Also hab ich zumindest mehr als eins. Eins hat ja jede(r), manche zwei oder gar drei. Die hab ich ja auch, manche zumindest. Die haben ja viele, sehr viele, verschiedene Namen. Lustige, weniger lustige, geile, sehr geile und so manche andere.

Meins, nein, ist Namenlos würd ich sagen. Man siehts ja auch gar nicht, mit freiem Auge ist es nicht mal zu erahnen.

Eine Kleinigkeit weist darauf hin, die ist zum Glück auch nur mehr schwer zu entdecken.

Doch hat dieses Loch, besser die Zeit davor, hat mein ganzes Leben beherrscht. Es ist jetzt noch gar nicht lang da, drei Jahre werdens jetzt.

Davor hat dieses Loch ein Defektes Teil ausgefüllt. So defekt, ein normales Leben war nur bedingt zu führen.

Laufende Fehlfunktionen, hatten, ja haben zum Teil immer noch, zu vielen Komplikationen geführt.

So viele, ein paar mal wollt ich meinen Stecker ziehen, hab ihn schon fast draußen gehabt.

Jedenfalls, bevor es endgültig keinen Ausweg mehr gibt, haben wir beschlossen dieses schwarze Loch zu schaffen.

Hab mir viel davon versprochen, gekommen ist es, nein nicht ganz, doch deutlich Anders als ichs erwartet hab.

Was Fehlfunktionen in Fleisch und Blut übergehen, sind genauso vertraut wie das atmen. Man stellt sich vor mit dem atmen aufzuhören, das wär fatal. Nicht weniger fatal ist/war das Ende von Störungen. Jeder sagt man soll froh sein, keiner kann nachvollziehen dass etwas persönlich essenzielles wie das atmen aufgehört hat. Wirklich sehr lang kann man es nicht vergessen. Ja man will es gar nicht vergessen, dieses Gefühl, hats fast täglich gehabt. So wie ein kleines böses Kind, das einem ein halbes Leben lang streiche spielt, von einem Tag auf den anderen weg,es kommt nie wieder. Wer denkt dem nicht hinterher, will es sofort vergessen? Ja auch diese Streiche bleiben im Gedächtnis, manchmal vermisst man sie sogar. Jeden Tag, dann nie wieder.

So, zu diesem Teil, jetzt Loch, es ist sehr viel im schwarzen Loch verschwunden, was ihm dem Teil, jetzt Loch zu nahe gekommen ist, hat es verschlungen, endgültig. Und praktisch das ganze Leben, ja jede Sekunde davon, hat dran vorbei müssen. Die Anziehungskraft ist enorm, ein sehr starker Magnet an dem ständig Nägel vorbei fallen. Wie viele davon landen am Boden,bleiben hoffentlich für immer dort liegen? Viel zu wenige. Dabei hat es auch manches recht Essenzielles aufgesogen. Zu viel, man merkt es erst jetzt. Je klarer die Umrisse, Monatlich, Wöchentlich, Täglich werden, immer wieder findet man, eher findet man nicht mehr, Teile die man dringend sucht.

Am Ende muss man die Suche oft aufgeben. Die Zeit die man mit Suche nach verlorenem verliert, fehlt bei der Zeit, in der man vorhandenes ordnen muss.

Es bleibt nichts übrig, als zu kapitulieren, es als so gekommen hinzunehmen.

Jeden Tag frag ich mich, hab ich gewonnen oder verloren? Vielleicht unentschieden? Eines Tages werd ich's wohl wissen. Dabei betrachte ich das Röntgenbild, das schwarze Loch ist sehr deutlich zu sehen. So groß wie ein Lippenstift etwa. Dort wo eigentlich Hirn sein sollte. Nichts mehr als ein schwarzer Fleck voll mit Flüssigkeit, ohne jede Funktion.

Ein eigenartiger Anblick, das Loch im Hirn, mir läuft es kalt über den Rücken. Aber was solls, die Naht quer über den Kopf ist fast nicht mehr zu sehen.

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pirandello

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Markus Andel

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Zaungast_01

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