22.02.2021 in D

7-Tage-Inzidenz 61,0

7-Tage-Fallzahl 50.691

COVID-19 Fälle zum Vortag +4.369

COVID-19 Fälle gesamt 2.390.928

COVID-19 Todesfälle zum Vortag +62

COVID-19 Todesfälle gesamt 67.903

.

Jedem, der sich schon länger mit dem Thema beschäftigt, ist bekannt, daß die sogenannte "Zahl der Neuinfektionen"(= COVID-19 Fälle zum Vortag +4.369) lediglich die Zahl der Positiv-Tests zeigt, während die tatsächliche Zahl der Neu-Infektionen um einiges höher liegen dürfte, je nach Höhe der Dunkelziffer (Dunkelziffer = unbekannte Gesamtzahl aller Infizierten).

Wenn am Beginn einer Pandemie diese Dunkelziffer noch niedrig ist, und nur Menschen mit Symptomen getestet werden, kann man sagen, daß eine steigende Fallzahl/Inzidenz tatsächlich steigende Infektionszahlen anzeigt.

Heute, in der zweiten Saison von Covid-19, gibt es für die steigenden Fahllzahlen diverse Erklärungen:

- Menschen werden leichtsinniger bei den AHA-Regeln, weil sie die Schnauze voll haben (der "neue 35er Inzidenzwert" war keine motivationstechnische Meisterleistung)

- Menschen werden leichtsinnig aufgrund des plötzlichen Wetterumschwungs, und erkälten sich verstärkt

- es wird mehr getestet (je mehr man testet, desto mehr "Dunkelziffer" entdeckt man)

Daher sehe ich die Deutung "steigende Infektionszahl (aufgrund der Mutationen) nicht als zwingend richtig, und man erkennt dies mMn daran, daß zwar die 7-Tage-Inzidenz auf 61 hochgegangen ist, aber die Zahl der Todesfälle mit +62 relativ niedrig ist (wobei man auch nicht ausschließen kann, daß niemand bei so schönem Wetter hopps gehen will).

Nun läßt unsere Kanzlerin einen "mehrstufigen Lockerungsplan" bis zum 03. März vorbereiten, der auf massenhaft Schnelltests setzt, und auf sofortiges Gegensteuern bei steigenden Inzidenzen.

Das Ganze hat einen Haken:

Auch wenn es verständlich ist, daß man gelockertes Verhalten von Infizierten durch Tests vermeiden will, steigen durch massenhafte Tests automatisch die Fallzahlen/Inzidenzen, und bei sofortigem Gegensteuern wäre dann nichts mit Lockerungen.

Söders "klare" Rechnung: "mehr impfen, mehr Schnelltests, mehr Freiheit." würde jedenfalls nicht aufgehen, weil: "mehr Schnelltests, mehr Positiv-Tests, weniger Lockerungen, weniger Freiheit".

Ergo:

Es braucht einen anderen Kennwert, ab dem gegengesteuert wird, bzw. Lockerungen wieder zurückgenommen werden.

Es könnte vielleicht funktionieren, wenn man die 7-Tage-Inzidenz nicht nur auf 100.000 Einwohner bezieht, sondern auch nur die symptomatischen Tests (Test, aufgrund von Krankheitssymptomen) zählt.

Ich müßte jetzt nachforschen, aber irgendwo meine ich, gelesen zu haben, daß die Gesundheitsbürokratie in dieser Hinsicht bereits mit verschiedenen Codes arbeitet.

Krankheitssymptome zeigen hauptsächlich die sogenannten "vulnerablen Gruppen", und eine Inzidenz-Zahl aus symptomatischen Tests gibt vielleicht eine zuverlässigere Tendenz-Kennzahl dazu, inwieweit die Durchseuchung der breiten Bevölkerung (Dunkelziffer?) die "vulnerablen Gruppen" gefährdet, und das unabhängig davon, wieviele Vulnerable es gibt, oder, wie hoch die Dunkelziffer ist.

Die "massenhaften Schnelltests" können ja dennoch durchgeführt werden, aber nur die positiv Getesteten mit Symptomen sollten in die Fahllzahlstatistik einfließen, bzw. auch gesundheitsamtlich nachverfolgt werden.

.

Die bisherige Fallzahl-Methodik mag zwar dazu geeignet sein, den Menschen Angst einzujagen, bzw. sie zu AHA-konformem Verhalten zu animieren, und läßt sich durch mehr, oder weniger, Tests auch bequem steuern.

Bei mir zumindest, zieht sie nicht mehr, und ich kann auch die Restriktioons-Maßnahmen nicht mehr verteidigen, wenn ich von der Aussagekraft der Zahlen nicht mehr überzeugt bin.

Die bisherige Methodik resultierte aus einer Denkrichtung, welche davon träumte das Virus auszurotten, was ja auch heute noch immer wieder bei manchen "Zukunftsstrategieen" durchscheint.

In dieselbe Richtung zielt ja auch die Herdenimmunitäts-Taktik, welche noch immer das Endziel ist, ob nun bei der WHO, oder bei vereinzelten Experten hierzulande.

Theoretisch könnte vermutlich eine Mutation entstehen, welche die Menschheit ausrottet, aber deren Ausbreitung würde heutzutage sehr schnell gestoppt werden.

Soll die Zukunft der Menschheit tatsächlich derart von Angst vor Viren bestimmt werden?

3
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

nzerr

nzerr bewertete diesen Eintrag 23.02.2021 06:37:19

LaMagra

LaMagra bewertete diesen Eintrag 23.02.2021 00:09:39

Reality4U

Reality4U bewertete diesen Eintrag 22.02.2021 23:15:57

2 Kommentare

Mehr von Frank und frei