Als ich noch der Waldbauernbub war kam das Lied "Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn" in Radio und Fernsee, gesungen von verschiedenen Interpretinnen.

Ein schmissiges Lied, man hörte es gern, dudel di die, und ich stellte mir Gitte Haenning vor, wie sie im Abendrot auf dem Segelboot das Abendbrot bereitet für ihren Süßen und für sich.

Die Zeit ging in's Land, ich wurde erwachsen und Gott sandte den Menschen in seinem Zorn die 80er Jahre. Neue Deutsche Welle, Provokation, eh schon wissen. Jetzt hörte ich genau dasselbe Lied mit genau demselben Text gesungen von einem Mann. Das Kopfkino veränderte sich.

Ich frage meinen Freund Google, was es wohl mit diesem Lied auf sich habe. Das Lidl aus den Achtzigern finde ich zwar nicht, aber ich sehe zu meiner Verblüffung, daß das Stück bereits Ende der Zwanziger Jahre entstanden ist, gesungen von mehreren Interpreten - und diesmal ist die männliche Form des Wortes richtig.

Vor wenigen Tagen nun rauscht mir das alte Lied erneut durch die Rübe, es ist ein Ohrwurm und so trällere ich es in einer Tour vor mich hin. Plötzlich macht es Shklonk! in meinem Hirn und ich merke, auf welches Wort sich segeln reimt. Wie sagt der Dichter?

Woissvogi?

Südlich von des Leibes Mitte

Sah im Wald ich eine Hütte,

Fand darin ein Vögelein,

Wollte gern gemädelt sein.

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Ich hab noch einen Sonderbonus zum Thema "Liebe"

und einen zum Thema "Haß".

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