Österreichs Schiedsrichter im Abseits

Österreichische Schiedsrichter sind abseits. Und zwar abseits des wichtigen internationalen Fußballgeschäfts.

Der letzte österreichische Referee, der bei einem wichtigen internationalen Turnier pfeifen durfte, war Konrad Plautz bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz. Er profitierte dabei allerdings auch ein wenig vom Heimvorteil. Das ist nun schon sieben Jahre her und eine Besserung ist kaum in Sicht. Vor ihm muss man sogar ach Jahre in die Vergangenheit blicken, um einen österreichischen Schiedsrichter bei einem internationalen Turnier zu finden. Günter Benkös hieß der Mann, er war dafür umso erfolgreicher. Bei der WM 1998 pfiff er zwei Vorrundenpartien, bei der EM 2000 wurde er sogar zum Schiedsrichter des Turniers gewählt, nachdem er unter Anderem das Semifinale zwischen Frankreich und Portugal leitete. Doch wie schon erwähnt, momentan sieht es eher düster aus.

Wenn man am Wochenende die Bundesliga, insbesondere das Spiel zwischen Aufsteiger Altach und Fastmeister Salzburg verfolgt hat, wird einen das nicht wundern. Schiedsrichter dieser Partie war Manuel Schüttengruber. Der Unparteiische lieferte - wieder einmal - einen der größten Aufreger der Partie. In der 73. Minute lief Altach-Stürmer Seeger auf Salzburg-Torhüter Gulasci zu und wurde vom österreichischhen Teamverteidiger Martin Hinteregger vollkommen fair mit einer gut getimeten Grätsche vom Ball getrennt, bevor er schießen konnte. Als er abschließen wollte und der Ball schon weg war, traf er Hintereggers Wade und kam zu Fall. Eine ganz normale Situation, in der nicht einmal annähernd an ein Foul des Salzburgers zu denken war.

Sollte man meinen.

Schüttengruber pfiff, zeigte auf den Elferpunkt und zückte die rote Karte. Das war übrigens in dieser Saison schon der dritte Ausschluss für Hinteregger, der von Schüttengruber vollzogen wurde. Schon zum zweiten Mal zu unrecht. Ebenso kurios: Der Oberösterreicher schloss heuer gleich zwei Mal Rapid-Stürmer Robert Beric in einem Spiel gegen dessen Ex-Klub Sturm Graz aus. Beide Ausschlüsse waren durchaus umstritten. Man könnte fast meinen, der Unparteiische ist nicht immer zur Gänze eben solcher...

Doch was nach dem Spiel in Altach passierte, war ein noch viel größerer Skandal! Nachdem er die TV-Bilder gesehen hatte sagte der FIFA-Referee gegenüber Sky:

"Auch nach dem Videostudium ist eine Entscheidung sehr schwer zu treffen. Ich würde nicht von einer richtigen oder einer Fehlentscheidung sprechen."

Danach beschwerten sich sowohl der Trainer der Salzburger Bullen, Adi Hütter, als auch Damir Canadi, Coach des SCR Altach über den Schiedsrichter. Österreichs Schiedsrichterboss Robert Sedlacek kommentierte die Geschehnisse gegenüber dem Kurier folgendermaßen:

„Die Leistung von Schüttengruber war fehlerhaft und unglücklich. Das kann  passieren. Aber die Äußerungen im TV sind für mich völlig unverständlich.Das ist ein FIFA-Referee. Auf diesem Niveau und nach den eindeutigen TV-Bildern ist es unvorstellbar, so etwas nicht zu sehen. Wir weisen die Schiedsrichter ja auch darauf hin, dass sie öffentlich zu ihren Fehlern stehen sollen. Das hätte ich mir erwartet."

Für den Oberösterreicher ist die Saison somit vorzeitig vorüber.

„Ich halte ihn weiter für einen korrekten Sportler, aber er bekommt eine Pause. Es wird sicher keine Justament-Besetzungen geben, um weiter Aufregung zu schüren" erklärte Sedlacek.

Der Strafsenat 1 der Österreichischen Bundesliga hat die rote Karte bereits annuliert.

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