Keine Grenzen für den Geld- und Warenverkehr-kein Natostacheldraht für das Kapital

Was Europa von den Menschenrechten hält, läßt sich in Idomeni besichtigen. Das Grundrecht auf Asyl ist praktisch abgeschafft. Was soll Freiheit bedeuten, wenn nicht meinen Fuß dorthin zu setzen, wohin ich möchte? Wo das nicht geht, gibt es auch keine Freiheit. Jedenfalls nicht für die meisten Menschen auf diesem Planeten. Um die geht es im Kapitalismus auch gar nicht. Was mit Freiheit und unseren Werten wirklich gemeint ist, läßt sich an den Verhandlungen um die diversen Freihandelsabkommen ablesen. Waren und Geld sollen ungehindert um den Globus zirkulieren dürfen. Für sie soll es keine Grenzen und keine Behinderung geben. Nur deshalb gibt es die Europäische Union- als Freihandelszone.

Als kleines Bonbon hat man den Menschen in Europa ein wenig Freizügigkeit gewährt. Zumal es ja auch Sinn macht, wenn man der Ware Arbeitskraft gewährt, was den anderen Waren ebenfalls zukommt. Das heißt nun aber noch lange nicht, daß jeder Jeti und Pleti auf den Gedanken kommen soll, daß jeder Mensch auf diesem Planeten die gleichen Rechte genießen darf, die den Dingen, sprich Geld und Waren zukommen. Rechte haben eigentlich nur die Menschen, die über das Geld und die Produktion von Sachen und Dienstleistungen verfügen, und auch nur deswegen, weil sich Geld und Sachen nicht selber organisieren können. Wer glaubt der Mensch, in seiner bloßen Eigenschaft als Mensch, würde in unserer Gesellschaft irgendeine Rolle spielen, sitzt einem gefährlichen Mißverständnis auf, über das er in einem schlimmen Fall z.B. vor einem Zaun aus Natostacheldraht nachdenken darf.

Was Polen, Ungarn und die anderen osteuropäischen Staaten betrifft, so ist klar, daß sie den ganzen Schnickschnack von wegen Menschenrechte, Pressefreiheit usw. schon immer als den Mummenschanz begriffen haben, der er ist. Europa versucht es jetzt wieder mit ein bißchen Faschismus. Einschließlich der westeuropäischen Länder. In Deutschland gibt Seehofer ganz ungeniert den besseren... du weißt schon wen. Warum dann noch AFD wählen, die Partei für Rassisten und Antisemiten, die so nicht genannt werden wollen, was sie mit dem Rest der deutschen Gesellschaft teilen. So gesehen liegt ein Beitritt der Türkei zur EU doch ganz im Zeitgeist: Paßt bestens! Die Türkei und Europa sind wie gemacht füreinander. In Deutschland dürfte das alles ganz geräuschlos über die Bühne gehen. Hier müssen keine Journalisten in den Kerker geworfen werden. Ein deutscher Journalist käme nie auf den Gedanken eine unbotmäßige Zeile zu schreiben. Also kein faschistischer Terror. Kein Verbot von Parteien, außer vielleicht der NPD. Was für ein Witz! Kein Reichtagsbrand.(Warum hat die Rote Armee den bloß stehen lassen? Die Gelegenheit gabs nur einmal.)

Der Polizeistaat ist längst installiert. Polizei und Geheimdienste in der Nachkriegszeit haben ihr Handwerk von bewährten Kräften gelernt: man denke doch einmal nach bei der Rede vom NSU, dem nationalsozialistischem Untergrund, ein Schelm wer böses dabei denkt.

Das Beste was man über Merkel sagen kann: Was nach ihr kommt wird schlimmer. Irrerweise verteidigt ausgerechnet diese Politikerin den letzten Rest von Vernunft in der Gesellschaft, weil es im Interesse der Wirtschaft läge, den Menschen die nach Deutschland kommen eine Zukunft zu ermöglichen. Natürlich war nur die Rhetorik von Merkel eine andere, die sie jetzt gewechselt hat. Denn es war und ist die Politik ihrer Regierung, die den Tod von zehntausenden Menschen im Mittelmeer zu verantworten hat. Ist die deutsche Öffentlichkeit jetzt abgebrüht genug, damit sie Leichen am Strand ganz kalt läßt?

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 27.03.2016 00:01:16

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