Worum geht es?

"Im sachsen-anhaltischen Tangerhütte soll eine Kindertagesstätte, die vor mehr als 50 Jahren nach dem jüdischen Mädchen und Holocaust-Opfer Anne Frank benannt worden ist, künftig nicht mehr so heißen. Das sei der gemeinsame Wunsch von Eltern und Er­zie­he­r:in­nen und solle demnächst dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden, berichtete am Wochenende die Magdeburger Volksstimme. Der neue Name des Kindergartens soll „Weltentdecker“ lauten. Die Zeitung zitierte die Kita-Leiterin Linda S. mit den Worten, der Kinderrat der Einrichtung habe einen Namen gewählt, der kindgerechter sei. Die Geschichte von Anne Frank sei gerade für kleinere Kinder schwer fassbar. Auch Eltern mit Migrationshintergrund könnten mit dem Namen oft nichts anfangen. „Wir wollten etwas ohne politische Hintergründe“, so S. Nach allem was bekannt ist, geht der Vorschlag, auf den Namen zu verzichten, nicht auf Forderungen von rechts zurück (...). Er kommt viel eher aus der bürgerlichen Mitte." taz.de

"Das Internationale Auschwitz Komitee kritisiert die schon länger gehegten Pläne für eine Namensänderung der Kita "Anne Frank" in der Stadt Tangerhütte in Sachsen-Anhalt und fordert, dies noch einmal zu überdenken. Entschieden sei noch nichts, stellte Bürgermeister Andreas Brohm (parteilos) am Montag klar. Hintergrund der geplanten Umbenennung sei ein Erneuerungsprozess hin zur offenen Arbeit, den die Kita durchlaufen habe. Das Konzept der offenen Arbeit sieht statt fester jahrgangsbezogener Gruppen eine Betreuung stärker über Altersgruppen hinweg vor. Die Kinder sollen gemäß ihren Interessen und Bedürfnissen aus verschiedenen Angeboten auswählen." (web.de)

"Dazu muss man wissen: Die Pläne für die Umbenennung gehen schon auf den Jahresanfang und auf eine "grundlegende Konzeptionsänderung" zurück. Dieses neue Konzept solle "durch einen anderen Namen der Einrichtung auch nach außen hin sichtbar" werden. Umso mehr habe sie sich über die Darstellung in rechten Medien gewundert: In ihrer Heimat diktieren nun angeblich Migranten, wie eine Kita heißen soll, stehe dort. B: "Das ist völliger Blödsinn." Bei 3,8 Prozent lag der Ausländeranteil im Landkreis in der jüngsten Statistik, seither sind vor allem Ukrainer hinzugekommen. "Muslime gibt es hier kaum." Entstanden ist diese Interpretation durch einen Satz der Kita-Leiterin in der "Magdeburger Volksstimme". Der Artikel auf der Titelseite der Zeitung hat das Thema überhaupt aufgebracht. Die Leiterin wurde da zitiert: "Auch Eltern mit Migrationshintergrund könnten mit dem Namen oft nichts anfangen." Am Montag wurde im Kindergarten umgehend aufgelegt, wenn Journalisten anriefen. Es riefen viele an." (t-online.de)

Was sie daraus machen

"Man hält es nicht für möglich, wie ROTZFRECH diese Leute sind! Seit Generationen betreut die Kindertagesstätte „Anne Frank“ die Kinder in der Kleinstadt Tangerhütte in der Altmark. Jetzt soll der Name, der an das ermordete jüdische Mädchen erinnert, auf Wunsch von Eltern mit Migrationshintergrund gestrichen werden. Einzig wirkungsvolle Maßnahme: diese Judenhasser rausschmeißen." Georg Pazderski, AfD, auf X

Was sie verschweigen

„Auch gegen die Namensgebung der städtischen Kita Robert-Boschstraße in Anne-Frank-Kita haben wir gestimmt. Erstens hat der Name keinerlei Bezug zu Heilbronn. Zweitens werden unsere Sonnenscheine schon im Vorschulalter mit den Tagebüchern einer vom Krieg betroffenen Frau konfrontiert. Unsere Gegenvorschläge wurden abgelehnt. Bei der offiziellen Enthüllung des Namensschildes am 05.12.2019 nehmen wir aus Protest nicht teil.“ (Dr. Raphael Benner, AfD Heilbronn) "Wollen Sie Ihrem Kleinkind dann etwas vom Massenmord der Deutschen erzählen? Zweifellos muss man sich mit der deutschen Geschichte beschäftigen und insbesondere mit dem Holocaust und den Grausamkeiten, wie sie Anne Frank erlebt hat. Vor allem vor dem Hintergrund, dass junge Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren nichts mit dem „Holocaust“ anfangen können, ist das bitter nötig! Aber doch bitte erst in der Schule und nicht schon im Kleinkindalter im Kindergarten. In der Schule kann und muss der ganze Kontext der Geschichte und auch die Massenmorde der Weltgeschichte behandelt werden, so dass sich die nachfolgende Generation ein umfassendes Bild machen kann. Kindergärten hingegen stehen für die Unschuld des Kindes – und zwar aller Kinder darin. Die Gesellschaft sollte der Instrumentalisierung von Kindern entgegenwirken und diese Unschuld schützen und daher ein negatives “Framing” bereits durch die Namensgebung vermeiden." (Carola Wolle und Dr. Rainer Podeswa, AfD Heilbronn)

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