Gentechnik wäre ja nicht soooo falsch, aber...

Gentechnik hat etwas Dunkles an sich, etwas Verruchtes. Dabei ist der Umstand, beispielsweise Essen genetisch zu modifizieren gar nicht so schlimm.

Gentechnik heißt, dass man die Genstruktur eines Produkts – sagen wir als Beispiel Mais – verändert; etwa, damit er schneller wächst, besser schmeckt und so weiter. Der Spaß an der Sache: Hat der Mensch immer schon so gemacht. Wenn ich eine Schafsherde habe und ich hab zwei Männchen, eines fit und vital und jung, eines alt und schon krank, wer von den beiden wird dann wohl die Weibchen decken dürfen? Oder wenn Sie im Garten Pflanzensamen sammeln, dann nehmen'S ja auch jene von den Pflanzen, die am meisten Ertrag abgeworfen hat; und nicht die, die ein paar verkümmerte Schrumpelfrüchte hervor gebracht hat.

Wenn der Mensch da nicht gerne eingreifen würde, dann wäre die Nahrungsmittelversorgung der Welt wohl nicht so gesichert wie sie ist (die Verteilung ist freilich nun eine andere Frage!).

Die komplexe Problematik ergibt sich nun aus der Gier einiger Konzerne. Die stellen nämlich, um beim Beispiel zu bleiben, Supermais her. Dieser Supermais ist genetisch so verändert, dass er gegen Schädlinge gut wirkt. Beziehungsweise, dass dieses oder jenes „Pflanzenschutzmittel“ Schädlinge vernichtet. Und zwar exakt dieses, das es dann überraschenderweise nur von der jener Firma gibt, die auch das Saatgut herstellt.

Und natürlich ist dieses Saatgut dann auch recht billig, weil es von global operierenden Konzernen hergestellt wird. Die Bauern (vor allem in der südlichen Hemisphäre) kaufen es, anstatt selber zu selektionieren, auszuwählen, Samen zu überwintern. Es ist ja nicht unverständlich, mit etwas weniger Arbeit gleich viel oder mehr Geld zu verdienen. Wer das nicht gern so machen würde, werfe nun Steine auf mich! Dabei ist das zumeist keine Entscheidung, ob man es will; vielfach sind die armen Bauern dazu gezwungen.

So muss dann auch dieses Pflanzenschutzmittel und dieser Dünger gekauft werden, damit die Pflanzen wachsen, sprießen und gedeihen. Die Bauern kaufen jedes Jahr Saatgut, Dünger und Co. von der einen Firma – bis hierhin kein Problem, oder? Wäre da nicht der Umstand, dass die auf Gewinne aus sind, nicht auf bestes Essen, oder?

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wanderer

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Silvia Jelincic

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Petra vom Frankenwald

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