„Österreich ist eine Nazion mit einem scheiß Innenminister #kickl“, twitterte der Sprössling des Kärntner Landeshauptmanns und erzürnte erstaunlicherweise nicht nur die "Nazion", sondern auch viele seiner Parteifreunde in der SPÖ, die endlich Ruhe einkehren lassen wollten. Und schon war es aus mit der Kandidatur des Sprösslings. Mit einem Schlag ist das Europaparlament, die versorgte Zukunft, für ihn in weite Ferne gerückt.

Das wieder erzürnte den Vater des Sprösslings angeblich, schließlich gilt es, den Sohn zu versorgen.

Von Vetternwirtschaft kann angesichts der sicherlich hervorragenden, aber bisher leider unbekannt gebliebenen, Qualifikationen seines Sohnes wohl keine Rede sein, sei betont. Wer auch immer Nepotismus vermutet, ist sicher nur von Neid und Missgunst getrieben.

So nebenbei sei bemerkt: Den Innenminister "scheiß" zu nennen, hat natürlich mit "Hetze" nichts zu tun. Warum aber die Aufregung über den Nazi-Sager?

Ist es nicht seit Jahren "Mode" geworden, ganz Österreich als "braun eingefärbte Nazion" zu sehen? Frau Jelinek hat für Aussagen ganz ähnlicher Art, wie sie Luca tätigte, eigentlich immer viel Zuspruch geerntet und noch vor wenigen Jahren sogar den Literatur-Nobelpreis erhalten. Jedermann weiß inzwischen, wie wichtig für den Erfolg selbst auf dem Feld der Literatur die "richtige politische Haltung" ist. Zugegeben, Frau Jelinek kann mit Sicherheit viel, viel besser und interessanter schreiben als Luca Kaiser, seines Zeichens eben bloß untalentierter "Sprössling".

Das führt uns zu der Frage: War diese unbedachte Äußerung des jungen Mannes ein vermeidbares Missgeschick oder war es das unvermeidliche Ergebnis eines langjährigen Erziehungsprozesses den Luca Kaiser durchlief? Was wird er zu Hause wohl gehört haben, der kleine Luca? Was in der (Neuen-Mittel-)Schule? Sieht so vielleicht sogar das angestrebte Ergebnis moderner (sozialistischer) "Reformpädagogik" aus?

Ich bin sicher, dass er sich sicher war, mit diesem "Sager" auf der richtigen und auf der sicheren Seite zu stehen. Und jetzt auf einmal sollte das alles nicht mehr stimmen, was ihm früher alle bestätigten? Vielleicht quälen ihn jetzt doch schon Zweifel? Hatte er am Ende gar etwas falsch verstanden?

Nein, wird der besorgte Vater ihn beruhigt haben, im Grunde hast du schon recht damit, Bubi, aber öffentlich sagen hättest du es jetzt noch nicht dürfen, du Dummerl!

Aber: "Der Papa wird scho richten, das g'hört zu seinen Pflichten, dazu is er ja da!"

reetdachfan/pixabay EU / Brüssel

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