so zwischen tau und tag, geriet ich heute zwischen die sog. islamkritik, zwischen den Ley und den Abdel Samad.

und stellte belustigt fest: die gängige islamkritik fällt in sich zusammen wie mein gebäx auser heimat, die Meißner Fummel, wenn ihr reiter zu besoffen - kein wunder, besteht doch das handballgroße geschmacklose ding aus pusteln auf der außenhaut und zwei litern luft im inneren, mit puderzucker fürs touristische auge obendrauf - und so auch die islamkritik.

m-h-m-d gabs nich, die muslime waren keine, alt-arabisch war 1 syro-aramäischer dialekt und Goldziher hat recht, wenn er schreibt

"Niemand, der seriös Islam-Studien betreibt, würde es wagen, die Mohammed und seinen Gefährten zugeschriebenen Aussprüche als Quellen zu nutzen, um ein Bild vom frühen Zustand und den unrsprünglichen Lehren des Islam zu entwerfen. Die moderne historische Kritik lässt uns gegen eine solche vorsintflutliche Betrachtungsweise auf der Hut sein."

oder geschrieben haben soll (ich bin noch auf der suche nach der belegstelle). wie auch immer... wir haben's mal wieder mit religions-monotheismus-kritik, historiografie, wortwörtlich-nehmen und der frage, was denn nun eigentlich historisch-kritisch sei, zu tun. ein weites feld, wie Fontane der Effi Briest ihren tatten bei der einen+anderen eher un-islamischen(?) gelegenheit sagen läßt – weshalb mir die phrase schon immer gut gefallen hat, paßt sie doch auf alles.

also noch mal: m-h-m-d gabs nich - weshalb es fortan müßig ist, ihn als vielweiberer, kinderschänder, karawanenfledderer, judenhasser und despoten zu beschimpfen. müßig weil: es gab ihn nicht! und eine literarische figur zu beschimpfen ist öde.

nicht öde hingegen ist, zu erforschen, wer die vorlagen dieser figur waren, welche davon selbst auch nur literarische figuren, ob's überhaupt real-existierende vor-männers gab, und wer von wem in welcher form von ringelpietz-mit-anfassen zu welchen zwecken abgeschrieben, gelegentlich eine polemik gegen ihre/n urheber verwendet und dergleichen anderen unfug getrieben hat.

womit wir bei der guten alten ideologiekritik wären und unseren ausgang beim ollen Karlchen nehmen könnten. wieder mal.

und... kleiner sprung und zugespitzt: kann frau mann den islam überhaupt verteidigen, wenn's den doch im grunde garnicht gibt? sondern der ein krypto-syro-aramäisches christentum ist? aber vielleicht auch nur ein abklatsch der byzantino-christlichen religionspolemik gegen jenes? oder muß vielleicht der islam, den es ja gibt, gegen genau den islam verteidigt werden, der er garnicht ist?

fragen über fragen. auch das: wieder mal.

so.

und nun muß ich erst mal gucken, ob ich den dr. Ley und seinen untergang des abendlandes auf nem grabbeltisch finde - ich hab mir nämlich mal vorgenommen, für sog. islamkritik in buchform nie mehr als allerhöchstens 10 juronen auszugeben, und geburtstag habsch erst... andererseits: das spannende an solchen büchern ist ja immer wieder ein-und-dasselbe, nämlich die fußnoten und die bibliografie.

bis dahin genieße ich die erkenntnistheoretische seekrankheit, die mir 1-2-oder-so blogs beschert haben.

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