Social Media: Schweiß der Angst

Das Neuland ist ein scheinbar barrierefreier Raum, der jeder Person und jedem Unternehmen Kommunikation und Interaktion erlaubt. Nur wird dieser Freiraum, dieser Spielplatz der Ideen und Möglichkeiten auch ausgeschöpft?

Das Jahr 2014 war für mich in vielerlei Hinsicht ein Wendepunkt, ein Jahr der Möglichkeiten, der Umsetzungen und auch der verpassten Chancen.

Social Media hat in Österreich noch lange keinen Reifegrad erreicht, um spannende, transparente Kommunikationsmodelle umzusetzen. Noch herrscht die Angst des Kontrollverlustes vor, die Skepsis, Marketingbotschaften nicht kontrolliert umsetzen zu können.

Gestützt wird diese Drosselung der Möglichkeiten durch die Angst derer, die eine Kürzung von analogen Budgets zu erwarten haben, wohl wissend, dass dieser Prozess unaufhaltsam über den Atlantik rollt, über den Ärmelkanal und über die Ebenen Deutschlands.

Hastig werden Gegenentwürfe konzipiert, traditionelle Werte beschworen, und die Fassaden neu gestrichen. Plötzlich sind alle native, digitale Kommunikatoren der ersten Stunde, Partizipienten des Neulandes.

Druckkochtopf aller Ambitionen ist Facebook, mittlerweile ein Heizteppichausflug der 40plus Generation. Hier können traditionelle Konzepte wieder umgesetzt werden, Mediabudgets verbraten, Zielgruppen definiert und Marketing Content wiederverwertet werden.

Kontrolle wird scheinbar wiedergewonnen, Fanzahlen erworben, Reichweiten bezahlt. Alles scheint wieder im Lot, Strukturen gefestigt, das Meer besänftigt.

Nur ist die Karawane weitergezogen. Der Versuch, individuelle Kommunikationsansätze zu domestizieren und Planungen zu unterwerfen hinterlässt einen schalen Geschmack, Desinteresse und verbrannte Erde.

Was Storytelling 2013 war, endet 2014 mit Content Marketing. Konzepte, die in Österreich nie oder nur ansatzweise probiert, getestet oder umgesetzt wurden.

Weil die Angst des Kontrollverlustes in den Büros zu riechen ist. Kalter Schweiß der Panik, innovative und interaktive Konzepte umzusetzen.

Doch es kommt noch schlimmer. Richie Pettauer skizziert in seinen Social Media Trends 2015 die Rückkehr zur Basis, zum Ursprung von Social Media.

Das, woran wir glauben: User Generated Content!

Hier wird kein Deo mehr wirken, keine Beschwörungen, an den Traditionen festzuhalten. Der User pfeift auf Vorgaben der Marketingplanung und agiert – wer hätte das gedacht – autonom.

Bewegt Euch.

Sonst überrollt Euch die Welle. Über den Atlantik. Über den Ärmelkanal und die Weiten Deutschlands.

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mlang1994

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uitztext

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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:16:56

Christoph Cecerle

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