Es geht in Deutschland und in manch anderen zivilisierten Länder die Befürchtung und die Frage um, ob die Türkei eine gelenkte Demokratie bleiben wird oder in eine ordinäre islamisch-orientalische Diktatur hineinschlittert. Wir wollen uns hier nicht am Rätselraten beteiligen. Stattdessen wollen wir uns hier darüber im Klaren werden, welche Vor- und Nachteile aus einer Diktatorisierung der Türkei erwachsen, genauer: uns erwachsen. Denn als satte EU-Bürger geht uns das Befinden der Bevölkerung außerhalb der EU – oft auch innerhalb – an beiden Clunes vorbei.

Leider bedeutet in globalen Zeiten das Leid eines ausländischen Volkes eine negative Beeinträchtigung unserer Lebensweise und unseres Luxus. Man denke nur an die kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien, im Irak in Afghanistan und in Libyen, die einen schädlichen Einfluss auf unsere Lebensweise in unserem Land ausstrahlen. Glücklicherweise sind wir nicht imstande, alle Kriege auf der weltweit zu beenden, ja nicht einmal dort, von wo uns kostspielige und lebensgefährdende Flüchtlinge drohen.

Zurück zur Diktatur in der Türkei. Dieses Land ist unser NATO-Verbündeter, welches strategisch äußerst günstig liegt. Es grenzt an unsere Bruderländer Griechenland und Bulgarien und außerdem an Syrien, Irak und Iran, die uns weniger lieb gesonnen sind. Zusätzlich hat die Türkei eine gemeinsame Grenze mit dem Islamischen Staat IS und dem zukünftigen Kurdistan. Mit Letzterem sind wir verbündet. Mit anderen Worten: Militärisch sind wir auf die Türkei angewiesen.

Um mit einem Staat militärisch gut zusammenzuarbeiten, besteht keine Notwendigkeit, dass dieser Staat demokratisch regiert wird. Oft ist es von Vorteil, wenn dieser Staat der Diktatur zuneigt. So lassen sich bestimmte militärische Aktionen mit weniger Bürokratie und Bürgerechte umsetzen. Wichtig ist, dass der Diktator nicht plötzlich entscheidet, sich mit einer uns feindlichen Macht zu verbünden. Doch da wir davon ausgehen, dass die Türkei eine Diktatur ist, brauchen wir zur Verhinderung einer feindlichen Verbrüderung mit Putin keinen demokratischen Regeln zu folgen. Ein gut gezielter Schuss reicht aus.

Wie steht es mit dem wirtschaftlichen Austausch?

Das bisschen Halal-Fleisch, welches die Türkei nach Deutschland für die sich gläubig gebenden Deutschtürken importiert, ist wirtschaftlich irrelevant und kann von deutschen Biobauern locker ersetzt werden.

Die Türkei lebt vom Tourismus. Der Tourismus basiert auf knausrige Europäer und Deutschtürken. In Diktaturen steigen die Löhne weniger stark an als im freien Kapitalismus. Das heißt, dass der geizige EU-Bürger sehr billig und auf Kosten Griechenlands und Spaniens seine stressfreie Zeit in der Türkei verbringen kann. Dafür ist der einfache EU-Bürger dankbar und wählt Merkel. In der Türkei kann er den Macho spielen. Zu Hause in Deutschland ist er der vorletzte Dreck, noch hinter den Flüchtlingen, jedoch noch vor der deutschen Arbeitslosen, die nichts für die Rente einzahlen können.

Eine Demokratisierung der Türkei würde die Lebenshaltungskosten dort erhöhen, so dass der einfache Tourist in Deutschland bleiben muss und statt Merkel die AfD wählt! Wollen wir das?

Auch für den Deutschtürken, der seinen jährlichen Urlaub in der Türkei verbringen will, spielt die türkische Diktatur eine wichtige Rolle. Er wird von seinen daheim gebliebenen, noch ungebildeteren anatolischen Landsleuten wegen seiner €€ beneidet, somit geliebt. Die schönsten und jüngsten Frauen liegen ihm und seinen Söhnen zu Füßen. Da der Deutschtürke nachweislich zu 60% den Diktator Erdogan liebt, ist er mit dem türkischen Diktator und der türkischen Diktatur mehr als zufrieden.

Es besteht die potentielle Gefahr, dass Gegner des Diktators, die in der Türkei unterdrückt, gequält oder gefoltert werden, einen Asylantrag für Deutschland stellen. Dass diese Türken nicht dem einfachen Erdogan hörigen Volk angehören, liegt auf der Hand. Die Aufnahme dieser gebildeten Asylanten aus der Türkei wird unser BSP erhöhen!

Bleibt ein kleines Problem: die Deutschtürken in Deutschland. Sie machen 3.000.000 bei einer Gesamtbevölkerung von 80.000.000 aus, sind also vernachlässigbar. Ab und zu benötigen sie in Köln eine Show, um ihren Führer werbewirksam zu huldigen. Das spült Geld in die klamme Kasse der Stadt Köln. Für einen Extra-Bakschisch sollten wir den Diktator per Videoschaltung sprechen lassen. Eine Einladung vor Ort ist kontraproduktiv, da er erschossen werden könnten, was uns teuer zu stehen kommt.

Es fällt mir somit kein vernünftiges Argument ein, warum wir uns für den Erhalt der jetzigen türkischen „Demokratie“ einsetzen sollen. Umgekehrt! Wir sollten umsichtig den Diktator in spe animieren, konsequent die Diktatur in seinem Land einzuführen.

Erdoğanhu Akbar!

Пресс-служба Президента Российской Федерации – http://www.kremlin.ru/events/president/news/49702 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Recep_Tayyip_Erdoğan_June_2015.jpg

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