Luxusautos, die vor der Bar ihre Runden drehen, bis das letzte Fluchtachterl getrunken ist. Eine Vision, welche durchaus nicht unrealistisch zu seien scheint, wie jetzt das Science Magazin bestätigt.

Mervis, J. 15. Dezember 2017. Nicht so schnell

Wir können uns nicht einmal darauf einigen, was autonom ist, geschweige denn, wie sie unser Leben beeinflussen werden. Joan Walker, Professorin für Transport an der UC Berkeley, entwarf ein cleveres Experiment. Mit einem automatisierten Fahrzeug (AV) ist es wie mit einem eigenen Chauffeur. So gab sie 13 Autobesitzern in der San Francisco Bay Area die Nutzung eines Chauffeur-Autos für bis zu 60 Stunden über 1 Woche und verfolgte dann ihre Reisegewohnheiten. Es gab 4 Millennials, 4 Familien und 5 Rentner.

Der Fahrer war frei. Die Studie untersuchte, wie sie eine Woche lang ihre eigenen Autos fuhren und wie sich das änderte, als sie einen Fahrer hatten. Sie konnten das Auto auf Geisterfahrten schicken, etwa, indem sie ihre Kinder von der Schule abholten, und sie mussten sich keine Gedanken über das Fahren oder Parken machen.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Welt mit AVs mehr Traffic haben wird:

Die 13 Probanden protokollierten 76% mehr Meilen

22% waren Geisterbesuche

Die Anzahl der Fahrten über 20 Meilen stieg um 94% und nach 18 Uhr um 80%, wobei die Rentner am meisten zunahmen.

Während der Chauffeurwoche gab es kein Fahrrad, keinen öffentlichen Nahverkehr und keine Fahrdienste wie Uber und Lyft.

Drei Viertel der vermeintlich Auto-Millennials tauchten mehr Kilometer auf. Im Gegensatz zu der herkömmlichen Meinung, dass ältere Menschen die neue Technologie langsamer annehmen würden, sagt Walker: "Die Rentner waren wirklich begeistert von AVs. Sie sehen ihre abnehmende Mobilität und sie sagen: "Ich möchte, dass dies jetzt verfügbar ist."

Aufgrund der geringen Stichprobengröße wird sie dieses Experiment nächsten Sommer in größerem Maßstab wiederholen.

Gruß Karli