Judenhass kaschiert sich leicht unter der Sorge um Muslime

Die (anfänglich) ausgeprägte Willkommenskultur der Deutschen und Österreicher gegenüber flüchtenden Muslimen hat mit dem falsch verarbeiteten Holocaust zu tun. Sobald die Juden Israels beweisen, dass sie sich selbst vor schlimmen und übermächtigen Feinden verteidigen können, taucht der Israel bezogene Antisemitismus auf. Juden haben sich nicht erfolgreich zu verteidigen, sondern erfolgreich zu leiden! Es soll auch Juden in und außerhalb Israel geben, die dieser Leitlinie folgen. Man nennt dies „jüdischen Selbsthass“, der von den nicht-jüdischen Antisemiten begierig aufgenommen wird. Doch ist es kein Selbsthass. Es ist die Trauer um den Verlust der Unschuld: Wer ermordet wird, ist unschuldig. Wer tötet, um am Leben zu bleiben, ist schuldig. Der selbsthassende Jude will nicht überleben, stattdessen unschuldig leben. Er ist somit kein Selbsthasser, sondern verrückt und ein Realitätsverweigerer. 2.000 Jahre Verfolgung gehen nicht spurlos vorbei.

Der gewöhnliche nicht-jüdische, deutsche Antisemitismus ist nicht mit dem 3. Reich untergegangen. Der Judenhass wartet auf eine günstige Gelegenheit, sich wieder aufzurappeln und die Deutungshoheit zu übernehmen. Die Gelegenheit ist mit den Kriegen in Syrien und dem Irak gekommen. Den Antisemiten ist es gleichgültig, wie viele semitische Araber durch den IS umkommen, der zu einem guten Teil aus übergetretenen europäischen Christen besteht. Die deutschen Antisemiten freuen sich, dass nun Muslime das ehemalige Hitlerreich überschwemmen und ihren genuinen und anständigen Judenhass mitbringen, der die Mär vom judenfeindlichen Nationalsozialismus endgültig widerlegen wird/soll.

https://www.fischundfleisch.com/hagerhard/es-fing-nicht-mit-gaskammern-an-42622

„Es fing nicht mit Gaskammern an!“ schreibt der Kryptoantisemit. Damit will er ausdrücken, dass die muslimischen Flüchtenden, wenn die Rechten das Sagen haben werden, in der Gaskammer enden werden. Da wir und er wissen, dass dies niemals geschehen wird, geht es dem Kryptoantisemiten nicht um die Realität, sondern um die Banalität der Judenvergasung. Seht, das, was den Juden angetan worden ist, ist nicht Ungewöhnliches! Die Flüchtenden können das gleiche Schicksal erleben. Dabei hofft der Kryptoantisemit, dass zumindest ein Flüchtender muslimischen Glaubens im ehemaligen Hitlerreich vergast wird. Dass Polen keine Flüchtenden muslimischer Konfession aufnehmen will, sieht der Kryptoantisemit als Verrat an. Waren doch die meisten deutschen Vernichtungslager in Polen aufgebaut worden.

Warum zeichnet FuF (fischundfleisch.com) solche Hetzartikel hervorragend aus? Hängt das mit der neuen Leitlinie, mit angepasster Werbung Blutgeld zu verdienen?

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Markus Andel

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