Wahrheit geht: Sultan Erdogan will einen kurdischen Nationalstaat verhindern.

http://de.kurdistan.wikia.com/wiki/Kurdistan

Im Gegensatz zur islamistischen Hamas haben die Kurden nicht vor, die Türkei aus ideologischen Gründen zu unterwerfen, sondern sie wollen lediglich ihren eigenen Nationalstaat - die Türken haben davon immerhin 6:

Wikipedia - Turkstaat

Wenn man den IS und Palästina mitzählt, gibt es bereits 22 arabische Nationalstaaten. Erdogan fordert bei jeder Gelegenheit, die Anerkennung eines weiteren arabischen Nationalstaates ein, der auf dem Staatsgebiet Israels errichtet werden solle. Einen Kurden-Staat auf dem Staatsgebiet Syriens will Sultan Erdogan hingegen niemals dulden.

Doch Erdogan steht mit seiner Doppelmoral nicht alleine da. Auch unsere links-progressiven „Nahost-Friedensexperten“, die bei jeder Gelegenheit einen Palästinenser-Staat einfordern, schweigen auf einmal, wenn es um die nationale Sache der (linken) Kurden geht. Da es nicht gegen Israel geht, fühlen sich die linken Enkeln der rechten Judenmörder offenbar nicht zuständig, ihren weisen Rat zu erteilen.

Die Kurden scheinen als einziges islamisches Volk gegen die Heilsversprechungen der Islamisten immun zu sein, da sie die islamische Doppelmoral am eigenen Leib erlebt haben. Die linke Doppelmoral wird den Kurden wohl bald auch ihre linksextremen Illusionen austreiben. Solange die PKK mit ihrem Terror die im Kalten Krieg strategisch wichtige Türkei destabilisierte, war der kurdische Freiheitskampf für Linke noch eine Herzensangelegenheit.

Seit die Kurden nicht mehr eindeutig der antiimperialistischen Front zuzurechen sind, hat man das Interesse für die kurdische Sache verloren und konzentriert sich lieber voll und ganz auf die Palästinenser. Während die rechtsextreme Hamas von westlichen Linken hofiert wird, lässt man die linksextreme PKK im Regen stehen.

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anti3anti

anti3anti bewertete diesen Eintrag 25.08.2016 11:16:35

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