Der nächste Morgen

nachdem ich so lang und gut wie möglich geschlafen hab, kommts Frühstück :) ja ich hab an Hunger! Die große Ernüchterung ist gekommen als ich gemerkt hab, das ich gesagt ich möcht Butterbrot und Tee in der Früh, Ob ichs mit dem da bis um 10 schaff?, frag ich mich, die Brote suchend, dafür schmeckt mir der Krankenhaus Tee jedes Mal. Nach dem lezten Schluck Tee kommt die Polnische Schwester herein "Duschen!" Zack, zack die Elektroden runter, duschen, in 10 min muss ich fertig sein, weil dann hat sie ihren nächsten Patienten. Jawohl!! zu Befehl!!! (die war vorher sicher in einem Militärkrankenhaus...) Gerade wieder im Zimmer kommt ein neuer Zimmergenosse, ein 78 jähriger, recht netter Wiener, mit dem ich sofort per DU bin. Hat ein kleines Nervenleiden und Probleme mit den Händen und dem Kreuz. Ein bissl bla, bla, da geht die Tür auf und die fesche Ärztin mit 4 genauso feschen Medizinstudentinnen kommt herein. Schnell aufsetzen, das Shirt richten und ganz besonders lieb lächeln. Und was ist, sie gehen alle zu dem alten Knacker...

wo ist eigentlich mein behandelnter Arzt?

ich hab jede menge Ärtzte, Ärztinnen und Schwestern (ob ich mich wo anhau, damit ich länger bleiben darf?) gesehen, nur meinen Neurologen noch nicht. Ok, den seh ich auch nicht, bevor das EEG ausgewertet ist, ok, kann ich verstehen. Hab die Augen eh wo anders ;)

so ein öder Tag, wird nur durch Fisch und Fleisch verschönt

keine ernsthaften Untersuchungen, kein längeres "aus dem Zimmer gehen", einfach am Bett liegen und die 4 Meter ein wenig ausnützen. Doch zum Glück gibt es Euch! Zwar hab ich noch keinen Laptop, aber ich führe intensives Blog-Tagebuch am Handy und zu Papier .Hätt sicher schon viel vergessen (ja wegen dem Gedächtnis bin ich eh auch da), würd ich das Tagebuch nicht führen. Hätt mir nur die Tage dazu schreiben sollen, muss lang nachdenken, wann was war. Aber mit ein bissl Recherche gehts dann doch. Morgen hab ich den Termin beim Psychiater und der Psychotherapie, was bin ich gespannt.

die zweite Nacht

Nach endlosem warten bis zum Abend, ists endlich wieder so weit, Licht aus, schlafen gehen. An das geröchel vom Zimmerkollegen war ich mittlerweile gewöhnt, nur für seinen Bettnachbarn war es neu... so wach ich irgendwann in der Nacht auf, weil mein Gegenüber lauthals in den besten Wiener Dialektausdrücken, die wahrscheinlich net amoi Da Fraunz übersetzen könnt. Zum Glück bin ich bald wieder weg. Was aber nicht lang anhält, weil mein Gegenüber den Alten, mit allen möglichen lauten Geräuschen aufzuwecken versucht. Was aber scheinbar nicht gelingt. Wieder wach ich auf, nur diesmal weil die Blase voll ist. Also Selbstmord (Stecker ziehen) und ab ins Bad. Kaum die Tür offen, steht da um 4 in der Früh der Gegenüber und rasiert sich. Er hat nicht mehr schlafen können... und ich kann nicht aufs WC wenn mir dabei ein alter Mann im Nachthemd, mit Rasierschaum im Gesicht zusieht. Also wieder ins Bett. Endlich, gefühlte 100 Stunden später is er draussen und ich 2 Liter leichter. Irgendwann schlaf ich dann doch wieder ein...

weiter gehts in Teil 3 "Mittwoch"

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Bernhard Juranek

Bernhard Juranek bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:04

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