Der Unterschied zwischen Links und Rechts anno 2018

Für beide Seiten ist klar: sie sind die Guten, die andren sind die Bösen. So weit so klar. Die Ränder der Gesellschaft sind unversöhnlich und beide Seiten knapp über der Grenze zur Zurechnungsfähigkeit.

Die Mitte, also die moderaten Kräfte, sind etwas vernünftiger aber auch dort weist sich eine klare Trennung zwischen dem was heute als Links gilt und dem was heute als Rechts gilt: der moderat rechte Flügel hört dem linken Flügel zu, verwirft seine Ideen als unsinnig und plädiert dazu dass die Linken sich eben zusammentun und so leben wie sie leben wollen. Aber wo anders.

Eine Ansicht die ich aus vollem Herzen teile.

Ich sehe keinen Grund warum nicht ein multikultureller sozialistischer Staat völlig friedlich neben einem zB. „ethnisch reinen“ Staat (In dem etwa nur ethnisch reine Ungarn leben (was auch immer das bedeutet)) existieren können sollte. Ich will in beiden nicht leben, denke aber nicht dass ich das Recht habe irgendjemandem zu sagen wie er zu leben hat.

Die Weltsicht des moderat rechten Flügel ist multipolar: eine Welt in der jeder Ort anders ist und jede Gruppe so lebt wie sie will.

Ich plädiere zwar für ein Recht jedes Weltbürgers sein Land verlassen zu dürfen, sehe aber keinen Grund warum andere Staaten jeden aufnehmen müssten. Ein Argument das regelmäßig zur Verwirrung bei Linken führt.

Wie dem auch sei.

Der (moderat) linke Flügel sieht das anders.

Er sieht seine Lösung als die einzige und oder beste Lösung. Wer diese Ansicht nicht teilt ist schlecht informiert, dumm, naiv, geisteskrank oder schlecht.

Alternativen werden nicht faktisch kritisiert sondern oberflächlich betrachtet und verworfen.

Es gilt also die bösen Idioten zu erziehen oder zu schulen, die Option sie einfach machen zu lassen wird nicht als solche verstanden, schließlich ist jeder der nicht nach ihrem Ideal lebt, ein Opfer und muss befreit werden. Eine multipolare Welt in der Kapitalisten neben Sozialisten leben ist nicht denkbar. Wir haben es also wieder mit der Schule Marx, Mao und Trotzki zu tun.

Diese intolerante Haltung führt natürlich zwangsläufig zu Konflikten. Während der Kapitalist in einem sozialistischen Staat bereit ist in einen kapitalistischen Staat zu gehen, fehlt diese Bereitschaft im Linken vollständig.

Aus ihrer Sicht ist die Welt in den Fängen des Bösen und muss befreit werden. Schliesslich befreit werden die Befreiten dann aus ihrem Schlummer erwachen und den Befreiern danken.

Das Ideal des Linken ist eine bunte Welt in der jeder anders aussieht aber das gleiche denkt, sagt, hat und will.

Ohne diesen Fanatismus und fixen Glauben an die eigene Überlegenheit, gepaart mit einer Empathie gegenüber den ‚Unterdrückten‘ (auch wenn sie sich nicht so sehen und gegen ihre Befreier kämpfen) führt zu einer Kreuzfahrermentalität und damit natürlich zu einem unausweichlichen Konflikt, den der linke Flügel praktisch immer verliert und zu einem Erstarken des rechten Randes führt.

So oder so: die Moderaten sind es dann üblicherweise die den Scherbenhaufen wieder zusammenräumen müssen.

Aber mal ganz ehrlich, lieber Rand, wärs so schlimm?

Wärs wirklich so tragisch wenn die Welt von unterschiedlichen Systemen bevölkert wäre? Eine Welt in der die einen Mauern bauen, die andren ihre Grenzen öffnen? Die einen an den himmlischen Gott Gugubugo glauben und die andren sich nicht um Gottheiten kümmern? Die einen Teilen alles was sie erwirtschaften, die andren nicht. Wäre es wirklich so schlimm Andere anders sein zu lassen?

Wäre es wirklich so tragisch wenn ihr nicht eure Nachbarn kontrollieren könntet?

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philip.blake

philip.blake bewertete diesen Eintrag 14.09.2018 06:11:04

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